Zum 55. Todestag des US-Präsidenten Dwight Eisenhower

Dwight Eisenhower, 1952© © US National Archives / Roger-VRoger-Viollet via AFP

Dwight D. Eisenhower war 1953 bis 1961 der 34. Präsident der USA. Während des Zweiten Weltkrieges war er Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa und Militärgouverneur in der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland. Seinem Weitblick ist es zu verdanken, dass die Gräueltaten der Nazis an den europäischen Juden dokumentiert und der Nachwelt erhalten worden sind. Auch setzte sich der zukünftige US-Präsident für die Verbesserung der Lebensumstände der Juden in den DP-Lagern (Displaced Persons) ein. Seine Beziehung zu Israel war sehr ambivalent. Um den Einfluss der Sowjetunion im Nahen Osten zu begrenzen, setzte Eisenhower auf die Partnerschaft mit den arabischen Ländern. Erst nach dem Suez Krieg (1956) erkannte der US-Präsident, dass Israel ein verlässlicher Partner und die einzige Demokratie in der Region ist.

Von Alexander Kumbarg

Historiker sind dabei, ein Rätsel zu lösen: Was erlaubte es dem künftigen US-Präsidenten Dwight Eisenhower, sich nicht mit Antisemitismus anzustecken und Mitgefühl für das Schicksal der Nazi-Opfer während des Zweiten Weltkriegs zu zeigen? Tatsache ist, dass in der amerikanischen Armee der 1920-1930er Jahre, in der Dwight diente und beruflich ausgebildet wurde, der Antisemitismus blühte, die Ideen der "Protokolle der Weisen von Zion" wurden verbreitet. Und sein Chef war lange Zeit General George Moseley, der für seinen Antisemitismus und Rassismus bekannt war.

Wie Benjamin Runkle in der amerikanisch-jüdischen Zeitschrift Tablet schreibt, verbrachte Dwight seine Kindheit im Bundesstaat Kansas. Er hatte keinen Kontakt zu Juden. Die nächstgelegene jüdische Gemeinde war 140 Kilometer von der Stadt Abilene entfernt, in der er lebte. Eisenhower erzählte dem israelischen Botschafter bei der UNO und den Vereinigten Staaten, Abba Eban, einmal, dass er als Kind glaubte, dass die Juden nicht auf der Erde, sondern im Himmel leben, wie Engel.

Was die religiösen Ansichten betrifft, so waren Eisenhowers Eltern Zeugen Jehovas. Eisenhower erinnerte sich, dass seine Mutter ihn nach den Lehren des Alten Testaments erzogen hatte. Vielleicht liegt hier ein Teil des Schlüssels für die Tatsache, dass Eisenhower selbst im antisemitischen Umfeld der Armee nicht antisemitisch wurde?

 

Philippinen als Auswanderungsziel

In den 1930er Jahren diente Dwight Eisenhower als Militärberater auf den Philippinen, einer ehemaligen spanischen Kolonie, die damals de facto von den Vereinigten Staaten regiert wurde. Er war mit dem philippinischen Präsidenten Manuel Quezon und den Brüdern Frieder bekannt, amerikanischen Juden, die eine Zigarrenfabrik besaßen. Eisenhower spielte regelmäßig Poker mit ihnen. In der philippinischen Hauptstadt Manila gab es eine große jüdische Gemeinde. Die Brüdern Frieder erfuhren, dass die Nazis in Europa Todeslager bauten, und baten den Präsidenten, den Juden Asyl zu gewähren. Quezon erklärte sich bereit zu helfen, konnte diese Entscheidung jedoch nicht allein treffen. Er wandte sich an die US-Regierung und versuchte, Zehntausende Visa für die Flüchtlinge zu bekommen. Er fand einen Ort, an dem er sie unterbringen konnte - die Insel Mindanao -, stieß aber im Außenministerium auf Unverständnis und Antisemitismus. Die US-Regierung hatte für zehn Jahre eine Quote von nur eintausend Juden pro Jahr festgelegt.

Amerikaner, die in hohen Positionen auf den Philippinen arbeiteten, unterstützten dagegen Quezons Initiative. Vor allem Dwight Eisenhower. In Kenntnis seiner konsequent antinazistischen Haltung boten die Gebrüder Frieder dem Oberst im Namen des Manila Committee for the Relief of Jews einen Job bei der Organisation der Umsiedlung von Juden an. Das Gehalt betrug das Sechsfache seines Armeesalärs und der Vertrag war auf mindestens fünf Jahre angelegt. Bei aller Sorge um das verfolgte Volk nahm Eisenhower das Angebot jedoch nicht an. Später schrieb er in seinen Memoiren: "Ich war meinem Beruf so treu ergeben, dass ich ablehnte." Ja, und die großen militärischen Schlachten standen bevor. Aber bis Eisenhower 1939 die Philippinen verließ, war er an der Aufnahme von Flüchtlingen beteiligt.

Während des Zweiten Weltkriegs kamen schätzungsweise 1.200-1.300 Juden aus Deutschland und den besetzten europäischen Ländern auf die Philippinen. Sie hatten meist Berufe, die in dem Inselstaat gefragt waren: Lehrer, Ärzte, Rechtsanwälte und Wissenschaftler. Frank Ephraims Buch "Escape to Manila", eine Reihe von Dokumentarfilmen und der Spielfilm "Quezon's Game" des philippinischen Juden Matthew Rosen erzählen von dieser Seite der jüdisch-philippinischen Geschichte. 1941 besetzte Japan die Philippinen und stoppte natürlich die Einwanderung. Manuel Quezon wurde posthum mit der Medaille der Raoul-Wallenberg-Stiftung für die Rettung von Juden ausgezeichnet. Und in Israel, auf dem Campus der religiösen Schule Boys Town Jerusalem, steht ein Gedenkschild zu seinen Ehren.

 

Ein wichtiger Augenzeuge

Während des Zweiten Weltkriegs war Dwight Eisenhower der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa. Anglo-amerikanische Truppen befreiten die Häftlinge von Buchenwald, Dachau, Ohrdruf, Mauthausen, Bergen-Belsen und anderen Konzentrationslagern. Eisenhower besuchte Ohrdruf und Buchenwald persönlich, sah Leichenberge und die wenigen überlebenden Häftlinge, die eher wandelnden Skeletten glichen. Er schickte ein Telegramm an seinen Vorgesetzten George Marshall, den Stabschef der amerikanischen Armee, und forderte ihn auf, nach Deutschland zu kommen und sich selbst ein Bild zu machen. Er schrieb vorsorglich, dass er die Lager besuchte, um über die Gräueltaten der Nazis aussagen zu können, falls in Zukunft jemand den Drang verspüren sollte, solche Anschuldigungen als Propaganda abzutun. Er wusste sehr wohl, dass die Nazis beim Verlassen der Konzentrationslager versuchten, ihre Verbrechen zu vertuschen.

Eisenhower schlug vor, dass die amerikanische und die britische Regierung dringend Journalisten und Politiker nach Deutschland schicken sollten, um der amerikanischen und britischen Öffentlichkeit Beweise für die Gräueltaten der Nazis vorzulegen. So begann die Dokumentation des Holocausts, die für die Bestrafung der Nazi-Henker und für das Verständnis der internationalen Gemeinschaft für die Geschehnisse von entscheidender Bedeutung war. Eisenhower befahl dem US-Militär, in die Konzentrationslager zu kommen und sich mit den schrecklichen Dingen, die dort verbrochen wurden, vertraut zu machen. Er verlangte, dass die Deutschen in die Lager kommen und die Schrecken sehen sollten, denen die Nazis die Juden angetan hatten. Er förderte die Idee des Gedenkens an den Holocaust. Später trug all dies zur Unterstützung des Projekts der Gründung Israels bei. Auch wenn es immer noch Menschen gibt, die den Holocaust als Fiktion bezeichnen, hätte es ohne Eisenhower und seinesgleichen noch viel mehr geben können.

 

Kritische Versorgungslage nach der Befreiung

Nach der Kapitulation Deutschlands richtete die US-Armee DP-Lager (Displaced Persons) ein, darunter waren etwa 100 000 jüdische KZ-Überlebende. Sie warteten auf Genehmigungen für die Einreise in die USA, nach Palästina, Südafrika und in andere Länder. Die britische Regierung, die das Mandatsgebiet Palästina kontrollierte, weigerte sich, eine große Zahl von Juden aufzunehmen. Viele andere Länder zögerten ebenfalls, die Einreisekontingente zu erhöhen.

Die Amerikaner waren damit beschäftigt, die Menschen mit Lebensmitteln, Kleidung und medizinischer Hilfe zu versorgen. Gleichzeitig wurden deutsche und italienische Juden aufgrund von schwerwiegenden Fehlern, Nachlässigkeit, mangelnder Erfahrung mit derartigen humanitären Missionen und antisemitischen Äußerungen als "Bürger feindlicher Staaten" behandelt und lebten oft mit ehemaligen KZ-Wächtern zusammen. Viele Juden wurden in denselben Konzentrationslagern zurückgelassen, in denen sie während des Krieges gewesen waren, in überfüllten Baracken, oft unter unhygienischen Bedingungen, weil es an Platz mangelte. Als Oberbefehlshaber trug Eisenhower eine gewisse Verantwortung für diese Situation. Aber auch aus Washington gab es keine klaren Vorgaben für den Umgang mit den so genannten "Displaced Persons".

Später untersuchte eine Kommission des Außenministeriums unter der Leitung von Earl Harrison die Bedingungen in den DPs und deckte diese Probleme auf. Als Dwight Eisenhower von Harrisons Bericht erfuhr, besichtigte er die Lager und die Juden erkannten, dass sie nicht vergessen worden waren. Eisenhower ordnete an, dass sie getrennt untergebracht und ihre Tagesrationen erhöht wurden. Die Bedingungen verbesserten sich erkennbar. Ebenfalls auf Eisenhowers Wunsch hin wurde der Posten eines Beraters des Oberbefehlshabers für jüdische Angelegenheiten geschaffen. Es war ein amerikanischer Richter, ein Jude, Simon Rifkind. Der General versprach ihm jegliche Hilfe, die er bekommen konnte.

In der Zwischenzeit stieg die Zahl der jüdischen DPs weiter an, da Zehntausende von Juden, die in ihre Heimat in Polen, Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern zurückgekehrt waren, aufgrund von Pogromen oder der Androhung von Pogromen erneut gezwungen wurden, ihre Heimat zu verlassen, und ihre Häuser geplündert und besetzt wurden. Sowohl die britischen als auch die sowjetischen Besatzungsbehörden ließen die Flüchtlinge nicht in ihre Zonen, die Amerikaner hingegen schon. Eisenhower gestattete dem Vorsitzenden der internationalen zionistischen Organisation, Sohnut Jewish Agency David Ben-Gurion und seinen Mitarbeitern, die Lager der Juden zu besuchen. Hebräisch-Lehrer und Landwirtschaftsexperten wurden aus Palästina eingeflogen, um die spätere Einwanderung der Menschen zu erleichtern. Nach der Gründung Israels in den Jahren 1948-1951 wanderten mehr als zwei Drittel der DPs jüdischer Abstammung aus Europa dorthin aus.

Rabbiner Judah Nadich, Oberstleutnant, ranghöchster jüdischer Seelsorger der US-Armee in Europa und später jüdischer Berater Eisenhowers, erinnerte sich in seinem Buch Eisenhower und die Juden daran, dass der General den Juden mit "Verständnis und Sympathie" begegnete. Eisenhower rettete zehntausenden Juden in den Lagern das Leben.

In der Literatur gibt es auch Kritik an einigen von Eisenhowers Handlungen während des Krieges. So verurteilen einige Autoren die Tatsache, dass während des Aufenthalts der alliierten Armee in Nordafrika im Einvernehmen mit dem französischen Vichy-General J. Darlan dessen antijüdische Befehle unangetastet blieben. Dies wurde jedoch damit erklärt, dass man mögliche militärische Zusammenstöße mit den Franzosen vermeiden wollte und die arabische Bevölkerung nicht verprellen wollte, was sich negativ auf den Feldzug auswirken könnte. Es handelte sich also um rein militärische Erwägungen im Zusammenhang mit dem laufenden Krieg.

Übrigens kämpfte auch eine große jüdische Militäreinheit aus Eretz Jisrael als Teil der britischen Armee unter der weiß-blauen Flagge mit dem Davidstern, mit eigener Uniform und eigenem Emblem. Dwight Eisenhower äußerte sich dazu wie folgt: "Ich möchte die Männer der heldenhaften Jüdischen Brigade grüßen, deren brillante Kampferfolge und Beitrag zum Sieg der Alliierten ihren Waffenbrüdern und dem Volk des Staates Israel lange in Erinnerung bleiben werden."

 

„Das jüdische Volk hat keinen besseren Freund"

1952 beschloss Eisenhower, in die große Politik zu gehen, trat der Republikanischen Partei bei und wurde ihr Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen. Historisch gesehen unterstützte die Mehrheit der jüdischen Gemeinschaft in den USA die demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Kurz nach seinem Wahlsieg verurteilte Eisenhower den antisemitischen Slánský-Prozess in der Tschechoslowakei, bei dem elf führende Persönlichkeiten der Kommunistischen Partei hingerichtet und drei zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, weil sie der "trotzkistisch-zionistischen Verschwörung" beschuldigt wurden. Fast alle von ihnen waren Juden. Er schrieb über die Entfesselung des rasenden Antisemitismus in ganz Sowjet-Europa und über die Ehre, in einer Reihe mit dem amerikanischen Judentum zu stehen, um die Empörung zu demonstrieren, die Amerika erfasste.

Eisenhower war definitiv kein Antisemit. So erörterte er kurz nach seinem Amtsantritt im März 1953 bei einem Treffen mit dem einflussreichen Geschäftsmann Fred Lazarus die problematischen Fragen der jüdischen Gemeinschaft und die Notwendigkeit, den aufkommenden Antisemitismus zu bekämpfen. Um den Dialog zwischen der Regierung und der jüdischen Gemeinde effektiver zu gestalten, wurde 1956 auf Anregung Eisenhowers ein Treffen der Präsidenten der wichtigsten amerikanisch-jüdischen Organisationen einberufen. Der Präsident ernannte Lewis Strauss, einen Juden, zum Vorsitzenden der Atomenergiekommission. Später schlug er seine Ernennung zum Handelsminister vor, doch der Senat stimmte dem nicht zu. Der weitaus bedeutendere Posten des Außenministers wurde jedoch von John Foster Dulles bekleidet, den viele für einen Antisemiten hielten.

 

Die kühlen 1950er Jahre

Der Präsident des Kalten Krieges, Eisenhower, war sich der strategischen Bedeutung des Nahen Ostens und der Notwendigkeit, den sowjetischen Versuchen, ihn zu vergemeinschaften, entgegenzuwirken, durchaus bewusst. Das neue Team im Weißen Haus beschloss, den außenpolitischen Kurs des Landes zu ändern und einen fruchtbaren Dialog mit den arabischen Ländern aufzunehmen. Die USA sahen in Gamal Abdel Nasser, der nach dem Militärputsch in Ägypten an die Macht kam, einen neuen Führer im Nahen Osten, der in der Lage sein würde, israelisch-ägyptische Beziehungen aufzubauen, was eine wichtige Voraussetzung für die allgemeine Beilegung des arabisch-israelischen Konflikts und die Konsolidierung der Region im Status der amerikanischen Einflusszone wäre. Die israelische Führung versuchte, die amerikanische Regierung davon zu überzeugen, dass eine Zusammenarbeit mit Israel eher den außenpolitischen Prioritäten der USA in der Region entsprach, scheiterte jedoch zunächst.

Zurück in den USA wurde eine militärisch-politische Gruppierung von Ländern mit der Bezeichnung "Bagdad-Pakt" gebildet. Der Irak, der dem Pakt angehörte, bestand darauf, dass Israel nicht in die Organisation aufgenommen werden sollte. Außerdem ging dieser Block davon aus, dass seine Mitgliedsstaaten militärische und finanzielle Unterstützung durch die Vereinigten Staaten erhielten, was den israelischen Interessen zuwiderlief.

Zur Verteidigung dieser Interessen nutzten die Israelis inoffizielle Kontakte mit dem Weißen Haus und der pro-israelischen Lobby in politischen und gesellschaftlichen Kreisen der USA (zu der nicht nur Juden gehörten). In den Jahren 1953-1954 begann sie sich jedoch erst zu konsolidieren - die heterogenen jüdisch-zionistischen Organisationen stellten keine geschlossene Gemeinschaft dar. Sie hatten auch keinen ernsthaften Einfluss, um die Außenpolitik der Vereinigten Staaten zu verändern.

Die 1950er Jahre unter Eisenhower waren eine schwierige und kühle Periode in den Beziehungen der USA zu Israel. Finanzielle Hilfen wurden gewährt, dann wieder gekürzt oder ausgesetzt. Es gab Hindernisse bei der Lieferung von militärischer Ausrüstung (z. B. am Vorabend der Suez-Krise). Es gab keine öffentliche Unterstützung für Israel. Aber aus dem Außenministerium wurden Stimmen laut, die die Vorläufigkeit der Grenzen Israels von 1949 und die Rückkehr der Flüchtlinge betonten. Als Israel 1953 in einen scharfen Konflikt mit seinen arabischen Nachbarn geriet (wegen des Baus der rein israelischen Wasserleitung und der Operation der israelischen Armee in Qibya), reagierten die USA mit Unmut. Es bestand ein ausgeprägtes Bestreben, ein Druckmittel gegen Israel zu schaffen und die arabischen Länder zufrieden zu stellen. Im jüdischen Staat fürchtete man allgemein, dass die amerikanische Regierung einen unverhohlen pro-arabischen Kurs einschlagen könnte.

Eisenhower war sich lange Zeit nicht bewusst, dass Israel die einzige Macht in der Region war, die eine pro-westliche Außenpolitik verfolgte und der sowjetischen Expansion widerstehen konnte. Vor allem aber glaubte er nicht an die Fähigkeit eines kleinen Israels, sich militärisch gegen das millionenschwere arabische Meer zu wehren, in das die Sowjets verschwenderisch Waffen, Geld und Propaganda pumpten. 2 Millionen Juden gegen 40 Millionen Araber, so Eisenhowers Argumentation. Einfache Arithmetik. Die einzige Hoffnung war die UNO. Und was würde es bringen, wenn die USA Waffen an Israel lieferten? Viele Politiker hatten auch Zweifel an der Lebensfähigkeit der israelischen Wirtschaft.

Während der Suez-Krise (dem zweiten arabisch-israelischen Krieg) im Jahr 1956 verlangte die Eisenhower-Regierung ebenso wie die UdSSR, dass Israel seine Truppen aus dem eroberten ägyptischen Gebiet (der Sinai-Halbinsel) zurückzieht. Unter Androhung des Entzugs der Hilfe und der vollständigen Einstellung der Waffenlieferungen wurde Israel dazu gezwungen. Die unnachgiebige Haltung der Israelis und der Druck, den die demokratische Mehrheit des von L. Johnson geführten Senats auf die Eisenhower-Administration ausübte, ermöglichten es Israel jedoch, Garantien für die Schifffahrt durch die Straße von Tiran zu erhalten, die seit Ende der 1940er Jahre von Ägypten für israelische Schiffe gesperrt war.

1958 gab es eine Revolution im Irak, und der "Bagdad-Pakt" brach de facto zusammen. Ägypten frustrierte die USA mit starken nationalistischen Tendenzen und der intensiven Einfuhr sowjetischer Waffen zur "Bekämpfung der Zionisten". Präsident Eisenhower hatte Israel lange Zeit nicht als zuverlässigen Verbündeten im Nahen Osten betrachtet, sondern eher als Hindernis für die Zusammenarbeit mit den Arabern. Doch 1958 wurde ihm klar: Die Distanzierung von Israel hatte auch in der arabischen Welt keinen Erfolg (Vizepräsident Richard Nixon sagte später aus, Eisenhower habe zugegeben, dass sein Vorgehen während des Suez-Krieges sein Fehler gewesen sei). Nun sahen die amerikanischen Behörden Israel endlich als ihren wichtigsten Verbündeten in der Nahostregion. Die Zeit der offenen Krise wurde beendet, die militärische und politische Zusammenarbeit wurde intensiviert.

Eisenhower war ein hervorragender militärischer Führer, aber ein Politiker mit wenig Erfahrung, der nicht immer die richtigen und angemessenen Entscheidungen traf. Und es war schwierig, die Lage und die Entwicklung im Nahen Osten langfristig vorherzusehen. Jahre später schrieb der berühmte amerikanische Philosoph Eric Hoffer (kein Jude): "Israel ist der einzige zuverlässige Verbündete der Vereinigten Staaten, der keine Vorbedingungen stellt. Wir können auf Israel mehr zählen als Israel auf uns". Hoffer war der Lieblingsautor von Eisenhower.

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