George H. W. Bush: Ambivalente Beziehung zu Israel

US-Vizepräsident George Bush (r.) trifft sich am 30. Juni 1988 im Weißen Haus mit dem israelischen Verteidigungsminister Yitzhak Rabin.© MIKE SARGENT/AFP

Obwohl es während der Präsidentschaft von George H. W. Bush zu Spannungen zwischen den USA und Israel kam, als Bush beispielsweise die Siedlungen Israels in Judäa und Samaria und den unverzichtbaren historischen Anspruch Israels auf die ewige jüdische Hauptstadt Jerusalem kritisierte, war die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern erfolgreich. So gelang es der Bush-Regierung 1991, die Aufhebung einer UN-Resolution zu erreichen, die infamer Weise Zionismus mit Rassismus gleichsetzte. Es gab eine enge militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel: gemeinsame Übungen, Austausch von Geheimdienstinformationen, Lieferung von Ausrüstung an Israel. So finanzierte das Weiße Haus weitgehend das von Israel und den USA gemeinsam gebaute Raketenabwehrsystem Arrow-1. Rückblickend betrachtet war Bush Senior ein Freund Israels und der Juden. Noch als Vizepräsident unter Ronald Reagan half er bei der Koordinierung der Ausreise von zehntausenden Juden aus der Sowjetunion, Syrien und Äthiopien. Zudem leitete Bush Senior 1985 persönlich die Operation Moses zur Evakuierung von 8000 äthiopischen Juden nach Israel. (JR)

Von Alexander Kumbarg

In die Regierungszeit des 41. Präsidenten der USA (1989-1993), des Republikaners George Bush sen., fielen epochale Ereignisse: der Fall der Berliner Mauer, der Zusammenbruch des Kommunismus, der Zusammenbruch der sozialistischen Regime in der UdSSR und anderen Ländern Osteuropas, der Zusammenbruch der UdSSR, der Krieg am Persischen Golf. Bush hinterließ auch eine bedeutende Spur in der jüdischen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts.

 

Hilfe für die sowjetischen Juden

George H. W. Bush stammte aus einer wohlhabenden Familie. Sein Vater Prescott Bush war Senator und Bankier. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden in den Vereinigten Staaten Archivdokumente freigegeben, die seine Zusammenarbeit mit dem deutschen Großindustriellen Fritz Thyssen bezeugen, der Mitglied der Nazipartei war und diese finanzierte. Prescott Bush war einer der Direktoren der New Yorker Investmentbank Union Banking, die von Thyssen kontrolliert wurde. 1939 beendete Thyssen seine Beziehungen zu den Nazis, da er gegen die Verfolgung von Juden und Katholiken und gegen den Krieg mit dem Westen protestierte. Er verließ Deutschland, sein Vermögen wurde ihm entzogen, und 1940 wurde Thyssen in Frankreich verhaftet und bis zum Kriegsende in deutschen Konzentrationslagern festgehalten.

Im Jahr 1942 schlossen die US-Behörden die Union Banking, aber es wurde keine Anklage gegen die Direktoren erhoben. Über die Beteiligung der Bank an der Finanzierung der Nazis gibt es keine Angaben. Die Agentur Associated Press zitiert jedoch den Standpunkt des amerikanischen Historikers Donald Goldstein, wonach die USA während des Zweiten Weltkriegs keine Mittel hatten, um die Aktivitäten der Bank zu untersuchen.

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