Folgenreiche Machtverschiebung: Israel und das neue Amerika

US-Präsident Joe Biden empfing am 18. Juli den israelischen Präsidenten Isaac Herzog im Weißen Haus.© KEVIN DIETSCHGETTY IMAGES NORTH AMERICAGetty Images via AFP

Im Nahen Osten wurden in den letzten Jahren die Karten der Macht in vielerlei Hinsicht neu gemischt. Die USA haben gegenüber den arabischen Staaten an Einfluss und Vertrauen verloren. Dieses Vakuum konnte Israel unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ausfüllen und seine Position auch gegenüber Saudi-Arabien stärken. Eine allzu große Nähe zu den USA Joe Bidens, die in Wirklichkeit die Sanktionen gegenüber dem mörderischen Mullah-Regime in Teheran selbst umgehen, würde das aufgebaute Vertrauen der mittlerweile über Abraham-Abkommen verbündeten arabischen Staaten schwächen. Zudem ist die Verunglimpfung Israels bei den Democrats zum Mainstream geworden und verhindert damit eine allzu große Nähe der beiden Staaten. Israels Herausforderung besteht deshalb darin, seine Beziehung zu dem jahrzehntelangen Verbündeten und Unterstützer in einer Weise anzupassen, die dem bereits durch Obama und jetzt durch Biden und seine Democrats verursachten Missklang Rechnung trägt. (JR)

Von Caroline Glick/JNS.org

Oberflächlich betrachtet fühlte sich der Besuch des israelischen Präsidenten Isaac Herzog im Weißen Haus Mitte Juli an wie in alten Zeiten. US-Präsident Joe Biden begrüßte Israels repräsentatives Staatsoberhaupt herzlich und erklärte wiederholt, dass das Engagement der USA für Israel „eisern“ sei. Biden erwähnte, dass er am Vortag mit Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen und einen Besuch des israelischen Staatsoberhauptes vereinbart habe.

Sind wir also zur Normalität zurückgekehrt? Waren die letzten sieben Monate einer beispiellosen Feindseligkeit der USA gegenüber Israel, seiner gewählten Regierung, seinen parlamentarischen Beratungen, seinen hochrangigen Ministern und seinem Premierminister nur ein kleiner Ausrutscher, der nun rückgängig gemacht wird?

Offenbar nicht. Kurz nachdem Herzog das Weiße Haus verlassen hatte, schrieb der Kolumnist der New York Times, Tom Friedman, dass Biden sich nach Herzogs Abreise mit ihm im Weißen Haus traf und behauptete, Biden habe Netanjahu in seinem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten die Leviten gelesen. Biden begründete dies mit der Absicht der Regierung Netanjahu, Teile ihres Justizreformprogramms ohne die Unterstützung ihrer politischen Gegner zu verabschieden. Das Weiße Haus teilte Reportern auch mit, dass Biden Netanjahu nicht ins Weiße Haus eingeladen habe, sondern sich lediglich bereit erklärt habe, ihn irgendwo zu treffen.

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