Vergewaltigungen durch die Hamas: Die neuen Linken und ihr flexibles Verhältnis zur Gewalt gegen Frauen

Die US-amerikanische Philosophin Judith Butler relativiert die Verbrechen der Hamas.© MARTIN NODA/Hans Lucas/Hans Lucas via AFP

Vergewaltigungen verurteilen, egal, wo sie stattfinden? Das war einmal. Eine Veranstaltung in Berlin zum Hamas-Terror, der Auftritt von Judith Butler in Paris und die Reaktionen darauf sowie zahllose relativierende Aussagen im Netz zeigen: Für die neuen Progressiven kommt alles auf den Kontext an. Das laute Schweigen zum systematischen Terror der Hamas gegen Frauen, die Relativierungen der Massenvergewaltigungen, Morden, Leichenschändungen, vielfach festgehalten in Videos, führt keinesfalls zu einer Verurteilung durch die woken und grünen Israel-Feinde und ist in Wirklichkeit eine schändliche Verhöhnung der Opfer und ein Offenbarungseid des „woken“ Pseudo-Feminismus.

Von Alexander Wendt

Schon eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn stehen Polizisten vor der Bayer-Niederlassung in Berlin in der Müllerstraße 178. Drinnen Ausweis- und Taschenkontrolle, Sicherheitsleute mit Knopf im Ohr. In einem Saal tief im Inneren des Verwaltungsgebäudes findet einen Tag vor dem 8. März die erste Veranstaltung in Deutschland zu dem systematischen Terror der Hamas gegen Frauen statt, zu den Massenvergewaltigungen, Morden, Leichenschändungen, vielfach festgehalten in Videos, mit denen die Täter diesen ganz speziellen Teil des Massakers dokumentierten. Für die Sicherheitsmaßnahmen gibt es gute Gründe. Vor wenigen Wochen brüllte eine Islamogauchisme-Truppe an der Humboldt-Universität eine Diskussion nieder, weil auf dem Podium auch eine Vertreterin des Obersten Gerichts Israels saß. Das Thema des Abends im Wedding besitzt für diese Kampfeinheiten und ihre Verbündeten ein noch sehr viel größeres Provokationsniveau. Denn es zielt ins Zentrum des Komplexes aus Identitäts- und Genderlehre. Dass die Hamas-Krieger die Erniedrigung und Ermordung von Frauen am 7. Oktober methodisch einsetzten, dass sie ganz offensichtlich großen Wert auf Bilder davon legten, lässt sich auch im progressiven Lager kaum übersehen. Fast jeder erinnert sich noch an die Videoaufnahmen, die Bewaffnete der Hamas zeigten, als sie die Leiche einer fast nackten Frau wie eine Trophäe auf einem Pickup durch Gaza fuhren, im Schritttempo, damit möglichst viele der jungen Männer ringsum ihren Blick und ihr Handyfoto abbekamen.

Als erste Gesprächspartnerin der Veranstaltung in Berlin geht Chen Malka auf die kleine Bühne, eine 25-jährige Frau aus Jerusalem, die zusammen mit ihrem Freund zu den Besuchern des Supernova Musikfestivals gehörte, unter denen die Hamas ein Blutbad anrichtete. Beide konnten mit dem Auto von dem Gelände fliehen, hörten die Schüsse und Schreie, sie entkamen auf der Straße, auf der viele andere Autofahrer nach ihnen erschossen wurden und oft zur Unkenntlichkeit in ihren Fahrzeugen verbrannten. „Das Festival“, sagt sie, „war der letzte Platz auf der Welt, an dem ich das erwartet hätte.“ Schon in den vergangenen Jahren gehörte sie zum Supernova-Publikum; den Rave in der Nacht bis zum Sonnenaufgang erlebte sie wie die anderen als kollektiven Rausch der guten Gefühle. Viele Freunde und Bekannte, so Malka, hätten nicht mehr fliehen können. Sie weiß, dass viele Opfer nicht nur einfach erschossen, sondern vorher vergewaltigt und verstümmelt wurden.

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