Die heuchlerische Gedenk-Maschinerie zum Befreiungstag von Auschwitz

1,3 Millionen Menschen wurden in Auschwitz von den Nazis ermordet.© Wojtek Radwanski / AFP

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von Soldaten der Roten Armee befreit. Auschwitz war das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, allein hier wurden etwa 1,3 Millionen Menschen industriell ermordet, über eine Million von ihnen waren Juden. Bei den jährlichen Gedenkveranstaltungen eifern besonders deutsche Politiker um die „Pole-Position“ bei der Zuschaustellung der größten Betroffenheit. Doch bei den lebenden Juden verhält es sich anders. Beim jüdischen Staat endet die moralische Toleranz von Fridays for Future, Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Baerbocks Auswärtigem Amt. Die Klima-Enkel der einstigen Mörder fordern heute ungeniert und von unseren Betroffenheitspolitikern nicht ausgebremst die Auslöschung Israels und die quasi bedingungslose Unterstützung der Hamas und nicht weniger anderer arabischer Terrororganisationen. (JR)

 

Von Simone Schermann

Bevor die Deutschen kamen, zählte Auschwitz etwa 14.000 Bewohner; etwas mehr als die Hälfte davon Juden, die andere waren Katholiken. Es war stolze Selbstwahrnehmung, weshalb Juden der Stadt „Oswiecimer Jerusalem“- „Jerusalem des Ostens“ gaben. Sie sollte zum Ort der dunkelsten Stunden für die Juden Europas werden; ein Inferno der Vernichtung und des Verderbens, finstere Maschinerie des organisierten Mordes und Stätte der Zwangsarbeit. „Nie wurde das menschliche Gewissen so sehr vergewaltigt, gedemütigt und verzerrt wie in den Lagern“, schrieb Primo Levi. „Den Menschen demütigen, beleidigen, ihn auf das Niveau seiner Eingeweide herabwürdigen“ um dann auszurufen: „Aber das sind doch keine Menschen, das sind Hampelmänner, Tiere.“

Kein Zeugnis über den Tag der Befreiung ist so eindringlich wie Primo Levis autobiographischer Roman „Atempause.“ Eine russische Patrouille taucht in Sichtweite des Lagers auf, während er und sein Freund Charles gerade die Leiche ihres Freundes Somogyi zum Massengrab tragen, dass bereits voll ist, so dass sie den Freund auf dem Schnee ablegen. Ergriffen vom Anblick der Friedensengel nimmt Charles die Mütze ab, um damit die Lebenden und die Toten zu begrüßen; jene bewaffneten Soldaten zu Pferde, die ein Inferno auf Erden betraten. Mit großer Scheu und Befangenheit, da sie das, was sie sahen, kaum begreifen konnten, begehen sie das Chaos herumliegender Körper, aufgestapelter Leichenberge, Sterbender. Ein von Tod erfülltes Paralleluniversum, direkt sichtbar, gleich hinter dem Stacheldraht.

In ihren wortlosen und ungläubigen Blicken, auf die Hölle von Auschwitz gefesselt, erkennt Primo Levi weniger Mitleid als tiefste Scham, die sich in den jugendlichen Gesichtern widerspiegelt. „Es war die gleiche wohlbekannte Scham, die uns nach den Selektionen und immer dann überkam, wenn wir Zeuge einer Misshandlung sein oder sie selbst erdulden mussten: jene Scham, die die Deutschen nicht kannten, die der Gerechte empfindet vor einer Schuld, die ein anderer auf sich lädt und die ihn quält, weil sie existiert…“

Eine Vorstellung von Auschwitz, gibt diese Szene der Entmenschlichung aus „Ist das ein Mensch?“ „Wir lagen in einer Welt der Toten und der Larven. Um uns und in uns war die letzte Spur von Zivilisation geschwunden. Das Werk der Vertierung, von den triumphierenden Deutschen begonnen, war von den geschlagenen Deutschen vollbracht worden. Mensch ist, wer tötet, Mensch ist, wer Unrecht zufügt oder leidet; kein Mensch ist, wer jede Zurückhaltung verloren hat und sein Bett mit einem Leichnam teilt. Und wer darauf gewartet hat, bis ein Nachbar mit Sterben zu Ende ist, damit er ihm ein Viertel Brot abnehmen kann, der ist, wenngleich auch ohne Schuld, vom Vorbild des denkenden Menschen weiter entfernt als der roheste Pygmäe und der grausamste Sadist.“

 

1,3 Millionen fanden den Tod

Im Schatten der deutschen „Musterstadt“ Auschwitz, die Anziehungspunkt für Experten und Glücksritter wurde, war die „Endlösung“ auf Hochtouren gelaufen. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Krematorien im Frühjahr 1943 wurden die in Auschwitz-Birkenau mit Giftgas ermordeten unter freiem Himmel verbrannt und der Feuerschein sei bis ins 30 Kilometer entfernte Kattowitz zu sehen gewesen. 1,3 Millionen Menschen wurden in Auschwitz zu Tode gebracht, davon rund eine Million Juden. Züge aus ganz Europa brachten die Deportierten in das Tötungszentrum; für die Juden aus Ungarn wurde sogar eine eigene Gleisanlage gebaut.

Dieses Auschwitz bot eine makabere Idylle, verbunden mit vielen Annehmlichkeiten. Neben einer Siedlung für Kinder und Ehefrauen der SS-Männer, gab es für die Meister, Vorarbeiter und auch Lehrlinge der IG Farben in Monowitz, für die neuen Besitzer der ehemals jüdischen Likörfabrik oder den Wirt aus Wuppertal, der jetzt das beste Gasthaus am Platz betrieb und der vom rauschenden Silvesterball 1943/44 schwärmte, den er für seine „arischen“ Gäste ausgerichtet hatte, nur positive Teilhabe am wirtschaftlichen „Aufschwung“ von Auschwitz. Eine deutsche Stadt mit Theateraufführungen und bunten Abenden für die Lager-SS - während die Menschenvernichtung der Todesfabrik auf vollen Touren lief.

Der süßliche Gestank verbrannten Fleisches lag aber zu penetrant über der „Musterstadt,“ um nicht wahrgenommen zu werden. Verharmlosende Erklärungen, dass es in einem Arbeitslager „selbstverständlich“ auch eine hohe Sterblichkeit gäbe und Leichen deshalb eingeäschert würden, dienten zur Selbstberuhigung, Überwindung kognitiver Dissonanzen oder entsprangen schlicht deutscher „Gesinnungs-Ethik.“

 

Deutsche Gedenkmaschinerie

Heute hat Deutschland sich eine „Gedenkbranche“ installiert, die dazu dient, den ermordeten sechs Millionen in ewiger „Toleranz“ zu gedenken. Ihnen widmet sich dazu eine ganze Gedenkmaschinerie, um die Ermordeten zu rehabilitieren und zu feiern! Der Vernichtungsindustrie folgte die Gedenkindustrie. Ein Erinnerungsarbeitslager der geheuchelten Andachtsrituale für Juden, anlässlich der Gedenkjubiläen eines deutschen Vernichtungswerks, wo geduldete Juden in deutschen Gedenk-Kathedralen erinnern dürfen, um für die kleine Betroffenheit zwischendurch zu sorgen.

Ohne die Maschinerie der Vernichtung - keine Gedenkfabrik. „Das Gedenken ist ein großartiges Werk,“ sagte der Gedenk-Antisemit, der Israel aus dem Namen des Deutsch-Israelischen Arbeitskreis südlicher Oberrhein entfernen wollte, dem ich vorsitze. Jede Untat hat auch ihre guten Seiten!

Ein Gedenk-Antisemit kann Juden nur in ihrer vollständigen Erniedrigung ertragen. Er gibt vor, sich für alles mögliche zu schämen. Angeblich auch für den Holocaust, den er gar nicht verbrochen hat. Wofür er sich nicht schämt, sind „Hamas, Juden ins Gas-Rufe“ oder die Entmenschlichung der „Judenschweine-documenta“ von Kulturministerin Claudia Roth, der Chef-Beauftragten des Kanzleramts für muslimischen Antisemitismus in der deutschen Kunstszene.

Alle staatlichen „Judenreferenten,“ die Felix Kleins, Michael Blumes (BaWü) und Patrick Nietzsches (Bamberg) versagten bei der documenta, erwachen aber sonst zu voller Blüte und Tatkraft. Der Bamberger Experte flog für die Judenrettung sogar zur Podiumsdiskussion nach Athen, wo er „wertvolle Kontakte mit Akteuren aus der ganzen Welt im gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus zu knüpfen“ gedenkt. Nietzsche fabulierte am 4. Dezember 2022 auf Facebook, den Antisemitismus „mit seinen weitverzweigten Wurzeln und verschiedenen Erscheinungsformen“ gar „herausreißen“ zu wollen. Zitat: „The masterplans won’t come anytime soon, but we will get closer to it when we start to get the stones rolling.“

Der deutsche „Rolling-Stone“-Experte hat bei diesen Worten sogar ein reines Gewissen, weil er es nie benutzt hat. „Juden Raus“! - praktizieren die Kleins und Blumes nur noch bei bestimmten Juden. So solidarisierte sich Michael Blume mit antisemitischen Twitterbotschaften, um dem Achgut-Blog von Henryk Broder auf eine „Exklusionsliste“ zu verhelfen, während Felix Klein und sein Kollege aus Bamberg alle antisemitischen Verzweigungen in der Politik wortlos hinnehmen. Klein, der es 2021 auch auf Nachfragen wortlos geschehen ließ, dass mir von dem SPD-Politiker Johannes Fechner (MdB) der Zutritt zu seiner Veranstaltung gegen Antisemitismus verweigert wurde.

 

Selektion findet wieder statt

Nicht per Rassenfrage klären Fachkräfte für Antisemitismus heute die Selektion unliebsamer Juden, dafür über die „richtige“ Gesinnung, während die Shoa-Überlebenden für die Konsolidierung dieser altneuen „deutschen Gesinnungsethik“ und dem bigotten Betroffenheitskult zur Verfügung stehen. Diese „Verdienstjuden“ haben die Arbeitslager der Deutschen niemals verlassen.

Dass die Gedenk-Antisemiten-Industrie zur Selbstamnestierung von der Vernichtungsindustrie des Holocaust dient und für eine zukunftsorientierte Amnestierung davon, was man den Juden noch anzutun gedenkt zeigte der 28. Januar 2022. Der Ansprache von Inge Auerbacher zu „Ehren des deutschen heiligen Holocaustgedenktages" in der deutschen Gedenkkathedrale, dem Bundestag, folgte eine aspekte- Sendung des ZDF, in der das „Shoa-Privileg“ kritisch hinterfragt wurde. Nur 24 Stunden nachdem eine Überlebende die Erinnerung über die Vernichtung des jüdischen Volkes auffrischte und die Krokodilstränen der Gedenk-Antisemiten trocknete; alles wegen Auschwitz - jenem deutschen Symbol der industriellen Mordmonstrosität, zog das Staatsfernsehen eine Linie vom Bericht einer Urenkelin über die Verbrechen ihres SS-Nazi-Urgroßvaters an jüdischen Kindern zur Staatsgründung Israels. Das ZDF hinterfragte die „sogenannte Singularität“ des Holocaust, die ein Historiker aus dem Haus der Wannseekonferenz bestätigte, da ein beispielloses Verbrechen stattgefunden habe, aufgrund fanatischen Judenhasses und eines „Erlösungsantisemitismus.“

„Die Kritiker überzeuge diese Erklärung der historischen Beispiellosigkeit aber nicht,“ so das ZDF, denn „autoritäre Hohepriester“ würden den „palästinensisch-stämmigen jungen Deutschen“ mit ihrem „Holocaust-Katechismus“ ihre Sichtweise aufzwingen, wodurch die Leidenserfahrung der 700.000 vertriebenen „Palästinenser“ bei Israels Staatsgründung zu kurz käme.

Mit Shoa-Relativierung, erlösungsantisemitischem Hass auf Israel und Nazi- Verleumdung wird ein neuer deutscher Glaubenskodex erfunden; neben der Klima-Religion natürlich. Das ZDF ist damit zum Hohepriester der Shoa-Kritik, des blanken Zynismus und zur Ikone der Geschichtsklitterung geworden.

Ist dieser Vorgang nur ein Gemenge aus Erinnerungswahn, bigotter Schuld-Obsession oder ein deutscher Hang zum Sündenstolz, der Gedenk-Antisemiten dazu motiviert, tote Juden zu betrauern und fast im selben Atemzug alles zu revidieren? Oder ist es nicht immer schon viel mehr als das gewesen? Deutsche Gesinnungsethik führte einst zur „Judenvernichtung.“ Heute ist der Judenhass wahnwitziger Weise wieder das Produkt der Gesinnungsethik deutscher Autoritäten. Ohne Verbrechen - keine Moral.

 

Der deutsche Öko-Faschismus

Im Berliner „Haus der Kulturen,“ bei der Konferenz „Gekaperte Erinnerung“ im Juni 2022, organisiert aus dem Ministerium der Grünen, wurde die Shoa unter tosendem Applaus als „jüdisches Psychodrama“ betitelt. Eine Koalition aus FFF, Antifa und Grüne Jugend nutzte den Sommer, um mit Genehmigung der Behörden, den gewalttätigen Umsturz und das Überwältigen der Polizei zu proben. „Klimaintifada – von Hamburg bis nach Gaza“ war der Slogan ihres Fackel-Zuges nach SA - Manier durch Hamburg.

Die deutsche „gute Tat“ hat sich wieder zum Hakenkreuz deformiert. Ihre Fäulnis rinnt aus den Institutionen und Kirchen, den Verbänden und NGO´s, den Parteien und Medien, dem Kanzleramt und den Ministerien, den ÖR und seiner „Aktivisten.“

Vor rund 80 Jahren träumte Deutschland einen wahnwitzigen Traum, im Herzen des zivilisierten Europas auf Millionen von Leichen und Arbeitssklaven ein tausendjähriges Reich zur errichten. Dazu nahm die Firma Topf und Söhne Stahlkonstruktionen den Auftrag für eine Krematoriumsanlage in Auschwitz entgegen, die 1000 Leichen in der Stunde vernichten kann. Die Anlage wird geplant, gebaut und im Beisein des leitenden Ingenieurs der Firma Topf und Söhne abgenommen. Anfang 1943 gehen die großen Krematorien in Betrieb und arbeiten mit voller Kraft bis Oktober 1944 - nach Ansicht der Experten waren es die technisch modernsten überhaupt. Eine deutsche Firma verbindet ihr ökonomisches Interesse mit den „moralischen“ deutschen Interessen wie es die neudeutschen Öko-Faschisten heute tun.

Ich bleibe bei dem Film „Der Pianist“ hängen, einer der Filme, die ich nicht mehr anschauen kann, da mir die Demütigungen und die Brutalität unerträglich sind. Und doch kann ich meinen Blick nicht abwenden. Wladyslaw Szpilman befindet sich mit seiner Familie im Warschauer Ghetto. Eines Abends beginnt die Auflösung und der Abtransport in die Vernichtungslager steht bevor. Als Szpilman den deutschen Kommandanten, der brüllend Anweisungen gibt, demütigst davon in Kenntnis setzt, dass alle gültige Arbeitspapiere hätten, erhält er als Antwort eine heftige Ohrfeige. Eine Jüdin, die nachdem alle in Reih und Glied stehen, noch wagt zu fragen: Herr Kommandant, wo bringt man uns hin?“, wird in den Kopf geschossen. Ich schalte ab.

Alles Grausame und Barbarische nahm mit dieser Szene seinen freien Lauf. Die einfachsten Gesetze der Menschlichkeit wurden ausgehebelt und ein grenzenloses Inferno entfesselt, hin zu dem, was organisiertes, eiskaltes Kalkül und dem was Wahnsinn und Sadismus werden sollte. Alles, was in Auschwitz geschah, geschah in sogenannten moralischen Gesellschaften, die man als zivilisiert angesehen hatte!

 

Gewissenhaftigkeit und Gewissenslosigkeit

Innerhalb von dreieinhalb Jahren wurden insgesamt 72 Prozent der jüdischen Bevölkerung im Herrschaftsraum der Deutschen ermordet, aktiv und passiv unterstützt von einheimischen Verwaltungen, Parteien, Polizisten und einfachen Bürgern. Nach dem Willen des Reichsführer der SS Heinrich Himmler wurde Auschwitz die größte Menschen-Vernichtungs-Anlage aller Zeiten. Rudolf Höß, Lagerkommandant in Auschwitz, berichtet am 15. 4. 1946 als Zeuge in Nürnberg, von dem Befehl Himmels, der ihm als „immer richtig“ erschein, da er persönlich vom RFSS kam. Die selbstenthüllende deutsche Gewissenhaftigkeit wird zur deutschen Gewissenlosigkeit; immer seine Pflicht erfüllend, im Dienste staatlicher Autoritäten.

Judenhass kommt aus Scholzens Kanzleramt, von ARD und ZDF, aus Claudia Roths Kulturministerium, von staatlich protegierten Freitags-Öko-Faschisten. In selbstentlarvendem Anti-Israel-Wahn agieren sie im Zeichen pflichterfüllender Gesinnungsethik und mit deutschem Gütezeichen. Nie war eine Regierung wieder so deutsch, wie diese bestehend aus Grünen, SPD und FDP, bei der Juden wieder entmenschlicht werden durften, als blutrünstiger Kapitalist oder schweinsgesichtiger Israeli, um dann die indonesischen „Künstler“- Antisemiten zu Lehrern an Deutschlands Universitäten zu machen.

Was ist also bei der Ampel-Regierung eiskaltes Kalkül? Und was ist Wahnsinn und Sadismus? Wenn diese Gedenk-Antisemiten von den Nachgeborenen parallel Vergebung und Toleranz einfordern?

Die Monstrosität der Tat, die Unvorstellbarkeit der Gräuel von Auschwitz, liegen bis zum heutigen Tag wie ein Schatten der Scham über der deutschen Seele; aber auch wie eine Quelle des Gifts einer nicht endenden Versündigung.

Wie das Wissen um die Vernichtungsmaschinerie ist auch die daraus geborene Gedenkmaschinerie ein Teil dieses Schattens. Auschwitz entrinnen, eine versuchte Reinwaschung, beinhaltet nun die plumpe Distanzierung von der Chiffre des „Nazi.“ Die drastischen Folgen sind Selbsthass, Hass auf Andersdenkende, auf Israel und auf kritische Juden.

 

„unheilbare Natur der Versündigung“

Die Selbsterniedrigung, einer der Auswüchse, die das Deutschland der Gedenkmanschinerie von seiner Bevölkerung einfordert, fordert es auch von Israel. Gegen jeden, der dazu nicht bereit ist, wird mit dem verlängerten Arm des Schattens Hass geschürt.

Primo Levis „Die Atempause“ erklärt, wozu das Wissen um Auschwitz führt:

„Daher und dies ist das ungeheuerliche Privileg unserer Generation und meines Volkes - hat niemals jemand besser als wir die unheilbare Natur der Versündigung begreifen können, die sich ausbreitet wie eine ansteckende Krankheit. Es ist unsinnig, zu glauben, sie könne durch menschliche Gerechtigkeit getilgt werden. Sie ist eine unerschöpfliche Quelle des Bösen: Sie zerbricht Körper und Seele der Betroffenen, löscht sie aus und erniedrigt sie; sie fällt als Schande auf die Unterdrücker zurück, schwelt als Hass in den Überlebenden fort und wuchert weiter auf tausend Arten, gegen den Willen aller, als Rachedurst, als moralischen Nachgeben, als Verleugnung, als Müdigkeit und als Verzicht.“

Die „unheilbare Natur der Versündigung“ führt ihr Eigenleben und wuchert unweigerlich zu neuer Niedertracht. So bekämpft eine Ausgeburt von „Gedenk- und Beauftragten-Industrie“ mittels Hass, Erniedrigung und „Exklusionslisten“ Juden und Andersdenkende, in der Hoffnung, die Scham der Vergangenheit auszulöschen, um aber letztlich zu genau zu dem Bösen zu werden, aus dem sie entstanden ist. Eine Ausgeburt, verdammt dazu, wie das zu werden, was sie erschuf. Eine Gedenkindustrie aus und auf der Asche von Juden.

Die Gefahr des „guten Menschen“ als unerschöpfliche Quelle des Bösen, die in den Nachfahren weiterlebt.

So ist es nicht weit von Auschwitz, über Bergen-Belsen zur „Klima-Intifida - von Hamburg bis nach Gaza,“ wenn die „Antisemitismusexperten“ dem Judenhass in Interaktionsseminaren, Podien und Therapiezirkeln nachspüren, den Blick auf die Aussortierung unliebsamer Juden gerichtet, anstatt auf Claudia Roth und ihre Antisemiten-Künstler, womit der verbrecherischen Spitzenleistung von einst die traurige Krone aufgesetzt wird.

Die böse Saat der Gesinnungsethik ist in Politik und Medien, in den Geistes- und Sozialwissenschaften, in Kirchen, Gedenk-Vereinen und bei Experten aufgegangen, die für ihre besinnungslos böse linke „Korrektheit“ die Verleugnung der wahren Herkunft des seit 2015 grassierenden Judenhasses als Selbsterhaltungsdroge benötigen. Alle realen Bedrohungen sind heute ausnahmslos linke Tabus: der eliminatorische muslimische Antisemitismus, Migrantenkriminalität, illegale Masseneinwanderung.

Floskeln wie „Kein Mensch ist illegal!“ gelten nicht für Israelis. Bei dem jüdischen Staat endet die moralische Toleranz von FFF, Claudia Roth und Baerbocks Auswärtigem Amt. Die Klima-Enkel der einstigen Mörder fordern bei einer Hörsaal-Besetzung der Uni Frankfurt die Auslöschung Israels und die bedingungslose Unterstützung der Hamas „in ihrem militärischen und nicht-militärischen Kampf gegen Israel“, protegiert von der Lehrergewerkschaft GEW.

„Wir sind Kinder jenes Europa, in dem Auschwitz liegt,“ so Primo Levi. Wir gehören derselben Menschenfamilie an wie unsere Henker und sind Bewohner eines neuen-alten Sodom und Gomorrah.

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