Der salonfähige Dschihadist in Damaskus

Ahmed al-Scharaa, auch bekannt unter seinem Terror-Kampfnamen Abu Muhammad al-Dschaulani. © SPENCER PLATT / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP
Was in Syrien als „Wahl“ verkauft wurde, war nichts anderes als ein Putsch im frommen Gewand: Der frühere Terrorist und al-Qaida-Kommandeur Abu Mohammad al-Dscholani hat sich in Damaskus selbst zum „Machthaber“ gekrönt. All dies hält die westliche Welt allerdings nicht davon ab, ihn im Elysee Palast und sogar vor der UN-Generalversammlung zu hofieren. Während westliche Beobachter von einem „Neuanfang“ faseln, fürchten Syriens Christen, Drusen und Alewiten um ihr Leben. Aus den Trümmern eines Bürgerkriegs entsteht kein Staat, sondern ein Kalifat mit Bürokratieanschluss – und der Westen schaut wieder einmal zu, wie ein radikal-islamisches Terrorregime mit internationaler Anerkennung und Milliarden „Wiederaufbauhilfe“ den jüdischen Staat und seine Menschen bedroht. (JR)
Solide Staaten mit soliden Staatsformen haben in der Regel auch solide Titel für ihre „Chefs“. In Deutschland haben wir einen Bundeskanzler, nebenan, in Frankreich, einen Präsidenten, die Engländer haben einen Premierminister, andere Staaten einen König, einen Kaiser, einen Generalsekretär (ein Titel, den ich nie verstanden habe – ist das der oberste Schriftführer?) und sogar die Nordkoreaner haben – in eigener Lesart – einen „geliebten Sohn des Volkes“ oder, wie wir hier sagen: einen Diktator.
„Failed States“ haben das nicht. Die haben normalerweise irgendeinen Kriegsfürsten, der sagt, wo es lang geht. Solche Typen nennt man „Machthaber“, im Gegensatz beispielsweise zum „Staatschef“. Denn ein „Machthaber“ kann sich ganz schnell und quasi über Nacht zum „Ohnmachthaber“ ändern, wenn er weggeputscht wird oder unter tragischen Umständen verstirbt. Beispiele für Machthaber im Plural wären „die Taliban“ oder „die Hamas“, im Singular gibt es einen in Syrien: Den „syrische Machthaber“ Ahmed al-Scharaa, auch bekannt unter seinem Alias Abu Muhammad al-Dschaulani oder, wie er in der westlichen arabophilen Presse auch gerne genannt wird, Abu Mohammad al Dscholani. Was sehr nützlich ist, da er, sollte er einst nicht mehr „Machthaber“, sondern „Rübergemacht-Haber“ im netten Deutschland sein, unter all seinen Namen Bürgergeld beantragen kann. Das wird teuer.
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