Kaiser Wilhelm II. und die Juden

© Wikipedia/T.H. Voigt/Berliner Illustrierte Zeitung

Das Verhältnis des letzten deutschen Kaisers zu den Juden ist als unstet und sehr ambivalent zu betrachten. Vor dem 1. Weltkrieg lehnte Wilhelm II. nicht ohne Eigennutz einen Verfassungsentwurf ab, der den Ausschluss der Juden aus dem Reich vorsah. Seine Befürchtung war, dass dies dem nationalen Wohlstand schaden würde. Das Land würde seinen Platz in der Reihe der Kulturnationen verlieren und um ein Jahrhundert zurückgeworfen werden. Zu einigen Juden unterhielt der Monarch sogar engere Beziehungen und berief auch, wo er es für opportun hielt, jüdische Politiker in hohe Ämter. Dies hinderte ihn aber nicht, im von ihm mitverschuldeten 1. Weltkrieg, eine entwürdigende Judenzählung vorzunehmen und als sich die Niederlage Deutschlands im Krieg abzeichnete, sich der dem damaligen Zeitgeist entsprechenden antisemitischen Legendenbildung anzuschließen. (JR)

Von Alexander Kumbarg

Der deutsche Kaiser Wilhelm II. regierte von 1888 bis 1918 und ging als eine komplexe Persönlichkeit in die Geschichte ein, die sehr widersprüchlich, impulsiv und manchmal unberechenbar war. Seine Intelligenz und seine Redegewandtheit waren mit einer psychischen Unausgeglichenheit verbunden. Sein Narzissmus schlug fast in Größenwahn um.

Unter ihm wurde Deutschland schnell zu einem Land mit einer starken Wirtschaft, Armee und Marine. Militärisch war es eines der stärksten Länder der Welt, wenn nicht sogar das stärkste. Es dehnte seine kolonialen Besitzungen aus. In Wissenschaft und Kultur wurden enorme Leistungen erbracht. Doch die Träume von der Weltherrschaft, neuen Gebieten, Kolonien und größerem Einfluss auf die internationale Politik spielten Wilhelm einen grausamen Streich - nach anfänglichem Zögern zog er das Land in den Ersten Weltkrieg, der für Deutschland in einer Katastrophe endete. In der wissenschaftlichen, journalistischen und künstlerischen Literatur gibt es unterschiedliche Meinungen über Wilhelm. Der Grundtenor ist eher negativ.

Das Verhältnis des Kaisers zu den Juden und seine Ansichten zur Judenfrage änderten sich im Laufe der Zeit, was die Veränderungen in seiner Biografie und die Wankelmütigkeit seines Charakters widerspiegelt.

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