Frankreich: Vertuschungsversuch beim Lynchmord am Juden Jeremy Cohen

Aus Angst vor islamischem Antisemitismus verlassen immer mehr Juden Frankreich© ABBAS MOMANI / AFP

Auf der Flucht vor einem Hass-Mob wurde in Frankreich ein Mann von einer Straßenbahn erfasst und tödlich verletzt. Soweit die gängigen Meldungen der Mainstream-Medien. Doch das war nicht die ganze Geschichte: Erst die Intervention Eric Zemmours zwang die Medien, den richtigen Sachverhalt wiederzugeben. Verschwiegen wurde, dass es kein gewöhnlicher Verkehrsunfall war, sondern eine tödliche Hetzjagd mit Todesfolge. Der Mann hieß Jeremy Cohen, er war Jude und er wurde von 15 Männern gejagt und misshandelt. 10 Zähne waren ihm ausgeschlagen worden. Laut französischen Behörden ist es das vierzehnte Opfer, das in Folge islamischer antijüdischer Angriffe seit 2003 ums Leben kam. Bei den Tätern handelte es sich bisher ausnahmslos um Muslime. (JR)

Von Miriam Sofin

Ein mutmaßlich antisemitisch motivierter tödlicher Übergriff auf einen 31-jährigen Juden in der Pariser Vorstadt Bobigny beschäftigte im Endspurt des Präsidentschaftswahlkampfes die französische Öffentlichkeit. Der Tod des autistischen jungen Mannes, Jérémy Cohen, der juristisch als Totschlag, oder wenigstens als Körperverletzung mit Todesfolge eingeordnet werden muss, lag bereits sieben Wochen zurück, als Anfang April erstmals darüber berichtet wurde. Allein das ist schon ein waschechter Skandal. Die Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen ging sogar so weit, der Regierung vorzuwerfen, den Tathergang wissentlich vertuscht zu haben, "weil man über so etwas nicht während der Wahlkampagne reden wollte". Im Radiosender "France Inter" sagte sie: "Ich frage mich, ob wir nicht eine parlamentarische Untersuchung brauchen". Es müsse festgestellt werden, ob der Fall mutwillig verschwiegen wurde.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ließ derweil einen Beamten des Präsidialamtes bei der Mutter des Verstorbenen anrufen und ihr sein Beileid ausrichten. Warum er nicht selbst zum Hörer griff, ist nicht bekannt. Der Präsident verfolge den Fall und werde seine vollständige Aufklärung sicherstellen, teilte der Elysée-Palast in einer Presseerklärung mit. 

Der Vater des Opfers, Gérald Cohen, sagte dem Fernsehsender "BFM-TV", dass er überall vergeblich um Hilfe gebeten habe, nachdem der Tod seines Sohnes offiziell als Unfall eingeordnet und die Ermittlungen in seinem Fall eingestellt wurden. Die Polizei hatte ihm die Kippa, die jüdische Kopfbedeckung, seines Sohnes überreicht, die am Tatort gefunden wurde. Seitdem hege er den starken Verdacht, dass sein Sohn aufgrund seines Glaubens ermordet worden sei.

 

Video zeigt die Brutalität des Angriffs

Nach einem Aufruf in der Nachbarschaft und eigenständiger Recherche zweier Brüder von Jérémy hatte die Familie schließlich Videoaufnahmen ausfindig gemacht, die ein Augenzeuge der Tat von seinem Fenster aus mit dem Handy gefilmt hatte. Darauf zu sehen ist ein sichtlich verängstigter Jérémy Cohen, wie er am 17. Februar panisch über die Straßenbahngleise rennt und dabei von einem Zug erfasst wird. Aber auch, was sich kurz davor abgespielt hat: Insgesamt 15 junge Männer mit migrantischem Aussehen umzingeln ihn zuerst an einem Hauseingang und stürzen sich dann brutalst auf ihn. "Sie schlugen ihn, schlugen ihn, ohne dass er sich wehrte. Als er am Boden lag, traten sie ihn mit Füßen", beschreibt Gérald Cohen die furchtbaren Szenen während eines Fernsehinterviews. Sein Sohn Jérémy erlag vier Stunden später im Krankenhaus seinen schweren inneren Verletzungen. Ihm wurden unter anderem zehn Zähne ausgeschlagen. Und das wohlgemerkt bevor er von der Tram erfasst wurde.

Um die Würde seines Sohnes zu beschützen, bat Gérald Cohen darum, das Video weder anzuschauen noch weiterzuverbreiten. Außerdem beklagte er, dass der Tod seines Sohnes medial als banaler Verkehrsunfall dargestellt und die Öffentlichkeit nicht über die wahren Tatumstände aufgeklärt wurde. In seiner Not hatte er sich an Éric Zemmour gewandt, zum damaligen Zeitpunkt Präsidentschaftskandidat, der für seine islam- und migrationskritische Haltung bekannt und - ebenso wie die Cohens - ein Mitglied der jüdischen Gemeinde ist.

Zemmour hatte während seines Wahlkampfes immer wieder den grassierenden Antisemitismus in der überwiegend von Muslimen bewohnten Banlieue angeklagt. Er veröffentlichte den Videomitschnitt, der bis dato millionenfach abgerufen wurde, in den sozialen Netzwerken gegen dem ausdrücklichen Willen des Vaters und machte den Fall somit über Nacht bekannt. "Der Tod Jérémy Cohens ist das erschreckende Symptom der Tragödie unseres Landes", sagte Zemmour. Der junge Franzose sei buchstäblich in den Tod getrieben worden. 

Der Anwalt der Familie Cohen betonte, das einzige Ziel seiner Mandanten sei es, dass der Tod ihres Sohnes endlich gründlich untersucht werde. Die Täter sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Ein Gewerkschaftssprecher der Polizei, Mathieu Valet, erklärte gegenüber dem Fernsehsender "C’News", dass die Polizei bei ihren Ermittlungen in Bobigny keinerlei Zeugenaussagen erhalten hätte. Es handele sich dabei um ein Wohnviertel, das für illegalen Drogenhandel bekannt sei, weshalb dort das Vertrauen in die Polizei im Allgemeinen sehr gering sei. Auch vom Video der Tat hätte man vor der Veröffentlichung durch Éric Zemmour nichts gewusst. Mittlerweile wurden zwei der 15 auf dem Tat-Video erkennbaren Männer festgenommen. Sie sind 23 und 27 Jahre alt. Weitere Angabe zu den Verhafteten wurden bisher nicht veröffentlicht, was vielen Franzosen sauer aufstößt. Der zuständige Staatsanwalt gab an, dass keine "diskriminierenden Motive" für den Tod von Jérémy Cohen hätten ermittelt werden können. In einer Pressekonferenz rief auch die Familie Cohen nochmals dazu auf, angesichts der Behauptungen über ein antisemitisches Motiv "vorsichtig zu bleiben, bis hinreichende Beweise gefunden würden".

 

Juden sind in Frankreich nicht sicher

Sollte sich der Tod Jérémy Cohens tatsächlich als antisemitischer Mord entpuppen, so wäre er bereits die vierzehnte Person, die seit 2003 in Frankreich in Folge einer antijüdischen Attacke zu Tode gekommen ist. Zu diesen Angriffen zählen sowohl Attentate auf jüdische Einrichtungen wie auch auf Einzelpersonen. Der prozentual winzige jüdische Bevölkerungsanteil von nur rund 0,6 Prozent der Einwohner Frankreichs ist seit gut zwei Jahrzehnten den meisten Anfeindungen und Übergriffen ausgesetzt, welche die Behörden als rassistisch einstufen. Bei den Tätern handelte es sich bisher ausnahmslos um junge muslimische Männer. So ist es auch nicht verwunderlich, dass in den letzten Jahren mehrere tausend jüdische Familien aus ihren ursprünglichen Wohngegenden weggezogen sind, um dem Dauermobbing und der Bedrohung durch Muslime in ihrer Nachbarschaft zu entkommen. Viele kehrten Frankreich vollständig den Rücken und wanderten nach Israel aus. 

Sollte im Fall Jérémy Cohen ein antisemitischer Übergriff mit Todesfolge absichtlich als Unfall dargestellt werden, um kurz vor den Präsidentschaftswahlen das Problem des wachsenden islamischen Antisemitismus in Frankreich zu bagatellisieren? Der Verdacht liegt zumindest nahe. Erst im Januar teilte der Sicherheitsdienst der jüdischen Gemeinschaft Frankreichs (SPCJ) mit, dass in Frankreich im Jahr 2021 589 antisemitische Vorfälle erfasst wurden, was einem Anstieg von fast 75 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Tätliche Angriffe gegen Juden stiegen um 36 %.

Fakt ist, dass die Todesumstände von Jérémy Cohen erst an die Öffentlichkeit gelangten, nachdem seine Familie auf eigene Faust ermittelt und Éric Zemmour den Fall in den sozialen Medien bekannt gemacht hatte. Ohne die Bemühungen der Cohens hätte es keine polizeiliche Untersuchung gegeben und Jérémy Cohen wäre als einer von vielen Verkehrstoten in die Statistik eingegangen. Sein Fall erinnert stark an die Ermordung Sarah Halimis, die sich vor fünf Jahren ereignete. Die 65-jährige Jüdin, Mutter dreier Kinder, pensionierte Ärztin und frühere Leiterin einer Kinderkrippe wurde damals in ihrer Pariser Wohnung von ihrem muslimischen Nachbarn unter "Allahu Akbar"-Gebrüll zuerst schwerst misshandelt und anschließend vom Balkon geworfen. Danach brüstete er sich damit, "den Schaitan (z. dt. Teufel) besiegt" zu haben. Obgleich bekannt war, dass ihr Mörder und seine Familie die alte Dame über Jahre hinweg antisemitisch beleidigt hatten, wurde ihm gerichtlich eine durch Marihuana ausgelöste Psychose attestiert und er wurde als schuldunfähig erklärt. Dies hatte zu weltweiten Protesten vor französischen Botschaften geführt. Auch in diesem Fall hatte die Presse zunächst von einem banalen "Nachbarschaftsmord" berichtet - ohne den antisemitischen Hintergrund der Tat zu erwähnen oder die islamischen Schlachtrufe des Mörders von Halimi. 

Familie und Freunde von Jérémy Cohen beschreiben ihn als sensiblen Einzelgänger, der zwar gehemmt im sozialen Umgang mit anderen Menschen, gleichzeitig aber ein brillanter Denker gewesen sei. Insbesondere auf den Gebieten der Mathematik und Physik galt er als hochbegabt. Seine Schulzeit, die er an einem französischen Gymnasium in Jerusalem verbracht hat, beendete er mit einem Abitur mit Auszeichnung. Episodisch war er aufgrund von Depressionen in psychologischer Betreuung. Außerdem hatte er eine leichte körperliche Behinderung. Niemals seien von ihm Aggressionen ausgegangen, niemals habe er Andere provoziert oder körperlich angegangen, darüber sind sich alle einig, die ihn kannten. Auch das Tat-Video zeigt vor dem tödlichen Angriff keine Interaktion seitens Cohen mit seinen Peinigern, deren Attacke auf ihn aus dem nichts zu kommen schien. 

Im Wettlauf um die Wählergunst hätte das Schicksal von Jérémy Cohen durch die Verschiebung weniger Prozentpunkte über den Ausgang der französischen Präsidentschaftswahlen entscheiden können. Macron hat schon seit Langem dem "Islamismus" und damit einhergehenden Judenhass den Krieg erklärt. Sein Innenminister hat erst kürzlich die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Gewalt- und Straßenkriminalität noch einmal verschärft. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Fall vor allem Marine Le Pen weiteren Auftrieb verliehen hätte, zumal sie, ähnlich wie Zemmour, für eine besonders harte Bekämpfung der Gewaltkriminalität in den Vororten steht und als entschiedene Gegnerin der Islamisierung Frankreichs auftritt. So oder so lässt sich die steigende Gewalt gegenüber Juden, die fest mit der Bevölkerungsstruktur Frankreichs verknüpft ist, nicht länger unter dem Deckel halten. Man kann nur hoffen, dass Jérémy Cohens brutaler und sinnloser Tod den Franzosen eine Lehre sein wird… Seiner Familie gilt mein aufrichtiges Mitgefühl. 

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