Israels große Technologie-Ernte: Ohne Freiheit keine Innovation für alle

Die Gasplattform „Leviathan“ etwa 10 Kilometer vor der israelischen Küste.© Marc Israel SELLEM / POOL / AFP

Schon jetzt besitzt Israel genügend Gas für den Eigenbedarf der nächsten 50 Jahre und plant sogar den Export seiner Offshore-Energie. Gleichzeitig ist Israels Hightech Aufstieg ein Produkt seiner freien, kreativen, bildungsstarken Gesellschaft und weltweit beispiellos: In den USA gibt es heute insgesamt 80 Unternehmen, die von Israelis gegründet wurden und einen Börsenwert von über einer Milliarde US-Dollar aufweisen. (JR)

Von Godel Rosenberg/Redaktion Audiatur

Die Sowjetunion hat drei Generationen ihrer Völker die Freiheit genommen und ist letztlich daran zerbrochen, weil sie die eklatanten Fehler ihrer Ideologie nicht mehr mit Geld vertuschen konnte. Israel hat dem jüdischen Volk nach 1878 Jahren Knechtschaft, Verfolgung und geplanter Vernichtung innerhalb von drei Generationen wieder die Freiheit geschenkt. Eine Freiheit, die Israel zu einem Weltzentrum der digitalen Innovation und eines kreativen Unternehmertums gemacht hat. Seit über einem Jahrzehnt wird jährlich wiederkehrend eine beispiellose Ernte eingefahren. Und das ist erst der Anfang.

Wie die „United States – Israel Business Alliance“ (USIBA) aktuell bilanziert gibt es in den USA heute insgesamt 80 „Unicorns“ (Einhörner, die einen Börsenwert von über einer Milliarde US-Dollar haben), die von Israeli gegründet wurden. Vor fünf Jahren waren es nur 18 und allein im letzten Jahr – Pandemie hin, Pandemie her – sind 17 Firmen mit einer Milliarden US-Dollar Wert dazugekommen, die alle ihren Ursprung in Israel haben und in Kalifornien den Durchbruch geschafft haben. Die Namen der Markt-Neulinge wie At-Bay, Big Panda, Cloudinary, Exabeam, Firebolt, RapidAPI oder Hailo sind weitgehend unbekannt, aber ihre Innovationen nutzen inzwischen Milliarden Menschen und haben in den USA und Israel zigtausende von Arbeitsplätzen geschaffen.

Das von Assaf Resnick 2012 gegründete Start-up BIG PANDA beispielsweise, hat eine Software entwickelt, die Fehler in IT-Systemen erkennt und automatisch behebt, bevor Schaden entsteht. Die führenden Köpfe von HAILO sitzen noch immer in Tel Aviv und produzieren Microprozessoren, die die Leistung von Datenzentren steigern und sichern. RapidAPI hat ebenfalls das Licht der Welt in Tel Aviv erblickt und ist die weltgrößte Plattform, die Softwares im Netz entdeckt und miteinander verbindet – unabhängig von Größe und Sprache.

Die 80 israelische Unicorns, die ihren Erfolg in den USA verwirklicht haben und weltweit im Einsatz sind, haben einen gemeinsamen Börsenwert von 224,8 Milliarden US-Dollar, 30 Prozent mehr als der Jahresetat Israels. Kundige Auguren sehen in dieser Erfolgsserie erst den Anfang.

Die Zukunft liegt in

Agrifood:

die Menschheit wird schon bald Fleisch nicht mehr aus Tierhaltung im Stall und auf der Weide, sondern aus dem Bioreaktor genießen. Der Weltmarkt geht in die Billionen US-Dollar mit zahlreichen Start-ups aus Israel.

In Health-Devices:

Die besten Chirurgen werden Roboter sein und Technologien wie CogniGuard werden in das menschliche Gehirn heilend eingreifen ohne Werkzeuge und ohne dass Blut fließt.

In Internet Security:

Eine Start-up in Israel hat bereits einen Web-Browser fertig entwickelt, der keinen Schutz von außen benötigt. Der Internet-Zugang ist vor Fremdeinfluss per se geschützt und „unhackable“.

Das ist auch der Grund, warum selbst eine nichtgenannte Quelle in Saudi-Arabien gegenüber dem israelischen Wirtschaftsblatt „Globes“ sagt: „Die ganze Welt investiert in israelische Technologie. Es gibt keinen Grund, warum Saudi-Arabien, das die 2030-Vision von Kronprinz Mohammed bin Salman für wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt in fortgeschrittene Technologie von Morgen fördert, nicht auch in Israel finanziell einsteigen soll“.

In diesem Umfeld taucht aus Washington aktuell die Meldung auf, dass Jared Kushner, Schwiegersohn des Ex-Präsidenten der USA, Donald Trump, zwei Milliarden US-Dollar in Riyad für seinen Venture Capital Fund eingesammelt hat, der in Israel investieren will. Wie wichtig Kushner dieses Unternehmen ist, kann man daran erkennen, dass er seinem Schwiegervater für eine eventuelle Neu-Kandidatur für das höchste Amt in den USA schon mal vorsorglich eine Mitarbeit im Wahlkampfteam abgesagt hat.

Während Europa und mittendrin die große Industrienation Deutschland Sorge hat, ob im nächsten Winter genügend Energie zum Wärmen ihrer Wohnzimmer verfügbar sein wird, plant Israel, das schon jetzt über genügend Gas für den Eigenbedarf für mindestens die nächsten 50 Jahre besitzt, wohin und wie man die offshore-gefundene Energie aus dem Mittelmeer exportieren könnte. Die 3+1-Außenminister aus Zypern, Griechenland und den USA saßen dieser Tage in Paphos mit Israel an einem Tisch, um die Pläne für eine gemeinsame Nutzung der Energiequellen bis Ende 2022 zu konkretisieren.

„Zufällig“ wurde in diesem Zusammenhang bekannt, dass ENERGEAN´s Börsenkurs am 9. Mai um 2,12 Prozent gestiegen ist, weil eine neue Quelle mit mindestens acht Milliarden Kubikmeter Gas entdeckt wurde. Die griechische Gas-Explorations-Firma ist schon vor Jahren mit 150 Millionen US-Dollar bei Israels Delek Group eingestiegen. Die Investition hat sich längst rentiert. Liran Lublin, Forschungsleiter bei IBI Investment House, hat berechnet, dass Israel über 900 Milliarden Kubikmeter Gas verfügt bei einem jährlichen Eigenverbrauch von 13-14 Milliarden Kubikmeter.

Russland, Überbleibsel der Sowjetunion, flächenmäßig über 400mal größer als Israel, mit üppigsten Rohstoff-Vorkommen, hat es in 30 Jahren nicht geschafft, sein eigenes Volk ein erträgliches Auskommen zu organisieren. Seine Herrschaftsriege irrlichtert auf den gleichen Pfaden wie Stalin und Breschnew. Ohne Freiheit kann Innovation und verantwortungsbewusstes Unternehmertum nicht gedeihen. Dem Kreml wird gerade eine schmerzliche Rechnung präsentiert.

 

Über Godel Rosenberg

Journalist, Autor, Hightech-Unternehmer. Godel Rosenberg war Pressesprecher der CSU und von Franz Josef Strauß, Fernsehjournalist, TV-Moderator und Repräsentant des Daimler­Konzerns in Israel. Von 2009 bis 2018 war Godel Rosenberg der Repräsentant Bayerns in Israel.

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