Ruchloser und brutaler Mord an dem Chabad-Rabbiner Zvi Kogan durch islamische Terroristen

Rabbiner Zvi Kogan. Bildquelle: Chabad via X© Chabad via X
Entgegen der eigentlich positiven Entwicklung der Beziehungen zwischen den VAE und Israel, zeigt sich auch dort die Brüchigkeit der Sicherheit für Juden. In den Vereinten Arabischen Emiraten wurde der Chabad-Rabbiner Zvi Kogan von islamischen Terroristen erst entführt und dann brutal ermordet. Der 28-Jährige hinterlässt seine Ehefrau Rivky, die er erst vor zwei Jahren heiratete. Sie ist eine Nichte von Rabbi Gavriel Holtzberg, der 2008 mit seiner Ehefrau bei einem ebenfalls islamischen Terroranschlag in Indien getötet wurde. Trotz der Gefahr, die Rabbi Kogan das Leben gekostet hat, widmete er sich aufopferungsvoll der Gemeinschaft, die er liebte, und trug zur Stärkung des jüdischen Lebens in den Emiraten bei. Sein Vermächtnis lebt weiter – in den Projekten, die er ins Leben gerufen hat, in den Menschen, die er inspiriert hat, und in der Hoffnung, die er für die Zukunft des jüdischen Lebens in den Vereinigten Arabischen Emiraten verkörperte. Sein Leben und sein Werk sind entgegen allen Widrigkeiten ein leuchtendes Beispiel für die Macht der Liebe, der Gemeinschaft und der unerschütterlichen Hingabe, auch in Zeiten der Dunkelheit Licht zu verbreiten. (JR)
Der tragische Tod von Rabbiner Zvi Kogan hat die Welt tief erschüttert. Als Abgesandter der Chabad-Lubawitsch-Bewegung in den Vereinigten Arabischen Emiraten widmete er sein Leben dem Aufbau und der Pflege des jüdischen Lebens in einem Land, das erst vor wenigen Jahren diplomatische Beziehungen zu Israel aufgenommen hatte. Doch am 19. November 2024 nahm das Schicksal eine grausame Wendung: Der erst 28-jährige Rabbiner wurde in Dubai von islamischen Terroristen entführt und in einer brutalen Tat ermordet. Die Nachricht über seinen Tod hat nicht nur die jüdische Gemeinde in den VAE in Trauer versetzt, sondern Menschen weltweit erschüttert.
Rabbiner Yehuda Krinsky, Vorsitzender von Merkos L'Inyonei Chinuch, dem Bildungszweig der Chabad-Bewegung, sprach in einer bewegenden Erklärung von der „großen Erschütterung und Trauer“ über den Verlust von Kogan, der im Dienst der jüdischen Gemeinde kaltblütig ermordet wurde. Er würdigte ihn als „einen jungen Chabad-Abgesandten, der seine Mission der Liebe und Großzügigkeit allen Menschen gegenüber bis zu seinem letzten Atemzug lebte“. Für Krinsky und die weltweite Chabad-Gemeinschaft symbolisierte Kogan die Werte der Chassidischen Bewegung – Liebe, Licht und Hingabe, nicht nur für die eigene Gemeinschaft, sondern für die gesamte Menschheit.
Im Dienste des Judentums
Rabbiner Zvi Kogan wurde 1996 in Jerusalem geboren und wuchs in einer orthodoxen, aber nicht chassidischen Familie im Stadtteil Ramat Shlomo auf. Schon früh zeigte sich seine tiefe Verbindung zum Judentum. Nach seiner Schulzeit an verschiedenen Jeschiwot in Israel entschied er sich, Chabad und der chassidischen Lebensweise näherzukommen. Er absolvierte seinen Militärdienst bei der 84. Givati-Brigade, einer Infanterieeinheit des israelischen Heeres. Trotz der Herausforderungen des Militärdienstes verlor er nie seine Leidenschaft für das Judentum und die Vermittlung von Glaubensinhalten.
Im Jahr 2020 zog Kogan in die Vereinigten Arabischen Emirate, um sich seinem Bruder Reuven und dem Chabad-Rabbinerteam anzuschließen. Dort engagierte er sich sowohl für die spirituellen als auch für die praktischen Bedürfnisse der jüdischen Gemeinschaft. Er half, die erste Mikwe in Dubai zu bauen, die 2021 fertiggestellt wurde. Zudem übernahm er die Logistik und Personalverwaltung im Chabad-Zentrum und leitete den koscheren Supermarkt "Rimon Market" in Dubai. In diesen Funktionen wurde Kogan für viele zur zentralen Anlaufstelle für jüdisches Leben in den VAE.
Viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde erinnern sich an Zvi als jemanden, der immer zur Stelle war, wenn Hilfe gebraucht wurde. Er war bekannt dafür, dass er jedem ein Lächeln schenkte, unabhängig davon, ob die Person religiös war oder nicht. Ein Mitglied der Chabad-Gemeinde in Abu Dhabi sagte über ihn: "Zvi war ein super schlauer Typ, der mit jedem in seiner Sprache sprechen konnte. Zu jeder Zeit, ob nachts oder mitten am Tag, tat er alles, um einem Juden zu helfen."
Anfang 2022 lernte er seine spätere Frau Rivky Spielman kennen, eine gebürtige New Yorkerin und Nichte von Rabbiner Gavriel und Rivka Holtzberg, die 2008 in Mumbai bei einem Terroranschlag ermordet wurden. Nach ihrer Hochzeit zog das Paar dauerhaft in die VAE. Rivky unterrichtete an der jüdischen Schule vor Ort, während Zvi weiter die Logistik im Chabad-Zentrum leitete und den koscheren Supermarkt führte.
Akt des Terrors
Die Entführung von Rabbiner Kogan und die darauffolgende brutale Ermordung erschütterten nicht nur die jüdische Gemeinschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Tat erinnert an eine lange Geschichte von antisemitischen Verbrechen und Terrorangriffen, wie zum Beispiel die Ermordung von über 1.200 jüdischen Männern, Frauen und Kindern in Israel am 7. Oktober 2023 durch „palästinensische“ Terroristen. Auch heute noch sind viele Geiseln in der Gewalt von Terroristen.
Das Innenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate reagierte entschlossen auf die Tat und nahm drei Verdächtige fest. In einer offiziellen Erklärung betonte das Ministerium, dass alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft werden, um solche Taten zu bestrafen und die gesellschaftliche Stabilität zu schützen. Israelische Medien spekulierten darüber, dass die drei Verdächtigen im Auftrag Irans gehandelt haben könnten. Die iranische Botschaft in Abu Dhabi wies jedoch alle Vorwürfe einer Beteiligung kategorisch zurück.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte die Tat aufs Schärfste und bezeichnete sie als "abscheulichen antisemitischen Terrorakt". Er sprach den Hinterbliebenen sein tiefes Mitgefühl aus und dankte den VAE für ihre Unterstützung bei der Aufklärung der Tat. Netanjahu betonte, dass Israel alles tun werde, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Die Beerdigung von Rabbiner Zvi Kogan fand in Jerusalem statt. Hunderte Menschen begleiteten ihn auf seinem letzten Weg, während die Stimmung von tiefer Trauer und Fassungslosigkeit geprägt war. Der sephardische Oberrabbiner Israels, David Yosef, betonte in seiner Trauerrede, dass die Welt über diesen Mord erschüttert sei, weil es sich um einen Angriff auf die Werte des Judentums und der Menschheit insgesamt handle. "Sie hassen uns auf der ganzen Welt, weil wir Juden sind", sagte Yosef. Sein Vater, Alexander Kogan, fragte unter Tränen: "Warum musstest du so früh gehen? Zvi war unschuldig, und so kommt er im Himmel an."
Auch Rabbiner Shneur Ashkenazi, ein enger Weggefährte von Kogan, verabschiedete sich mit rührenden Worten: "Lieber Zvi, lass uns aufwachen und uns sagen, dass dies ein böser Traum war. Du hast keiner Fliege etwas zuleide getan. Du hast nur geholfen, unterstützt und Freude gebracht."
Die Trauer über den Verlust von Rabbiner Zvi Kogan ist für viele unermesslich, doch auch in dieser schweren Zeit betont die Chabad-Bewegung die Wichtigkeit, die Mission Kogans fortzusetzen. In einer Erklärung schrieb Rabbiner Avrohom Shemtov, Vorsitzender von Agudas Chassidei Chabad-Lubawitch: "In dieser Zeit der Trauer müssen wir alle die Kraft und den Mut finden, unsere heilige Mission fortzusetzen. Jeder von uns muss auf seine eigene Weise Licht hinzufügen und die Welt unter der Herrschaft des Allmächtigen verwandeln, um das Kommen des Messias zu beschleunigen."
Der Verlust von Rabbiner Zvi Kogan, der sein Leben der Förderung des jüdischen Lebens in einem Umfeld gewidmet hat, das oft von politischen Spannungen geprägt ist, ist ein tragisches Symbol für die Herausforderungen, denen sich die jüdische Gemeinschaft immer wieder gegenübersieht. Trotz der Gefahr, die ihn letztlich das Leben gekostet hat, widmete er sich mit Hingabe der Gemeinschaft, die er liebte, und trug zur Stärkung des jüdischen Lebens in den Emiraten bei. Seine Hingabe, sein Mut und seine Menschlichkeit sind ein Vermächtnis, das über seinen Tod hinaus weiterlebt und viele inspiriert.
Symbol für unerschütterliche Hingabe
Die Vereinten Arabischen Emirate, die im Rahmen des Abraham-Abkommens von 2020 die diplomatischen Beziehungen zu Israel normalisierten, gelten als ein Ort, an dem verschiedene Religionen nebeneinander existieren können. Der Mord an Rabbiner Kogan zeigt jedoch auch die anhaltende Bedrohung durch extremistische Ideologien und antisemitischen Hass. Trotz der Tragödie sind viele Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft entschlossen, weiterhin ihre Traditionen und ihr religiöses Leben zu pflegen und die Botschaft des Friedens und der Toleranz zu verbreiten.
Der Himmel weinte, als Zvi Kogan zur letzten Ruhe gebettet wurde, wie es Chabad auf ihrer Webseite ausdrückte. Der massive Regen, der über der Zentrale der Bewegung in Kfar Chabad niederging, spiegelte den großen Verlust wider, den seine Familie, Freunde und die gesamte Gemeinschaft erfahren haben. Zvi Kogan war ein Licht für viele, und obwohl dieses Licht nun erloschen ist, bleibt sein Vermächtnis bestehen – als Symbol für Hoffnung, Güte und die unerschütterliche Hingabe, das jüdische Leben selbst unter den schwierigsten Bedingungen zu fördern und zu bewahren.
Rivky Kogan, die nach dem Tod ihres Mannes in den VAE geblieben ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk ihres Mannes weiterzuführen. Sie kümmert sich weiterhin um die jüdische Schule und unterstützt das Chabad-Zentrum in Dubai. Trotz des Verlusts zeigt sie bemerkenswerte Stärke und inspiriert andere, dem Vermächtnis von Zvi zu folgen. „Es ist schwer, jeden Tag ohne Zvi weiterzumachen, aber ich weiß, dass er gewollt hätte, dass das jüdische Leben hier in den Emiraten weiter gedeiht“, sagte Rivky in einem Interview. Ihre Hingabe und ihr unermüdlicher Einsatz sind ein leuchtendes Beispiel für die Widerstandsfähigkeit der jüdischen Gemeinschaft.
Die Chabad-Gemeinde in den VAE hat sich zusammengetan, um sicherzustellen, dass das Erbe von Rabbiner Kogan nicht vergessen wird. Es wurden Spenden gesammelt, um Projekte zu finanzieren, die Kogan besonders am Herzen lagen, wie die Unterstützung bedürftiger Familien und die Förderung jüdischer Bildung. Ein neues Gemeindezentrum, das derzeit in Dubai geplant wird, soll nach Rabbiner Kogan benannt werden – ein Ort, an dem die Werte von Einheit, Bildung und Mitgefühl, für die er stand, weiterleben sollen.
Viele Mitglieder der Gemeinschaft erinnern sich auch an die persönlichen Momente mit Zvi. Eine Frau aus der Gemeinde erzählt: „Zvi war derjenige, der dafür sorgte, dass meine Tochter ihre Bat-Mizwa feiern konnte, obwohl es anfangs unmöglich schien. Er organisierte alles und stand uns bei. Es war ihm wichtig, dass jeder die Möglichkeit hatte, seine Traditionen zu leben.“ Diese Geschichten sind Zeugnisse seines Engagements und seiner Fähigkeit, das Leben anderer positiv zu beeinflussen.
Ein leuchtendes Beispiel für die Liebe
Die jüdische Gemeinschaft in den VAE steht weiterhin vor Herausforderungen, besonders in einem Umfeld, das durch Spannungen geprägt ist. Dennoch sind sie entschlossen, das Vermächtnis von Rabbiner Kogan zu ehren, indem sie ihre Traditionen fortführen und die Botschaft der Liebe und Toleranz verbreiten. Das geplante Gemeindezentrum soll auch ein Ort der Begegnung für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen werden, um den Dialog und das Verständnis füreinander zu fördern – ein Ziel, das Zvi Kogan zu Lebzeiten sehr am Herzen lag.
Die Tragödie hat auch international Wellen geschlagen und die Notwendigkeit hervorgehoben, Extremismus und Hass zu bekämpfen. Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen sprachen der jüdischen Gemeinschaft in den VAE ihr Mitgefühl aus und betonten die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs. Die Abraham-Abkommen, die den Weg für Frieden und Zusammenarbeit in der Region geebnet haben, wurden von vielen als ein wichtiger Schritt gewürdigt, und es wurde betont, dass solche Taten der Gewalt nicht die Errungenschaften der letzten Jahre zerstören dürfen.
Das Vermächtnis von Rabbiner Zvi Kogan lebt weiter – in den Projekten, die er ins Leben gerufen hat, in den Menschen, die er inspiriert hat, und in der Hoffnung, die er für die Zukunft des jüdischen Lebens in den Vereinigten Arabischen Emiraten verkörperte. Sein Leben und sein Werk sind ein leuchtendes Beispiel für die Macht der Liebe, der Gemeinschaft und der unerschütterlichen Hingabe, auch in Zeiten der Dunkelheit Licht zu verbreiten.
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