Kurt Weill – Ein kosmopolitischer Musikrevolutionär

Kurt Weill und Lotte Lenya in ihrem Haus in den USA, 1942.© Wikipedia/Wide World Photos
Der jüdische deutsch-amerikanische Komponist Kurt Weill zählt zu den herausragenden Musikern des 20. Jahrhunderts, dessen Werk international beachtete Anerkennung findet. Sein Schaffen, das von den Anfängen im jüdischen Dessau bis zu bahnbrechenden Broadway-Musicals reicht, offenbart eine beeindruckende Vielseitigkeit. Mit Kooperationen, wie der legendären Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, prägte er das moderne Musiktheater nachhaltig und hinterließ zeitlose Werke wie „Die Dreigroschenoper“, „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny", „Die sieben Todsünden“ oder „Lady in the dark". 1933 fielen seine Werke der Bücherverbrennung der Nazis zum Opfer. Kurt Weill gelang es 1935 den Repressalien und der Verfolgung zu entgehen, indem er in die USA emigrierte. (JR)
In Deutschland wird er als deutscher Komponist, in den USA als amerikanischer Komponist wahrgenommen. In Wirklichkeit ist er ein kosmopolitischer Komponist, dessen Werk weltweit zu den besten Beispielen für die Musik des 20. Jahrhunderts gehört. Es genügt, an die berühmte Dreigroschenoper zu erinnern, die er gemeinsam mit Bertolt Brecht komponierte. Doch Kurt Weills Weltruhm geht weit über diese Oper hinaus. Er hat zahlreiche Vokal-, Instrumental- und Orchesterwerke komponiert (Sinfonien, Konzerte, Quartette, Kantaten, Sonaten, Opern, Ballette, Musicals, Lieder, Chansons, Balladen und Filmmusik).
Das Wunderkind aus Dessau
Kurt Julian Weill wurde am 2. März 1900 als drittes von vier Kindern von Albert und Emma Weill (geb. Ackermann) geboren. Er wuchs im jüdischen Viertel von Dessau (Herzogtum Anhalt) auf, wo sein Vater, der aus Kippenheim (Baden) stammte, Oberkantor der Synagoge und Autor liturgischer Musik war. Alberts Söhne Nathan und Hans waren zwei Jahre zuvor geboren worden, Tochter Ruth ein Jahr später. „Ich stamme aus einer einheimischen jüdischen Familie, die ihr Leben in Deutschland bis ins Jahr 1340 zurückverfolgen kann“, berichtete Kurt später stolz in einem Interview. Er begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspiel, sein erster Lehrer war sein Vater. Im Alter von 12 Jahren unternahm Kurt seine ersten Kompositionsversuche. Seine früheste Komposition hieß „Mi Addir: Ein jüdisches Hochzeitslied“. Er besuchte die Höhere Realschule in Dessau und nahm mit 15 Jahren Privatunterricht bei A. Bing, dem Kapellmeister des örtlichen Theaters, der ihn in Komposition, Musiktheorie und Dirigieren unterrichtete. Zu dieser Zeit hatte Kurt seinen ersten öffentlichen Auftritt, als er eine Opernsängerin am Klavier begleitete und seine eigenen Lieder sang. In den folgenden Jahren schrieb der junge Mann eine Reihe von Liedern auf Texte deutscher Dichter sowie einen Zyklus mit Liedern von Ofra in der deutschen Übersetzung von Yehuda Halevi.
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