Reaktionen auf Tötung einer Journalistin: Ein Lehrstück an Vorverurteilungen und Propaganda

Tücken der Propaganda: Wer besonnen bleibt, ist im Nachteil
© AFP

Die Palästinenser schlachten den Tod einer Journalistin für ihre Propaganda gegen Israel aus. Die Weltgemeinschaft sollte dies zurückweisen, um Menschenleben zu schützen.

Von Daniel Frick/Israelnetz

Der Fall der am 11. Mai getöteten Journalisten Schirin Abu Aqla ist in menschlicher und professioneller Hinsicht in hohem Maß zu bedauern. Doch die Reaktionen darauf bieten auch Anschauungsmaterial, das die Weltgemeinschaft zur Kenntnis nehmen sollte: In selbstentlarvender Weise haben die „Palästinenser“ gezeigt, dass sie sich nicht um Fakten scheren, wenn sich die Gelegenheit bietet, Israel zu verunglimpfen.

Noch bevor überhaupt eine Untersuchung begonnen hatte, war für „Palästinenserpräsident“ Mahmud Abbas klar, dass die Soldaten eine „Hinrichtung“ vollzogen haben. Es gehöre zur Politik Israels, es auf Journalisten abzusehen. Noch am darauffolgenden Tag sprachen „palästinensische“ Politiker von einem „Attentat“ – in dieser Weise äußerte sich etwa Hussein al-Scheich, der Verbindungsmann der „Palästinensischen“ Autonomiebehörde (PA) zu Israel. Dabei hatte eine „palästinensische“ Autopsie am Vorabend ergeben, dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, woher die tödliche Kugel stammte.

 

Journalistische Prinzipien über Bord geworfen

Amnesty International machte es nicht besser. Die Menschenrechtsorganisation ist mir ihrer Israel-Obsession ohnehin nicht mehr ernst zu nehmen, wenn es um Vorgänge im Land westlich des Jordans geht. Warum, das zeigt sie auch im aktuellen Fall: Noch am Tag des Geschehens stand für sie fest, dass Israel die Journalistin getötet hat. Die Rede war von einer „außerrechtlichen Tötung“. Garniert wird der Tweet mit dem Amnesty-Propaganda-Wahlspruch in doppelter Ausführung: „Beendet Israels Apartheit. Beendet Israels Apartheid.“

Bestürzend ist aber auch, dass der Sender „Al-Dschasira“, für den Abu Aqla arbeitete, sämtliche journalistische Tugenden missen ließ. Die Verantwortlichen sprangen in einer offiziellen Stellungnahme nicht nur auf den Propaganda-Zug auf, sondern befeuerten ihn auch. Noch bevor die „palästinensische“ Untersuchung abgeschlossen war, standen für den Sender Täter und Motiv fest. Von einem „unverhohlenen Mord“, einem „Attentat“ war da die Rede. Bei aller Wut über den Tod der Kollegin: Das gehört sich nicht für ein journalistisches Medium. Es wäre wünschenswert, dass Journalistenverbände so eine Prinzipienlosigkeit verurteilten.

 

Taktischer Nachteil

Zumal Israel in der öffentlichen Meinungsmache einen taktischen Nachteil hat, nur weil sich offizielle Stellen besonnen verhielten. Der Armeesprecher Ran Kochav schloss nicht aus, dass es auch eine israelische Kugel gewesen sein könnte. In diesem Fall wäre es ein Fehler der Soldaten gewesen, sagte er. Aber das steht eben noch nicht fest – und eine gemeinsame Untersuchung lehnten die „Palästinenser“ vehement ab.

Doch so richtig diese abwartende Haltung ist, so wenig kann sie der „palästinensischen“ Propaganda etwas entgegensetzen. Wer also erstmal die Fakten sammeln und auswerten will, bevor es zu Schuldzuweisungen kommt, bezieht die Propagandaprügel.

Angesichts dieser Zustände sind die politischen Institutionen gefragt – gerade die, die immerzu nach „Friedensverhandlungen“ und einer „Zwei-Staaten-Lösung“ schreien. Zwar haben die Europäische Union und auch die Vereinten Nationen eine unabhängige Untersuchung gefordert. Doch in ihren Stellungnahmen sollten sie auch besagte Vorverurteilungen zurückweisen.

Dabei geht es nicht nur um das Prinzip der Unschuldsvermutung als Baustein der Zivilisation. Gerade im Nahost-Konflikt ist es die verbale Aufrüstung, die zu Terror gegen Israel führt. Ein Verzicht darauf würde also Menschenleben schützen, gerade in der angespannten Lage der vergangenen Wochen. Mit ihren Äußerungen haben die „Palästinenser“ gezeigt, dass sie kein Partner für den Frieden sind.

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