Der VW-Käfer – Zwischen Freiheit und Zwangsarbeit (Teil II)

Der „Kinderhort“ auf dem VW-Gelände (Archivbild mit freundlicher Genehmigung der Volkswagen AG) © NIGEL TREBLIN AFP
Der VW-Käfer bestimmte über Jahrzehnte das Straßenbild vieler Städte. Den Auftrag zur Entwicklung eines Prototyps erhielt Ferdinand Porsche, der gemeinhin als Erfinder des VW-Käfers genannt wird. Das wurde von dem jüdischen Ingenieur Josef Ganz indes bestritten. Es gilt aber als ziemlich sicher, dass es der jüdische Ingenieur Josef Ganz war, von dem die Entwürfe, das grundlegende Konzept, der Name und Spitzname des Kleinwagens stammen. Während des Nationalsozialismus war das VW-Werk das größte Zwangsarbeiterlager im Deutschen Reich.
Ein gigantisches Werk, in dem zufriedene Arbeiter serienmäßig ein solides, bezahlbares Auto produzieren, das sie selbst mittels Marken kleben in einem überschaubaren Zeitraum erwerben können, die ihre Pausen in eigens für sie hergerichteten Räumen verbringen, nach der Schicht duschen und Sport treiben können und deren Wohnung nebst Kindergärten, Schulen und der benötigten Infrastruktur in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz liegt – das war die Vision, die Adolf Hitler mit dem Projekt „Volkswagen“, bzw. „Stadt des KdF-Wagens“ (heute Wolfsburg) verkaufte.
Rüstungsgüter statt Familienkutschen
Die Realität sah indes anders aus: Im VW- Werk wurden statt Familienkutschen Rüstungsgüter produziert, deutsche Arbeitskräfte durch Zwangsarbeiter – insbesondere Zwangsarbeiterinnen – Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge ersetzt. Das propagierte Familienidyll „Stadt des KdF-Wagens“ wurde für schwangere Zwangsarbeiterinnen und ihre Kinder zur Hölle auf Erden – knapp 400 Kinder überlebten die eigens für sie eingerichteten „Ausländerkinder-Pflegeheim des Volkswagenwerks“ nicht. Der dort als Krankenschwester eingesetzten polnischen Jüdin Sara Frenkel ist es zu verdanken, dass das Schicksal der Kinder in Erinnerung bleibt und deren Peiniger von den Alliierten angeklagt und verurteilt wurden.
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