Besonderer Silikonring soll Frühgeburten vermeiden
Jedes Jahr sterben weltweit Hunderttausende Babys, weil sie zu früh geboren werden. Eine israelische Erfindung soll dabei helfen, Frühgeburten zu verhindern.
(Israelnetz) Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden weltweit jedes Jahr rund 15 Millionen Babys zu früh geboren. Mehr als eine Million von ihnen überleben diese frühe Geburt nicht. Das israelische Unternehmen „PregnanTech“ hat nun ein Gerät entwickelt, das Frühgeburten verhindern soll.
Bei dem Produkt mit dem Namen „Löwin“ handelt es sich um einen Silikonring mit einer besonderen Struktur. Durch einen einfachen Eingriff wird dieser um den Gebärmutterhals platziert. Eine Narkose der werdenden Mutter ist nicht nötig. Unter anderem die spezielle Struktur des Rings unterscheidet ihn von bisherigen Pessaren zur Verhinderung von Frühgeburten. Sie sorgt dafür, dass der Ring an Ort und Stelle bleibt, so dass sich der Gebärmutterhals auch bei Kontraktionen nicht verkürzt und sich der Muttermund nicht öffnet.
Der Druck auf den Gebärmutterhals wird reduziert, was eine Frühgeburt um mehrere Wochen verzögern kann. Sollte es dennoch zu einer früheren Geburt kommen, wird bei dem Ring automatisch ein Freigabemechanismus ausgelöst.
Neue Studie in Großbritannien
Der Geschäftsführer von „PregnanTech“, David Schaschar, erklärte gegenüber der Zeitung „Jerusalem Post“: „Als Gynäkologe kenne ich das Ausmaß an Leid, das eine Frühgeburt für Neugeborene und Familien mit sich bringt, sehr gut. Jede zusätzliche Woche im Mutterleib ist entscheidend für die Entwicklung des Fötus. Allein eine zusätzliche Woche kann den Unterschied ausmachen und entscheiden, ob ein Baby gesund sein oder sein Leben lang an einer Vielzahl von Problemen leiden wird.“
Derzeit führt das Unternehmen eine klinische Studie mit Frauen durch, die kurz vor einer Entfernung der Gebärmutter stehen. Bei den Untersuchungen wird die Sicherheit beim Tragen des Silikonrings bewertet. Die bisherigen Ergebnisse seien erfolgreich.
Geplant ist eine weitere Studie mit schwangeren Frauen, bei denen das Risiko einer Frühgeburt besteht. Die Untersuchungen sollen am „King’s College Hospital“ in London durchgeführt werden. Sie werden von führenden Geburtshelfern in Großbritannien unterstützt.
Hohe Kosten für das Gesundheitswesen
Schaschar weist darauf hin, dass sich Frühgeburten nicht nur auf die körperliche Gesundheit und Verfassung von Müttern und ihren Babys auswirkten. Auch Gesundheitseinrichtungen weltweit würden dadurch finanziell „nachteilig“ beeinträchtigt. So betrügen die Kosten für die Frühgeborenenversorgung etwa das Zehnfache der Kosten für die Pflege eines Neugeborenen, das nach neun Monaten zur Welt kam.
Laut Schaschar betrachten Ärzte in Israel und weltweit die „Löwin“ als Durchbruch. Bislang gebe es keine erfolgreiche Lösung, die Frühgeburten verhindern konnte. Ärzte versuchten dies immer wieder durch Medikamente, Hormone, einfache Pessare oder einen Verschluss des Muttermundes. Doch diese Methoden seien meist erfolglos oder nicht ausreichend gewesen.
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