Heuchlerische Doppelmoral: Die unzivilisierte sogenannte Zivilgesellschaft

Die sogenannte deutsche Zivilgesellschaft duldet israelfeindliche Proteste.© AGRON BEQIRI NurPhoto NurPhoto via AFP

Zu einer aufschlussreichen Begegnung kam es kürzlich in Essen im Ruhrgebiet, als eine jener „Nie wieder ist jetzt!“-Demos anhalten musste, um eine pro-„palästinensische“ Gruppe an sich vorbeiziehen zu lassen. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, eifrig die „Unseren Hass bekommt ihr nicht!“-Schilder in die Luft zu recken und die lauthals gegrölten israelfeindlichen Parolen des kreuzenden Demonstrationszuges entgegenzuhalten. Doch die vermeintlich „Guten“ und wohlfeil „Nie wieder ist jetzt“ Verkünder standen stumm hinter der Polizeiabsperrung und hatten anscheinend vergessen, dass sich ihre Parole auf den bestialischen Terrorangriff der Gazaner gegen unschuldige Menschen in Israel am 7. Oktober 2023 richteten. Vielleicht wollten sie dadurch auch nur ihre Solidarität und Sympathie mit den kreuzenden Israelfeinden ausdrücken. (JR)

Von Mirjam Lübke

„Zivilgesellschaft“ in Aufruhr: Man geht wieder – wie sich jetzt herausstellte, durchaus mit staatlichen Geldern gefördert – auf die Straße. „Unseren Hass bekommt ihr nicht!“, lautet eine der Parolen, die sich auf vielen selbstgemalten Pappschildern wiederfindet. Die Empörung ist groß, weil die CDU eine Absichtserklärung zur Begrenzung der illegalen Migration mit den Stimmen der AfD im Bundestag durchsetzte. Die sogenannte „Zivilgesellschaft“, von der niemand genau weiß, wie viele Bürger sie tatsächlich repräsentiert, traut offenbar dem Gesetzgebungsverfahren der Bundesrepublik nicht, wenn schon eine Absichtserklärung sie in helle Panik versetzt, so als schaffe die bloße Willensbekundung schon juristische Tatsachen.

 

Moralische Bankrotterklärung

Gegen „Hass und Hetze“ will man vorgehen – aber wie ernst ist es den Demonstranten damit? Zu einer aufschlussreichen Begegnung kam es kürzlich in Essen im Ruhrgebiet, als eine jener „Nie wieder ist jetzt!“-Demos anhalten musste, um eine pro-„palästinensische“ Gruppe an sich vorbeiziehen zu lassen. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, eifrig die „Unseren Hass bekommt ihr nicht!“-Schilder in die Luft zu recken, denn aus dem kreuzenden Demonstrationszug erschallte wenig Freundliches über Israel. Auf dem im Netz verbreiteten Video waren zwar keine „Tod den Juden“-Rufe zu hören, wie man sie zur Genüge aus Berlin kennt, aber dennoch ließ der Mann, der die Demo mit einem Megafon anführte, keinen Zweifel daran, wie sehr er das Existenzrecht Israels anzweifelte. Nicht überraschend, aber trotzdem immer wieder enttäuschend, spendeten einzelne Mitglieder der „Anti-Hass“-Versammlung sogar Applaus. Die Mehrzahl der Anwesenden jedoch wirkte ratlos, als warte sie auf eine Anweisung von „oben“, was nun zu tun sei.

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