Neuer Flaschenverschluss erscheint zu israelisch: Der Libanon erklärt Pepsi den Krieg

Das neue Logo auf den Flaschen von Pepsi hat im Libanon für Empörung gesorgt. Aktivisten riefen dazu auf, den Getränkehersteller zu boykottieren und Lastwagen des Unternehmens zu blockieren. Grund der Aufregung ist ein verändertes Erscheinungsbild auf dem Verschluss von Pepsi-Flaschen: Das Logo ist blau-weiß und erinnert an die israelische Nationalflagge. Anstelle des Davidsterns steht dort aber „Pepsi“. (JR)

Von Jürgen Th. Müller

Zuvor war das Firmenlogo in den Farben Rot, Blau und Weiß gehalten. Die Änderung löste im Libanon Empörung aus. Nutzer sozialer Medien veröffentlichten Bilder und Videos gegen das Unternehmen. Ein Video, das auf X (früher Twitter) geteilt wurde, zeigt eine Gruppe von Menschen am Strand, die den Inhalt von Pepsi-Flaschen ausschütten. Ein anderes Video zeigt, wie die Flaschen auf den Boden geworfen werden. Ein Nutzer schrieb: „Pepsi hat die Flaschendeckel durch die israelische Flagge ersetzt. Ich habe noch nie etwas Verabscheuungswürdigeres gesehen. Aber das Schlimmste ist, dass wir weiterhin ihre Produkte kaufen“.

 

Pepsi-Lieferfahrzeuge gestoppt

Im Rahmen der Boykottkampagne und der Bemühungen, den Vertrieb von Pepsi-Produkten im Land zu verhindern, kündigten mehrere Städte im Libanon an, dass sie Pepsi-Fahrzeugen die Einfahrt verbieten würden. Der erste Pepsi-Lkw wurde in der Region Qasr im Libanon abgewiesen. Der Fahrer wurde aufgefordert, dem Unternehmen mitzuteilen, dass es seine Fahrzeuge nicht mehr dorthin schicken solle. Pepsi-Fahrzeuge durften auch nicht in die Regionen Hermel, Baalbek und Deir Ez Zahrani einfahren. Diese Gebiete sollen in der Vergangenheit von israelischen Angriffen betroffen gewesen sein. Ein Video, das die Blockade eines Pepsi-Trucks zeigt, wurde auch in den sozialen Medien verbreitet.

 

Strafanzeige erstattet

Die libanesische Nationale Nachrichtenagentur berichtet, dass der Rechtsanwalt Mohammed Ziad Jaafil bei der Staatsanwaltschaft in Beirut Beschwerde eingelegt hat. Er fordert, den Vertrieb der Produkte des Unternehmens mit dem umstrittenen Logo unverzüglich zu stoppen und alle Produkte dieser Art vom Markt zu nehmen. Darüber hinaus beantragt er eine Untersuchung gegen die Vertreter des Unternehmens und die Überweisung der Verantwortlichen an das zuständige Strafgericht. Sie sollen wegen Anstiftung zum Unfrieden, Versuchen der Normalisierung mit Israel und Verstößen gegen die Boykottgesetze gegen den israelischen Feind strafrechtlich verfolgt werden.

Im März dieses Jahres hatte Pepsi seine neue globale Markenidentität bekannt gegeben. Das Unternehmen enthüllte zum ersten Mal seit 14 Jahren ein neu gestaltetes Hauptlogo für 120 Länder. Verbraucher in über 200 Ländern und Regionen weltweit genießen die Produkte von PepsiCo mehr als eine Milliarde Mal täglich.

Die zornigen Aktivisten im Libanon warnten davor, zum Konkurrenten Coca-Cola zu wechseln, denn der unterstütze ebenfalls die Israelis.

 

Dieser Artikel erschien zuerst bei Focus Jerusalem.

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