Ungarn ist anders. Gott sei Dank
Die restriktive Einwanderungspolitik Viktor Orbáns macht Ungarn zu einem sicheren Land für Juden.© SILAS STEIN/AFP
Ungarn ist anders – aus jüdischer Sicht ein Glücksumstand. Der Grund für die Sicherheit der ungarischen Juden ist ganz einfach: die Regierung Orbán verhindert jede unkontrollierte, erst recht illegale muslimische Einwanderung. Es gibt Muslime in Ungarn, aber in begrenzter Zahl, unter Kontrolle der Behörden, keine Clan-regierten Stadtviertel, keine muslimisch dominierten Schulen und keine wuchernden „Parallelgesellschaften“ wie im unter der Islamo-Migration, ebenso wie in Frankreich, besonders leidenden und krisengeschüttelten Deutschland. (JR)
Am Ausgang der Flughafenhalle, gleich neben der gläsernen Drehtür, stehen zwei junge Juden, deutlich als solche erkennbar, mit Kipa, Schläfenlocken, aufgeschlagenen Büchern in Händen, wahrscheinlich lesen sie die Minchah, das Nachmittagsgebet. Sie werden von niemandem besonders beachtet, daher wirken sie völlig entspannt, heiter, in ihren Text vertieft. „How are you?“, frage ich im Vorübergehen. „Oh, we are great“, antwortet einer, sieht mich kurz an, grinst und blickt zurück ins Buch.
Ich gestehe: Ich habe für Ungarn eine Schwäche. Seit meiner Jugend. Zum ersten Mal war ich hier mit zwanzig, das ist fünfzig Jahre her. Wenn man so will, ist Budapest eine Jugendliebe, und nun kehre ich zurück, treffe sie erneut, Jahrzehnte später, was immer heikel ist. Das Wiedersehen kann eine Enttäuschung sein, eine unwillkommene Ernüchterung, die den früheren Zauber in Frage stellt und, schlimmer noch: die eigene Urteilsfähigkeit.
Ein Ort der Sehnsucht
Bei meinem ersten Besuch kam ich aus Ost-Berlin und empfand sofort ein starkes Gefühl der Befreiung, der Erleichterung. „Budapest war damals ein Ort der Sehnsucht für Ostblock-Kinder“, schrieb ich 2014 in meinem Erinnerungsbuch Schmuggel über die Zeitgrenze. „Die vergleichsweise liberale Wirtschaftspolitik des Landes duldete private Unternehmen und machte das tägliche Leben leichter und lustiger. Die relative Bewegungsfreiheit, auch in westliche Länder, die der ungarische Staat zumindest den als ‚zuverlässig‘ geltenden Staatsbürgern einräumte, nahm den Menschen in diesem Land einen Gutteil des psychischen Drucks, unter dem die meisten Ostdeutschen litten. Daher war die Stimmung in Ungarn ungleich entspannter, heiterer als in der DDR, weniger Verbote und Einschränkungen, weniger grimmige Gesichter und sinnlose Schikanen, obwohl sich auch dieses Land ‚sozialistisch‘ nannte und zum Warschauer Pakt gehörte.
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