Ex-Botschafter Michael Oren: Israels einzige Überlebenschance ist es, die Machtverhältnisse im Nahen Osten grundlegend in Richtung Demokratie zu verändern
Der ehemalige israelische Botschafter Michael Oren. © Category:Michael Oren - Wikimedia Commons/commons.wikimedia.org
Michael Oren war während der ersten Amtszeit von Barack Obama von 2009 bis 2013 israelischer Botschafter in den USA. Im Interview mit der Jüdischen Rundschau erklärt der renommierte Diplomat, Historiker und Autor mehrerer Bestseller über den Nahen Osten, warum die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen Premierminister Netanjahu und Ex-Verteidigungsminister Galant beispiellos und antisemitisch sind. Ausführlich geht er auch auf die aktuellen Kriege Israels ein und warum der Sturz des iranischen Regimes das „oberste Ziel“ der freien Welt und nicht nur für Israel sein müsse. Dem Waffenstillstand mit der Hisbollah im Libanon steht Oren aus gutem Grunde eher skeptisch gegenüber. Mit dem perfiden und bewusst mit dem historisch falschen Begriff „postkolonial“ belegten Antisemitismus und Israel-Hass, vor allem der Linken und islamischer Einwanderer in den USA ist leider auch in Zukunft in wachsender Zahl zu rechnen. (JR)
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat Haftbefehle gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joaw Galant erlassen. Für wie ernst halten Sie das?
Ich halte es für sehr schwerwiegend. Erstens wird hier Israel mit der Hamas gleichgesetzt. Zweitens ist Israel das erste demokratische Land in der Geschichte, gegen dessen Führung ein solcher Haftbefehl erlassen wurde. Das ist beispiellos.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten bezeichnet die Haftbefehle als „antisemitisch“. Stimmen Sie dem zu?
Ich bin kein Regierungssprecher, aber was hier geschieht, ist in der Tat antisemitisch, und zwar gemäß der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, der sich bisher mehr als 40 Länder der Welt angeschlossen haben. Demnach ist es antisemitisch, Israel mit anderen Maßstäben zu messen als andere demokratische Staaten. Genau das hat der IStGH getan.
Sie können diesen Artikel vollständig in der gedruckten oder elektronischen Ausgabe der Zeitung «Jüdische Rundschau» lesen.
Vollversion des Artikels
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Hier können Sie
die Zeitung abonnieren,
die aktuelle Ausgabe oder frühere Ausgaben kaufen
oder eine Probeausgabe der Zeitung bestellen,
in gedruckter oder elektronischer Form.
Sehr geehrte Leser!
Die alte Website unserer Zeitung mit allen alten Abos finden Sie hier:
alte Website der Zeitung.
Und hier können Sie:
unsere Zeitung abonnieren,
die aktuelle oder alte Ausgaben bestellen
sowie eine Probeausgabe bekommen
in der Druck- oder Onlineform
Werbung