Die islamische Kultur kennt nur Eroberer und Besiegte

Das demokratische Israel wird sich dieser Logik wohl beugen müssen und den Frieden nur durch eigene militärische Stärke bewahren können.

Hisbollah-Kinder mit den Porträts von Nasrallah und Chamenei. © Mahmoud ZAYYAT, AFP

Von Nave Dromi (Redaktion Audiatur)

Seit der muslimischen Eroberung, Besetzung und Kolonisierung des Nahen Ostens und Nordafrikas im siebten Jahrhundert, lebten unter anderem Juden unter einem Dhimmi-Status. Während der Begriff dhimmi mit „Schutzbefohlene“ übersetzt wurde, ist die eigentliche Bedeutung viel gravierender.

Nach islamischem Recht waren Juden weniger wert als Bürger zweiter Klasse. Sie waren eine brutal unterdrückte Minderheit, gezwungen Sondersteuern zu zahlen die als Dschizya bezeichnet werden, häufig dazu gezwungen markante Zeichen an ihren Häusern und Kleidungsstücken anzubringen und manchmal brutal durch andere Einschränkungen gedemütigt.

Die in Ägypten geborene britische Autorin Bat Ye’or schrieb, dass der Dhimmi-Status eine „Beziehung zwischen Eroberer und Erobertem“ sei und „die Dhimmi-Völker die Rolle des Opfers innehatten, das gewaltsam besiegt wurde; und tatsächlich wird eine Nation nach einem Krieg, einem Dschihad und nach einer Niederlage zu einem Dhimmi-Volk“.

Das jüdische Volk hatte jahrtausendelang in der Region gelebt, bevor es im zwanzigsten Jahrhundert von arabischen Herrschern vertrieben und zur Flucht gezwungen wurde. Fast eine Million Juden hatten im Nahen Osten und in Nordafrika gelebt, bevor ihr Status um die Mitte des letzten Jahrhunderts von einem bedrohlichen in einen völlig unerwünschten verwandelt wurde, die meisten flohen in den aufstrebenden Staat Israel.

Am 30. November werden wir uns am Tag des Gedenkens für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Ländern und dem Iran an sie erinnern. Wir werden uns an ihre Geschichte, Kultur und Tradition unter schwierigen Umständen erinnern und ihrer ethnischen Säuberung gedenken.

Es gibt aber auch einige Lehren, die wir daraus ziehen müssen.

Diejenigen von uns, deren Ursprünge in Ländern liegen, die heute als „arabische Länder“ bekannt sind und deren Familie Dhimmis waren, verstehen diese Geschichte der Eroberung, des Sieges und der Niederlage gut.

Vielleicht ist dies der Grund, warum israelische Juden, deren Ursprünge aus dem Nahen Osten und Nordafrika (Mizrahi) stammen, nach zahlreichen Umfragen, darunter Daten die vom Meinungsforschungsunternehmen Panel Proyect Hamidgam gesammelt und von Dr. Dror Feitelson zu den Wahlen 2015 analysiert wurden, unverhältnismäßig häufiger für kämpferische politische Parteien stimmen als andere. Sie verstehen besser als die meisten anderen, dass es in dieser Region nur zwei Arten von Menschen gibt, die Eroberer und die Besiegten.

 

Staatenlose Völker sind ausgeliefert

Sie lebten viel zu lange als Besiegte und deshalb drängen sie immer mehr darauf, dass Israel seine Feinde und diejenigen, die versuchen uns wieder zu einem staatenlosen Volk zu machen, besiegt.

Wir haben in den letzten Jahren gesehen, wie mit Staatenlosen umgegangen wird, sei es mit den Kurden in der Türkei, Syrien oder im Irak, mit den Christen in Ägypten oder mit den Jesiden im Irak, um nur einige zu nennen.

Das war das Los des jüdischen Volkes für 1.300 Jahre in der Region.

Wenn islamistische Terrororganisationen wie Hamas, Islamischer Dschihad und Hisbollah und islamistische Regime wie das der Islamischen Republik Iran über die Zerstörung Israels sprechen, ist es ihr Ziel das ungeschehen zu machen, was sie als die unnatürliche Entstehung jüdischer Souveränität auf dem zuvor vom Islam eroberten Gebiet sehen.

Sie sehen Israel als dar al-harb (wörtlich „Land des Krieges“), ein Gebiet, das von Nicht-Muslimen regiert wird, das zuvor von Muslimen regiert wurde und im Kampf zurückerobert werden muss. Eine flüchtige Prüfung der Hamas-Charta oder die Kommentare von Führern wie dem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und dem iranischen Obersten Führer Ayatollah Khamenei beweisen, dass dies für sie eine sehr reale religiöse Verpflichtung ist.

Damit Israel in einer solchen Region, mit solchen Feinden überleben kann, muss es sich leider auf dem Kriegsschauplatz beweisen, indem es seine Feinde besiegt.

 

Warum greifen islamische Extremisten nicht Spanien an?

Der einzige Grund, warum islamistische Extremisten nicht versuchen, Spanien oder Teile des Balkans zurückzuerobern, die einst ebenfalls unter islamischer Herrschaft standen, ist die Tatsache, dass sie nicht glauben, es zu können.

Leider gilt dies für viele Regimes und islamistische Organisationen in der Region jedoch nicht für Israel, sie sind überzeugt, dass Israel besiegt werden kann und wird.

Iranische Führer haben wiederholt erklärt, dass Israel „von der Landkarte getilgt“ wird, sobald der Iran sich dem Ziel annähert, ein nukleares Arsenal zu schaffen, das in der Lage ist, diese genozidale Aufgabe zu erfüllen. Der Hisbollah-Führer Nasrallah erklärt regelmäßig, dass Israel „besiegt“ und schließlich „verschwunden“ sein wird.

Sogar Vertreter der „Palästinensischen“ Autonomiebehörde, die als säkularer gelten als ihre Hamas-Pendants, behaupten Israel sei wie der Kreuzritterstaat ein ausländisches Implantat im Nahen Osten, das schrittweise eingeengt und schließlich aufgelöst werden müsse.

Der Ausdruck, der heute auf europäischen Straßen und Universitätsgeländen beliebt ist – Khaybar, Khaybar, ya yahud, jaish muhammad saya’ud („Khaybar, Khaybar, oh ihr Juden! Mohammeds Heer kommt bald“) – ist ein schlecht getarnter Aufruf, Juden heute zu töten, da er sich auf eine Schlacht bezieht, in der Mohammed eine Vielzahl von Juden abgeschlachtet hat.

Die Welt wünscht sich, dass es im israelisch-„palästinensischen“ Konflikt um Land und „palästinensische“ Autonomie geht, deren Lösung in ausländischen Hauptstädten verhandelt werden kann.

Die Juden mit Wurzeln im Nahen Osten und in Nordafrika wissen, dass dies eine massive Vereinfachung darstellt und basierend auf den weitreichenden Zugeständnissen und großzügigen Angeboten Israels an die „palästinensische“ Führung, die fast ein Jahrhundert zurückreichen, völlig falsch ist.

Der Staat Israel ist weiterhin am Leben, weil wir diejenigen besiegt haben, die unsere Vernichtung anstrebten. Der Friede wird nur dann kommen, wenn klar ist, dass Israel nicht besiegt wird und nicht verschwindet. Dann, wenn die Feinde Israels dies begreifen und bereit sind für den Frieden, können die Verhandlungen ernsthaft beginnen.

Ein israelischer Sieg ist gut für die Chancen auf Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle Völker der Region, denn sobald unsere Feinde nicht mehr nach unserer Zerstörung streben, können sie ihre Energien und Ressourcen für Sozialfürsorge, Bildung, Gesundheit und den Aufbau einer gesunden demokratischen Ordnung einsetzen.

Nur ein souveränes Volk, das als unbesiegbar und unverwüstlich gilt, ist in dieser Region sicher. Man muss sich nicht mal die vielen ethnischen und religiösen Minderheiten in unserer Region ansehen – man braucht nur die jüdischen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Nordafrika zu fragen.

 

Nave Dromi ist die Direktorin des Middle East Forum in Israel. Zuvor war sie Geschäftsführerin der „Blue and White Human Rights“-Bewegung, die vom Institute for Zionist Strategies gegründet wurde. Auf Englisch zuerst erschienen bei The Middle East Forum. Übersetzung Audiatur-Online.

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