Die Rattenlinien: Fluchtrouten der NS-Verbrecher

Das Ende des Nazi-Regimes war nicht gleichbedeutend mit dem Ende seines und seiner verbrecherischen Führer. Einige der grausamsten Täter konnten gefasst und für ihre bestialischen Verbrechen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Andere, viele, zu viele, entzogen sich ihrer Verantwortung durch Selbstmord, Flucht oder machten in der jungen Bundesrepublik politische Karriere. Einige konnten noch Jahrzehnte nach ihrem Untertauchen aufgegriffen und verurteilt werden, andere kamen einfach davon. Der wohl spektakulärste Fang gelang dem Mossad mit der Ergreifung Adolf Eichmanns – und um Hitlers Tod ranken sich heute noch Mythen. Eine Bilanz, 80 Jahre nach Kriegsende.

Von Liyun Gothóni

 

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs standen zahlreiche hochrangige Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher vor der Aussicht, für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Doch ein geheimes Netzwerk, mittlerweile berüchtigt als die sogenannte “Rattenlinie”, ermöglichte es vielen von ihnen, der Strafverfolgung zu entkommen und sich in Südamerika, insbesondere in Argentinien und Chile, ein neues Leben aufzubauen. Erschreckend ist dabei die Rolle, die der Vatikan, diverse katholische Kirchenkreise sowie Geheimdienste bei der Fluchthilfe spielten.

Zudem halten sich bis heute hartnäckig Theorien über Hitlers angebliche Flucht nach Südamerika. Doch wie kam es dazu?

 

Fluchtrouten ins Exil

 Die sogenannten Rattenlinien waren gut organisierte Fluchtrouten, die es insbesondere NS-Funktionären, Angehörigen der SS und Kollaborateuren aus verbündeten Staaten wie Kroatien, Ungarn und Rumänien ermöglichten, aus Europa zu fliehen. Die Fluchtrouten führten meist über Italien – häufig durch Südtirol, Bozen, Rom oder Genua – in Richtung Spanien oder direkt nach Südamerika. Von dort oder von italienischen Hafenstädten aus reisten viele mit gefälschten Pässen des Roten Kreuzes oder mit Vatikan-Papieren über den Atlantik. In Spanien konnten sie unter der Diktatur Francos auf Unterstützer zählen. Der berüchtigte belgische Kriegsverbrecher und Kollaborateur Leon Degrelle lebte bis an sein Lebensende im Süden Spaniens.

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