Kirk Douglas: Sohn russischer Juden, Hollywood-Legende und Israel-Freund
Nach einem schweren Unfall 1991 wandte sich der kürzlich verstorbene US-Schauspieler wieder verstärkt seinen jüdischen Wurzeln zu. Dem Staat Israel war er seit dessen Gründung eng verbunden. Kirk Douglas wurde 103 Jahre alt.
Kirk Douglas betet an der Klagemauer in Jerusalem© MENAHEM KAHANA, AFP
(Israelnetz) „Israel betrauert den Verlust von Kirk Douglas, einem legendären Schauspieler, einem stolzen Juden und einem großen Freund des jüdischen Staates. Wir senden unsere Beileidswünsche an Michael Douglas und die gesamte Familie Douglas.“ Diese Worte veröffentlichte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu am Donnerstag – und würdigte damit den Schauspieler, der in der Nacht zuvor mit 103 Jahren gestorben war.
Douglas wurde 1916 als Issur Danielowitsch Demsky in der Stadt Amsterdam im US-Bundesstaat New York geboren. Seine Eltern waren jüdische Einwanderer aus Russland. Den Namen änderte er während seiner Ausbildung zum Schauspieler. Lange Zeit war ihm sein Judentum nicht besonders wichtig. Doch 1991 überlebte er einen Zusammenstoß zwischen einem Hubschrauber und einem Kleinflugzeug, der zwei Todesopfer forderte. Diese elementare Erfahrung brachte ihn dazu, sich wieder mehr dem jüdischen Glauben zuzwenden.
Während seiner Karriere wirkte Douglas in mehr als 80 Filmen mit. Er spielte zahlreiche Nichtjuden. Dazu merkt die Zeitung „Jerusalem Post“ an: Oft „verkörperte Douglas Rollen mit Nachnamen wie Kelly, O’Connor, McLeod und Morgan – Machos, die nicht weniger jüdisch hätten sein können“.
Ein US-Veteran, der für Israel kämpft
Doch auch jüdische Protagonisten stellte er dar. Einer war der US-Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg David „Mickey“ Marcus. Dieser trainierte im Mandatsgebiet Palästina die Untergrundorganisation Hagana und trug dadurch mit dazu bei, dass später die israelische Armee den Unabhängigkeitskrieg gewinnen konnte. Eigentlich wollte er nur kurz bleiben, doch immer mehr erkannte er, dass es sich bei dem Kampf auch um seine eigene Sache handelte. Marcus selbst starb auf tragische Weise, als ein Jude ihn erschoss, weil er ihn für einen Araber hielt. Der Film „Cast a Giant Shadow“ (Der Schatten des Giganten) erschien 1966. Er hatte einen positiven Einfluss auf die Beziehungen zwischen Menschen in den USA und in Israel.
Bereits 1953 hatte Douglas in „The Juggler“ (Der Gaukler) einen Überlebenden der Schoah gespielt, der versucht, sich an das Leben im jüdischen Staat zu gewöhnen. Es war der erste Hollywoodstreifen, für den Aufnahmen in Israel gemacht wurden. 1976 übernahm er für den Fernsehfilm „Victory at Entebbe“ (Sieg in Entebbe) die Rolle des Vaters einer Geisel, die im ugandischen Entebbe nach einer Flugzeugentführung von einer israelischen Sondereinheit befreit wurde. Und 1982 kam er für Dreharbeiten zum Fernsehfilm „Remembrance of Love“ (Erinnerung einer Liebe) nach Israel. Darin geht es um einen Holocaustüberlebenden, der bei einem Treffen in Israel nach seiner Jugendliebe Ausschau hält.
Die Zeitung „Yediot Aharonot“ schreibt, Douglas habe sich bei seinem ersten Besuch für die Dreharbeiten 1953 in Israel verliebt. Er besuchte das Land mehrmals und nahm auch am Jerusalemer Filmfestival teil. 1964 sprach er vor Studenten der Hebräischen Universität in Jerusalem. Und 2008 beteiligte er sich an einem Videogruß, in dem Hollywood-Größen dem jüdischen Staat zum 60-jährigen Bestehen gratulierten.
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