Das „palästinensische Narrativ“: Diebstahl der kulturellen jüdischen Identität
Jahrtausendalte archäologische Funde belegen die jüdische Geschichte Israels© MENAHEM KAHANA / AFP
Seit 3.500 Jahren sind das jüdische Erbe, der Glaube und die Nation mit Eretz Israel, dem heiligen Land der Juden, verknüpft. Doch die weltweite, von grün-linker und islamischer Seite kommende, antijüdische Propaganda-Maschinerie hat es genau auf den Kern des Judentums abgesehen und versucht mit der „palästinensischen Sache“ die jüdische Geschichte in Israel auszulöschen. Diese totale kulturelle Aneignung der jüdischen Existenz durch die Beanspruchung der schon seit der Römerzeit den Juden zustehenden Identität der „Palästinenser“, ist ein höchster Akt des Judenhasses. Und diejenigen, die die „Palästinenser“ unterstützen, unterstützen die Auslöschung der jüdischen Existenz. Irrsinnigerweise wird die kulturelle Aneignung besonders von Grün und Rot überall anders aufs schärfste verurteilt, jedoch nur dann nicht, wenn es um eine Beschädigung des Judentums geht. (JR)
Irving, West, die Schwarzen Israeliten, die Nation of Islam und ihresgleichen haben keine andere Wahl, als die Juden zu dämonisieren, weil jüdische Beständigkeit und Legitimität den Betrug im Kern ihrer erfundenen Identität entlarven.
Während der Fußball-WM wurde ein ägyptischer Fernsehreporter, der über das Sportereignis in Doha (Katar) berichtete, von einem wütenden Mob angegriffen und gezwungen, die Spiele zu verlassen, um nicht gelyncht zu werden. Der Mob griff ihn an, weil er ihn mit einem israelischen Reporter verwechselt hatte.
Berichten zufolge waren katarische Funktionäre durch den Vorfall in Verlegenheit gebracht worden. Sie schämten sich jedoch nicht für den gewalttätigen Antisemitismus der Menge. Den Kataris war es peinlich, weil ihre Beamten dem armen Ägypter nicht geglaubt hatten, als er darauf bestand, einer von ihnen zu sein. Und so sahen sie zu, wie der Mob ihm die „Behandlung für Israelis“ angedeihen ließ.
Seit sie in Doha gelandet sind, um über die Fußballweltmeisterschaft zu berichten, sind israelische Reporter mit Hass überschüttet worden. Johlende Fans schreien ihnen „Palästina“ zu und hindern sie am Senden. Sie werden beschimpft, bedroht und gejagt, wenn sie die Straßen entlanglaufen. Israelische Reporter werden aus Taxis geworfen, in Restaurants nicht bedient und tätlich angegriffen. Die meisten Angreifer sind Araber aus Katar, Ägypten, dem Libanon, Jordanien, Marokko, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und anderen Ländern, aber auch von europäischen Fans werden sie immer wieder angefeindet.
Jedes Mal, wenn sich ein israelischer Reporter als Israeli zu erkennen gibt, schießt sein Gesprächspartner zurück: „Palästina, Palästina, es gibt kein Israel! Nur Palästina!“. „Palästinensische“ Flaggen sind bei den Spielen wohl die beliebtesten.
Der Yediot Ahronot-Reporter Raz Shechnik beschrieb die Behandlung, die er und seine Kollegen am Wochenende erfahren haben in seinem Twitter-Feed und reflektierte darüber, wie dies seine Sichtweise des Konflikts zwischen der arabischen Welt und Israel verändert hat.
Er drückte es so aus: „Ich bin hier zum ersten Mal nüchtern geworden. Ich war immer ein Zentrist, liberal und aufgeschlossen, mit einem großen Wunsch nach Frieden an erster Stelle. Ich dachte immer, das Problem [zwischen Arabern und Juden] seien die Regierungen, die Führer – unsere eingeschlossen. Aber in Katar habe ich erfahren, wie weit der [arabische] Hass unter den Menschen auf der Straße verbreitet ist, wie sehr sie uns vom Angesicht der Erde tilgen wollen. In welchem Ausmaß alles, was mit Israel zu tun hat, Ausbrüche von Hass auslöst.
Shechniks Aussage sowie die Videos, die die Schikanen zeigen, denen er und seine Kollegen ausgesetzt sind, werfen die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Unterstützung der „Palästinenser“ einerseits und der Gewalt des Mobs und der Schikanen gegen Juden andererseits auf. Warum benutzen Menschen, die Juden angreifen, „Palästina“, um ihr Verhalten zu rechtfertigen? Und warum halten Menschen, die „Palästina“ unterstützen, die Gewalt des Mobs gegen Juden für gerechtfertigt?
Ursache: Antisemitismus
Der Grund ist zwar schwer zu akzeptieren, aber dennoch offensichtlich. Mobgewalt gegen Juden ist mit pro-„palästinensischen“ Positionen verbunden, weil sie Ausdruck desselben Phänomens sind: Antisemitismus. Das ist der Grund, warum pro-„palästinensische“ Aktivisten von Paris bis New York, von London bis Los Angeles Juden angreifen. Das ist der Grund, warum Politiker und Staatsanwälte, die die „Palästinenser“ unterstützen, dazu neigen, diese Übergriffe nicht strafrechtlich zu verfolgen, und Medien, die die „Palästinenser“ unterstützen, dazu neigen, ihre Bedeutung herunterzuspielen.
Im Kern ist das „palästinensische“ Narrativ nichts anderes als die Aneignung des jüdischen Volkstums, der Kultur, der Geschichte, des Erbes und des Glaubens. Unter Progressiven gilt eine Person als der kulturellen Aneignung schuldig, wenn sie die kulturellen Wurzeln eines Phänomens herabsetzt oder anderweitig ignoriert. Wenn jemand beispielsweise ein ethnisches Essen erwähnt, ohne dessen Herkunft zu erwähnen, muss er damit rechnen, als bigott beschimpft zu werden.
Die „palästinensische“ kulturelle Aneignung des Judentums und des jüdischen Volkstums hebt die kulturelle Aneignung auf eine ganz andere Ebene.
Seit 3.500 Jahren sind das jüdische Erbe, der Glaube, die Nation und die Geschichte in ihrer Gesamtheit mit dem Land Israel verknüpft. Juden können sich ohne das Land Israel einfach nicht erklären oder gar verstehen. Graben Sie an irgendeinem Ort im Land Israel ein paar Zentimeter unter der Oberfläche, und Sie werden archäologische Beweise für die tausendjährige Bindung des jüdischen Volkes an das Land finden. Gehen Sie in eine beliebige Synagoge oder jüdische Schule auf der Welt und Sie werden Beweise für diese grundlegende Realität finden.
Das „palästinensische“ nationale Narrativ basiert sowohl auf der pauschalen Leugnung der jüdischen Geschichte, des jüdischen Erbes, der jüdischen Nation und des jüdischen Glaubens als auch auf der Aneignung all dieser Werte durch die „Palästinenser“. PLO-Chef und Leiter der „Palästinensischen“ Autonomiebehörde Mahmoud Abbas besteht darauf, dass die „Palästinenser“ die biblischen Kanaaniter sind. Sein Vorgänger Jassir Arafat sagte, die „Palästinenser“ seien die Jebusiter. Es spielt keine Rolle, dass beide Gruppen seit 3.000 Jahren nicht mehr existieren.
Gleichzeitig bestehen sie darauf, dass es keine Verbindung zwischen den Juden der Bibel und den Juden von heute gibt. Die „Palästinenser“ zerstören systematisch archäologische Stätten im ganzen Land Israel, um die historischen Aufzeichnungen auszulöschen. Die Geschichte wird dann entsprechend den politischen und propagandistischen Erfordernissen der revidierten, komplett erfundenen Geschichte der heutigen „Palästinenser“ umgeschrieben.
Dies ist der Grund, warum die „Palästinenser“ das Existenzrecht Israels um jeden Preis ablehnen. Ihre Fake-Geschichte wäre unhaltbar, wenn sie anerkennen würden, dass die Juden im Land Israel indigen sind, dass Israel kein kolonialistischer Außenposten ist, sondern die einzige Heimat, die die Juden je gekannt haben, eine Heimat, zu der sie ihre Verbundenheit über 2.000 Jahre Exil und Enteignung durch die imperialen Mächte der Geschichte hinweg bewahrt haben. Die „palästinensische“ Sache hat nur dann einen Sinn, wenn die jüdische Geschichte, Nationalität, das Erbe und der Glaube geleugnet und die Juden dämonisiert werden, weil sie sich weigern, ihre Auslöschung zu akzeptieren.
Auslöschung der jüdischen Existenz
Diese totale kulturelle Aneignung der jüdischen Existenz durch die „Palästinenser“ ist ein höchster Akt des Judenhasses. Und diejenigen, die die „Palästinenser“ unterstützen, unterstützen die Auslöschung der jüdischen Existenz über die Zeit. Da das „palästinensische“ Narrativ so tief in das kulturelle Leben der westlichen Eliten und Progressiven eingedrungen ist, ist es oft schwierig, den vernichtenden Judenhass in seinem Kern zu erkennen. Um dies zu verdeutlichen, können wir uns einer anderen Form des Antisemitismus zuwenden, die auf der kulturellen Aneignung der jüdischen Existenz beruht.
Der Judenhass der Schwarzen Israeliten, der Nation of Islam und ihrer Anhänger beruht in ähnlicher Weise auf dem Diebstahl der jüdischen Identität. Sowohl die Nation of Islam als auch die Schwarzen Israeliten bestehen darauf, dass die Juden die „Ausgeburt des Satans“ sind. Die wahren Juden, so behaupten sie, sind amerikanische Schwarze. Im Herbst 2022 marschierten mehr als tausend uniformierte schwarze Israeliten durch Brooklyn vom Grand Army Plaza zum Nets Stadium und skandierten: „Hey Jacob, es ist Zeit aufzuwachen. Ich habe eine gute Nachricht für dich. Wir sind die wahren Juden!“
Der Marsch führte die Menge der Judenhasser durch die größten jüdischen Gemeinden außerhalb Israels.
Die Schwarzen Israeliten marschierten zur Unterstützung des Stars der Brooklyn Nets, Kyrie Irving, der von der NBA suspendiert wurde, weil er antisemitische Propaganda auf der Grundlage der Schwarzen Israeliten verbreitet hatte, wobei Irving einen antisemitischen Film empfahl, der unter anderem den Holocaust leugnet.
Der Sturm, der sich unter schwarzen Antisemiten als Reaktion auf Irvings Suspendierung erhob, macht deutlich, wie zentral der Antisemitismus nicht nur im Narrativ der Schwarzen Israeliten ist, sondern auch im Leben derjenigen, die sich entweder als Schwarze Israeliten identifizieren oder sich deren Erfindung der schwarzen Geschichte in Amerika anschließen.
Nicht nur Irving und seine antisemitische Weltanschauung wurden von zahlreichen Menschen unterstützt, sondern auch der Rapper Kanye West. Einst galt er als mutig, weil er sich öffentlich gegen Abtreibung aussprach und den damaligen Präsidenten Donald Trump unterstützte. In den letzten Wochen hat er seinen Konservatismus durch Antisemitismus ersetzt, der auf dem Diebstahl des jüdischen Erbes, der jüdischen Geschichte und des jüdischen Glaubens durch die Nation of Islam/Schwarzisraeliten und der Aneignung dieses Erbes, dieser Geschichte und dieses Glaubens für schwarze Amerikaner beruht.
Das Bemerkenswerte an Wests Verhalten ist, dass Irving sich unterwürfig für seine antisemitischen Ausbrüche entschuldigte, während West noch einen draufsetzte. Bei jedem öffentlichen Auftritt, seit er Irvings Antisemitismus offen verteidigt hat, hat West seine antisemitischen Positionen nicht nur bekräftigt, sondern sie noch erweitert und seine Angriffe auf Juden als Volk, als Gemeinschaft in Amerika und als Einzelpersonen eskaliert. Indem er sich in erster Linie als Antisemit und erst in zweiter Linie als Rapper und öffentliche Person definiert, hat sich West dazu entschlossen, sich eng mit anderen Antisemiten zu verbünden, insbesondere mit dem weißen Rassisten Nick Fuentes.
Antisemitismus ist Rassismus
Wests Entscheidung, als Brücke zwischen dem schwarzen Antisemitismus, der im Allgemeinen mit dem progressiven politischen Lager assoziiert wird, und dem weißen rassistischen Antisemitismus, der im Allgemeinen mit der politischen extremen Rechten assoziiert wird, zu fungieren, legt eine viel ignorierte, aber grundlegende Tatsache über den Antisemitismus offen: Es handelt sich nicht um eine politische Position. Er ist eine kulturelle Einstellung, eine Art, die Welt zu verstehen. Antisemiten kommen von der politischen Linken, der Mitte und der Rechten. Sie kommen aus allen Religionen. Ihr Antisemitismus bestimmt ihre Politik. Folglich hat die antisemitische Politik Befürworter in allen politischen Lagern.
Dies bringt uns zurück zu den israelischen Reportern in Doha.
Schwarze Israeliten und die Nation of Islam, die ihre Identität auf die Aneignung der jüdischen Identität gründen, stellen eine kleine, aber mächtige Minderheit der schwarzen Gemeinschaft in Amerika dar. Sie haben Einfluss auf den Congressional Black Caucus und andere wichtige schwarze Machtzentren, die ihrerseits Einfluss auf die Demokratische Partei haben. Und obwohl ihre kulturelle und politische Macht wächst, ist sie immer noch begrenzt.
Im Gegensatz dazu wird das „palästinensische“ Narrativ in der arabischen Welt, in der muslimischen Welt im weiteren Sinne und in weiten Teilen der westlichen Welt fast durchgängig akzeptiert. In Europa und bei den Progressiven in Amerika ist es nahezu allgemein akzeptiert. Alle Menschen, die das „palästinensische“ Narrativ akzeptieren und befürworten, akzeptieren die Gültigkeit einer politischen Sache, die vollständig auf der Aneignung des jüdischen Volkstums beruht.
Shechnik und seine Reporterkollegen waren fassungslos, als sie die Wahrheit über den Krieg gegen sie als Juden und gegen ihren Staat erfuhren. Der Antisemitismus, der ihre Gegner in Doha antreibt, hat nichts damit zu tun, wer Israels Regierung führt oder was das israelische Militär in einem bestimmten Krieg oder einer bestimmten Operation tut. Die Unterstützung der „Palästinenser“ und ihres Ziels, Israel von der Landkarte zu tilgen, ist im Judenhass verwurzelt, der von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt geteilt wird.
Die „Palästinenser“ sind populär, weil sie ein Mittel bieten, diesen Hass auszudrücken und voranzutreiben, auch in den Hallen der Macht in der ganzen Welt. Israels Ausdauer ist für sie inakzeptabel, denn allein durch sein Überleben, allein dadurch, dass es Reporter zur Berichterstattung über die Fußballweltmeisterschaft in Doha entsendet, beweist der jüdische Staat, dass das „palästinensische“ Narrativ unwahr ist und auf einer Ablehnung der beobachtbaren Realität und der historischen Aufzeichnungen beruht, nicht auf Gerechtigkeit oder Wahrheit.
Ebenso sind amerikanische Juden fassungslos, wenn sie feststellen, dass schwarzer Antisemitismus, ebenso wie „palästinensisch“ motivierte Angriffe auf Juden von Peoria bis Miami, nichts damit zu tun hat, wer in Israel an der Macht ist oder ob amerikanische Juden sich mit progressiven oder konservativen Politikern und Anliegen identifizieren. Er hat nichts damit zu tun, ob amerikanische Juden bereit sind, „weiße Schuld“ zu akzeptieren oder nicht.
Irving, West, die Schwarzen Israeliten, die Nation of Islam und ihresgleichen hassen die Juden nicht wegen irgendetwas, was ein bestimmter Jude denken, sagen oder tun könnte oder auch nicht. Sie hassen die Juden, weil sie die jüdische Geschichte, das jüdische Erbe, die jüdische Nation und die jüdische Kultur gestohlen und für sich vereinnahmt haben. Nachdem sie dies getan haben, haben sie keine andere Wahl, als die Juden zu dämonisieren, weil jüdische Ausdauer und Legitimität den Betrug im Kern ihrer erfundenen Identität entlarven.
Aus dem Englischen von Daniel Heiniger
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