Zum 170. Geburtstags des jüdischen Wissenschaftlers Paul Ehrlich

Paul Ehrlich auf der 200-DM-Banknote von 1996.© WIKIPEDIA

Der deutsch-jüdische Arzt, Serologe und Immunologe Paul Ehrlich erhielt 1908 für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Immunologie den Nobelpreis für Medizin. Dem Begründer der Chemotherapie ist es zu verdanken, dass die Menschheit Krankheiten wie Tuberkulose, Diphtherie, Malaria, Blut- und Knochenmarkskrebs, die Schlafkrankheit und besonders die Syphilis diagnostiziert hat und einer vollständigen Heilung sehr viel näher gekommen ist. Paul Ehrlich hat mit seiner Forschung Millionen von Menschenleben gerettet. Dem damaligen gesellschaftlichen Druck zum Protestantismus überzutreten, hat der Jude Ehrlich zeitlebens widerstanden. (JR)

Von David Schimanowsky

„Ich schwänzte den Unterricht, so oft ich konnte"

Paul Ehrlich wurde am 14. März 1854 in der schlesischen Stadt Strehlen bei Breslau geboren. Er war ein willkommener Junge in der wohlhabenden Familie von Ismar Ehrlich, Besitzer eines Gasthauses und einer Brennerei, die er von seinem Vater, dem wohlhabenden Kaufmann und Pächter Heimann Ehrlich, geerbt hatte. Mutter Rosa, Tochter des Tuchhändlers und Bierbrauers Abraham Weigert, führte den Haushalt mit Geschick. Ismar war das Oberhaupt der jüdischen Gemeinde der Stadt und erzog seine Kinder im jüdischen Geist. Er wollte, dass sein einziger Sohn seine Nachfolge im Geschäft antritt, aber der wissbegierige Junge geriet unter den Einfluss seines Großvaters, der an der örtlichen Universität Physik und Botanik lehrte und eine große Bibliothek besaß.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Pauls Interesse an der Wissenschaft spielte der Cousin seiner Mutter, der Bakteriologe Carl Weigert, der Mikropräparate färbte, um die Struktur der untersuchten Zellen besser erkennen zu können. Carl erlaubte Paul, das Labor zu besuchen, und erklärte ihm die Grundlagen des Wissens darüber, wie sich Substanzen in Organen, Geweben und Zellen verteilen.

Im Alter von sechs Jahren kam Paul in die Grundschule in Strehlen, meisterte alle Fächer mit Leichtigkeit und galt als Musterschüler. Und ab seinem 10. Lebensjahr besuchte er das klassische Gymnasium St. Maria Magdalena in Breslau, wo er sich mit Albert Neisser anfreundete, einem späteren berühmten jüdischen Arzt und Bakteriologen. Paul mochte Latein, Mathematik, vor allem Chemie und Biologie, aber das Auswendiglernen langer deutscher Wörter war ihm lästig. Er freute sich auf die Ferien, in denen er sein Zimmer in ein Labor verwandeln und mit Farbstoffen experimentieren konnte. Für seine Experimente hatte er engen Kontakt zu einem örtlichen Apotheker, der ihn mit Reagenzien versorgte.

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