PEN hat ein großes Antisemitismus-Problem
Generalsekretär der Autorenvereinigung PEN Michael Landgraf.© Michael Landgraf/WIKIPEDIA
Das deutsche PEN-Zentrum, der nationale Ableger des 1921 in London gegründeten internationalen Schriftstellerverbands „Poets, Essayists, Novelists“, schmückt sich gerne mit hohen moralischen Werten und der Verteidigung der Meinungsfreiheit. Doch genau diese Werte werden ad absurdum geführt, wenn man bis heute damit kokettiert, dass ein ehemaliger SS-Soldat und notorischer Israelhasser wie Günther Grass im Verein einst hofiert wurde. Noch skandalöser ist die aktuelle Nähe der mit der grün-linken Seite stark verbandelten BDS-Sympathisanten, die antisemitische Ressentiments im PEN ganz offensichtlich und mit doppeltem Standard akzeptabel machen. Während man allerdings politisch unliebsame AfD-Mitglieder konsequent ausschließt, zeigt man gegenüber offenkundigen Israelhassern von linker und islamischer Seite eine Duldungsmentalität, die an Doppelmoral kaum zu überbieten ist. (JR)
Man kann Günther Grass vieles vorwerfen, auch dass er keinen positiven Bezug zu Israel hatte. Daraus machte der gebürtige Lübecker auch nie einen Hehl. Spätestens mit seinen Zeilen in dem Gedicht „Was gesagt werden muss“ wusste jeder, der es wissen und glauben wollte: Günther Grass hatte ein veritables Problem mit dem Staat Israel. Dem gleichen Autor fiel zuvor, nachdem er Jahrzehnte mit einem unnatürlich großen Zeigefinger durch das Land tourte und überall Nazis zu sehen glaubte, ein, dass er selbst ein Nazi war.
Zudem war Grass seit 1968 Mitglied des deutschen PEN-Zentrums. Das PEN-Zentrum Deutschland ist der deutsche Ableger des internationalen PEN-Clubs, einer weltweiten Vereinigung von Schriftstellern, Dichtern, Essayisten, Übersetzern und anderen literarischen Akteuren. Gegründet wurde der PEN 1921 in London, und die deutsche Sektion entstand 1924. Der Name PEN steht für Poets, Essayists, Novelists und repräsentiert die Vielfalt literarischer Ausdrucksformen. Ehemaliger Sprecher der deutschen Sektion war unter anderem Deniz Yücel, der seit 2022 Sprecher von PEN Berlin ist.
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