Von Freunden und Feinden: Israels Rettung 1948 (Teil 6)

Rudolf Sonnenborn© WIKIPEDIA

Um die britische Blockade zu umgehen, leitete die Haganah 1947/48 von New York aus ein internationales Netzwerk zur Beschaffung von Waffen und Flugzeugen nach Palästina. Daran beteiligt: Filmmoguln, die Staatschefs von Panama und Nicaragua, diverse Banker, Industrielle und sogar Mafiosi wie Meyer Lansky – und Künstler, wie Frank Sinatra. (JR)

Von Stefan Frank

Jaffa Oranges

Von New York aus leitete die Haganah 1947/48 ein internationales Netzwerk zum Schmuggel von Waffen und Flugzeugen nach Palästina. Daran beteiligt: die Staatschefs von Panama und Nicaragua – sowie Frank Sinatra.

Im Sommer 1945 reiste David Ben-Gurion in die USA, um dort einen alten Freund zu treffen, den Unternehmer Rudolf Sonneborn. Ben-Gurion kannte ihn seit 1919. Sonneborn stammte aus Baltimore und hatte die Johns Hopkins University besucht, bis er 1918 in das noch junge Marinefliegerkorps aufgenommen wurde, um sich zum Flieger ausbilden zu lassen. Der Weltkrieg endete jedoch, bevor er seine Ausbildung beenden konnte.

Im folgenden Jahr reiste Sonneborn nach Palästina, wo er im Auftrag der World Zionist Organization Kontakte zur jüdischen Gemeinde pflegen sollte. Er reiste viel in der Region herum und traf führende Vertreter der jüdischen Gemeinde. 1920 schrieb er sich an der Harvard University für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre ein, verließ die Universität aber ohne Abschluss, um in einem kleinen, der Familie gehörenden Ölunternehmen in New York City zu arbeiten. Anstatt zu versuchen, mit den großen Ölkonzernen zu konkurrieren, führte er die Firma in den Bereich der Spezialprodukte wie Nähmaschinen-, Fahrrad- und Motoröle.

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