Streit um den Tempelberg: Die Scheinheiligkeit arabischer Abgeordneter in der Knesset

Juden ist das Beten auf dem Tempelberg verboten, um die Muslime nicht zu provozieren© WIKIPEDIA


Der für einen Ministerposten in der Netanjahu-Regierung vorgesehene Knessetabgeordnete Itamar Ben-Gvir ist nicht mehr bereit die Diskriminierung der Juden auf ihrem eigenen Gebiet hinzunehmen und will die jüdischen Beter und ihre Gebete wieder zurück auf den Tempelberg bringen. Dies macht Israels Präsidenten Isaac Herzog wohl nervös, allerdings kommt Herzog nicht umhin auch die Heuchelei arabischer Abgeordneter zu kritisieren, die sich über den Vorstoß Ben-Gvirs beschweren und gleichzeitig „palästinensische“ Terroristen unterstützen. (JR)

Von Ryan Jones/Israel Heute

Israels Staatspräsident Isaac Herzog hat am 11. November die Beratungen mit den Abgeordneten der 25. Knesset abgeschlossen, von denen 64 Benjamin Netanjahu für das Amt des Ministerpräsidenten empfohlen haben. Mit dieser sicheren Mehrheit in der Hand wird Herzog voraussichtlich in den nächsten Woche Netanjahu offiziell zum Chef der neuen Regierung ernennen.

All dies geschah wie erwartet.

Bei den Konsultationsgesprächen in der Residenz des Präsidenten gab es jedoch einige Überraschungen und unangenehme Momente.

Während seines Treffens mit den Vorsitzenden der ultraorthodoxen Shas-Partei am 9. November wurde Herzog versehentlich aufgezeichnet, wie er die religiösen Abgeordneten aufforderte, sich vor ihrem rechtsnationalistischen Partner Itamar Ben-Gvir in Acht zu nehmen.

Die Konsultationssitzungen werden im öffentlichen Fernsehen übertragen. Herzog glaubte jedoch, die Kameras und Mikrofone seien ausgeschaltet worden, als er den Shas-Vertretern sagte:

“Es gibt ein Thema, das ich [während des im Fernsehen übertragenen Teils des Treffens] nicht angesprochen habe – Sie werden ein Problem mit dem Tempelberg haben, und das ist ein kritisches Thema. Sie haben einen Partner [Ben-Gvir], über den die ganze Welt besorgt ist. Das habe ich ihm auch gesagt. Das ist nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Ich möchte keinen Ärger verursachen. Es ist wirklich nicht zur Veröffentlichung bestimmt.”

Zu den “umstrittenen” Maßnahmen, die Ben-Gvir und seine Partei des religiösen Zionismus vorantreiben wollen, gehört, dass Juden endlich das Recht erhalten, an der heiligsten Stätte des Judentums, dem Tempelberg, zu beten.

Der Rest der Welt lehnt dies aus Angst vor einem Ausbruch muslimischer Gewalt ab. Auch viele in Israel vertreten diesen Standpunkt, obwohl Umfragen zeigen, dass eine Mehrheit der israelischen Wähler in dieser Frage mit Ben-Gvir übereinstimmt und sich die israelische Souveränität und volle Religionsfreiheit auf dem Tempelberg wünscht.

 

Herzog kritisiert die Heuchelei der arabischen Knesset-Abgeordneten

Während der Konsultationen am 11. November in der Residenz des Präsidenten traf Herzog mit Mitgliedern der mehrheitlich arabischen Partei Hadash zusammen, bei der es sich faktisch um eine kommunistische Gruppierung handelt.

Die Nummer zwei der Partei, Knesset-Mitglied Aida Touma-Suleiman, wiederholte die Behauptung, eine Netanjahu-Regierung, in der Ben-Gvir ein ranghoher Minister ist, werde offen rassistisch sein und Leid über die Araber bringen:

“In der nächsten Regierung werden Leute sitzen, die in der Vergangenheit terroristische Organisationen unterstützt haben und wegen diesbezüglicher Verbrechen verurteilt worden sind. Dies stellt eine große Gefahr für die Demokratie im Allgemeinen und für die arabische Bevölkerung im Besonderen dar”.

Sie bezog sich dabei auf Ben-Gvirs Verbindung zu dem verstorbenen Rabbi Meir Kahana, dessen politische Gruppierung Kach schließlich verboten wurde, weil sie die Ausweisung illoyaler arabischer Bürger propagierte. Kach wurde daraufhin vom US-Außenministerium als terroristische Organisation eingestuft.

Herzog stellte jedoch schnell die Heuchelei in Touma-Suleimans Anschuldigungen fest:

“Vor den Wahlen haben Sie Terroristen unterstützt, als Sie die gefallenen Mitglieder der „Höhle des Löwen“ als Märtyrer beklagten. Das ist inakzeptabel. Mord ist Mord – Terrorismus ist Terrorismus. In diesem Jahr gab es eine schreckliche Terrorismuswelle. Vielleicht müssen alle in den Spiegel schauen und erkennen, dass sie den Schmerz der anderen Seite nicht verstehen.”

Nach einer Reihe von tödlichen Terroranschlägen zu Beginn des Jahres führt Israel einen eskalierenden Krieg gegen „palästinensische“ Terrorgruppen.

Kürzlich führten diese Bemühungen zur Dezimierung der neuen und populären „palästinensischen“ Gruppe, die als “Höhle des Löwen” bekannt ist und die hinter vielen der früheren Anschläge stand. Touma-Suleiman sorgte für Empörung, als sie zusammen mit anderen israelischen arabischen Gesetzgebern die gefallenen Terroristen der “Höhle des Löwen” als “Schahids” (islamische Märtyrer) bezeichnete und Israels Anti-Terror-Operationen verurteilte.

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