Die Macht der freien Wahl

© ERCIN ERTURK / ANADOLU / ANADOLU VIA AFP
Die mystische Tradition des Judentums lehrt, dass dem Menschen mit der Gabe der freien Wahl eine einzigartige Macht verliehen wurde – die Fähigkeit, moralisch zwischen Gut und Böse zu entscheiden. Der Mensch trägt Verantwortung für die Folgen seines Handelns in dieser und den höheren Welten. Selbst im tiefsten Leid, wie der jüdisch-österreichische Neurologe und Psychoanalyst Viktor Frankl im Konzentrationslager erkannte, bleibt diese Freiheit bestehen: die Wahl, menschlich zu bleiben. Die kabbalistischen Deutungen zeigen, dass jede Tat spirituelle Resonanz erzeugt – hinauf bis in die himmlischen Sphären. Wahre Wahlfreiheit bedeutet daher, sich bewusst für das Gute zu entscheiden und so der göttlichen Seele Ausdruck zu verleihen.
Die mystische Tradition des Judentums lehrt uns, welche unglaubliche Macht uns Menschen durch das einmalige Geschenk der freien Wahl gegeben wurde.
Der Begriff „Wahl" soll hier klarer definiert werden: Wenn im Rahmen dieses Textes von freier Wahl die Rede sein wird, dann handelt es sich nicht um die Wahl z.B. zwischen zwei Kleidern (Bevorzugung genannt), sondern um die moralische Wahl, das Richtige oder Falsche zu tun.
In der modernen Philosophie tauchte irgendwann die Idee vom Menschen auf, der gar keine freie Wahl habe, sondern aufgrund psychologischer Tendenzen und Vorlieben in seinem Handeln vorbestimmt sei. Diese Ideologie verneint die Existenz jeglicher absoluten moralischen Werte, so dass jene Weltanschauung den Begriff „Wahl", wie bereits definiert, gar nicht ermöglicht. Wo aber keine absolute Wahrheit existiert, gibt es auch keine Wahl, und daher haben die Angehörigen jener Weltanschauung gemäß ihrer Definition tatsächlich keine freie Wahl, sondern sind Sklaven ihrer angeborenen Tendenzen und Vorlieben...
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