Warum schreiben die Juden nicht den Namen G-ttes aus?

© ANDREW BROOKES Cultura CreativeCultura Creative via AFP

„G-tt“ wird von gläubigen Juden aus Respekt gegenüber der Heiligkeit des Wortes nicht ausgeschrieben. Als Alternativen zum Tetragramm „JHWH“ haben sich die Wörter Adonaj (Herr), Elohim (der Mächtigste, der Höchste) oder „HaSchem“ (der Name) etabliert. (JR)

Von Aron Moss

Frage?

Wie Sie wissen, bin ich kein „Gläubiger”. Ich bin ein logisch denkender Mensch – ich glaube nur an Dinge, die sich logisch beweisen lassen. Aber mich würde interessieren: Warum schreiben Sie immer „G-tt”?

 

Antwort!

Wir schreiben den Namen G-ttes nicht an einem Ort, an dem er weggeworfen oder gelöscht werden kann. Indem wir den Namen G-ttes mit Ehrfurcht behandeln, erweisen wir G-tt unseren Respekt. Auch wenn der Name auf einem Computer nicht wirklich gelöscht wird (und vielleicht auch gar nicht wirklich vorhanden ist) und „G-tt” nur ein deutscher Begriff ist, der zur Übersetzung des heiligen Namens G-ttes verwendet wird, schreibe ich „G-tt” in meinen E-Mails und Online-Artikeln, um diesen Respekt zu zeigen.

Das führt zu Problemen. Egal, wie oft ich „G-tt” schreibe, die Rechtschreibprüfung des Computers hat keine Ahnung, was ich meine. „G-tt” ist nicht in seinem Wörterbuch enthalten, und es akzeptiert es auch nicht als Ergänzung zum Wörterbuch. Also schlägt der Computer alle möglichen Korrekturen vor: Go, Do, G'day. Und oft landet die Hälfte des Namens in einer neuen Zeile: G-tt.

Ich denke, ich sollte nicht mehr erwarten. Egal, wie schlau ein Computer ist, bestimmte Dinge sind ihm einfach nicht möglich. Wie sollte man einen Computer so programmieren, dass er den Namen G-ttes respektiert? Es ist unvernünftig, von einem Computer zu verlangen, dass er sich auf G-tt bezieht, denn G-tt ist kein logisches Konzept – er hat den Intellekt erschaffen, und er kann nicht von seiner eigenen Schöpfung erfasst werden. Ein Computer ist auf Logik beschränkt, daher kann er mit spirituellen Konzepten nicht umgehen. So wie ein Metalldetektor einen Signalton abgibt, wenn eine Waffe durch ihn hindurchgeführt wird, aber nicht die Gedanken oder Absichten einer Person erkennen kann, kann der Intellekt zwar Logik und Vernunft erfassen, aber nicht das G-ttliche erkennen.

Aber ein Mensch ist kein Computer. Der Intellekt ist nicht der Anfang und nicht das Ende. Wir haben eine Seele, die über den Intellekt hinausgeht, und unsere Seele erkennt G-tt, weil unsere Seele G-tt sieht.

Beim jüdischen Glauben geht es darum, mit der Seele in Kontakt zu treten, die G-tt bereits kennt, ohne dass es eines Beweises bedarf. Dies negiert den Intellekt nicht – es transzendiert ihn.

Wie kommen Sie mit Ihrer Seele in Kontakt? Fragen Sie G-tt. Er wird es Ihnen sagen.

 

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