Gaza: Das neue Waffendepot des Iran

Das Mullah-Regime von Teheran stattet die islamische Terrorgruppe der Hamas nicht nur mit Geld, sondern auch mit Waffen aus. Diese werden absichtsvoll auch in Privathäusern gelagert. Bewusst ausgeblendet von der Weltöffentlichkeit ist solch ein Privathaus-Waffenlager erst kürzlich explodiert.

Ein Hamas-Sprecher bei einer Pressekonferenz während eines gemeinsamen Manövers von Hamas, Islamischem Dschihad und 11 anderen Terrorgruppen, das im Gazastreifen stattfand.© Mohammed ABED , AFP

Von Khaled Abu Toameh

Während in der internationalen Gemeinschaft immer mehr Besorgnis über die wirtschaftliche und humanitäre Krise im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen geäußert wird, scheinen die „palästinensischen“ Terrorgruppen vor Ort immer weniger daran interessiert zu sein, die Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung zu verbessern.

Diese Gruppen, insbesondere die Hamas und der „Palästinensische islamische Dschihad“ (PIJ), tun nichts, um Impfstoffe gegen COVID-19 für die zwei Millionen „Palästinenser“, die unter ihrer Herrschaft im Gazastreifen leben, zu beschaffen. Stattdessen fahren Hamas und PIJ damit fort, das zu tun, worin sie sich als Experten erwiesen haben: sich auf einen Krieg gegen Israel vorzubereiten und das Leben unschuldiger Zivilisten, Israelis und „Palästinenser“ gleichermaßen, zu gefährden.

Bei ihren Kriegsvorbereitungen schmuggeln und fabrizieren die beiden vom Iran unterstützten Terrororganisationen verschiedene Waffentypen, darunter Raketen und Sprengsätze, die sie bei ihren Angriffen auf Israel einsetzen. Anstatt Medikamente und Impfstoffe zu lagern, sind Hamas und der Islamische Dschihad damit beschäftigt, Raketen und Sprengsätze zu bunkern.

Die Waffen werden jeweils in den Häusern von „palästinensischen“ Zivilisten und öffentlichen Einrichtungen im gesamten Gazastreifen gelagert, darunter Schulen, Krankenhäuser und Moscheen. Hamas und PIJ lagern keine Waffen in ihren eigenen Büros und Einrichtungen, weil sie Angst haben, von Israel ins Visier genommen zu werden. Indem sie Waffen unter der Zivilbevölkerung lagern, zeigen die Terrororganisationen ihre totale Missachtung für das Leben ihres Volkes, das sowohl als Kanonenfutter als auch als menschliche Schutzschilde in einem Dschihad (heiligen Krieg) gegen Israel benutzt wird.

 

Der „palästinensischen“ Führung sind die „Palästinenser“ egal

Es ist bezeichnend, dass internationale Menschenrechtsorganisationen und pro-„palästinensische“ Interessengruppen auf der ganzen Welt – indem sie die gefährlichen Aktionen der Hamas und des „Palästinensischen islamischen Dschihad“, nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen die „Palästinenser“, ignorieren – dadurch auch ihre Missachtung der Sicherheit und des Lebens der „Palästinenser“ zeigen.

In Ermangelung internationaler Aufmerksamkeit haben Hamas und PIJ den Gazastreifen in ein großes Lager für Waffen aller Art verwandelt. Die gleichen „palästinensischen“ Terrorgruppen, die jeweils über eine lähmende Wirtschaftskrise im Gazastreifen jammern, scheinen irgendwie immer genug Geld zu finden, um Waffen zu kaufen, zu schmuggeln oder herzustellen.

Die Stimmen der internationalen Menschenrechtsorganisationen und „pro-palästinensischen“ Aktivisten auf der ganzen Welt sind ebenfalls nicht zu hören, wenn „Palästinenser“ den rücksichtslosen Praktiken der „palästinensischen“ Terrororganisationen zum Opfer fallen.

 

„Ungeklärte“ Explosion in einem Privathaus

So zum Beispiel die Explosion, die Bet Hanoun, eine „palästinensische“ Stadt im nördlichen Gaza-Streifen, am Morgen des 23. Januar 2021 erschütterte.

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Wohnungsbau hat die Explosion, die sich in einem Haus ereignete, zwei Häuser vollständig zerstört und 100 weitere beschädigt.

Mindestens 47 „Palästinenser“, darunter neun Kinder und 15 Frauen, wurden nach Angaben der „palästinensischen“ Organisation Al-Mezan Center for Human Rights bei der Explosion verwundet.

Die Explosion, die von den „Palästinensern“ als „Unfall“ bezeichnet wird, wurde durch Waffen verursacht, die in einem Haus gelagert waren, das einem Mitglied des „Palästinensischen islamischen Dschihad“ aus der Familie Alkafarna in Beit Hanoun gehört.

Solche „Unfälle“ sind im Gazastreifen keine Seltenheit. Im Jahr 2009 schlug eine von „palästinensischen“ Terrorgruppen in Richtung Israel abgefeuerte Rakete in ein Haus in der Stadt Bet Lahiya im Gazastreifen ein und tötete zwei „palästinensische“ Mädchen im Alter von fünf und 12 Jahren. Darüber hinaus haben die Hamas und andere „palästinensische“ Terrorgruppen häufig gegen das Kriegsrecht verstoßen, indem sie Raketen aus bewohnten Gebieten abgefeuert haben.

Am 2. Januar wurden bei einem weiteren „Unfall“ im Stadtteil Shajjaiyeh in Gaza-Stadt drei weitere Kinder und eine Frau verletzt. Die Explosion wurde offenbar durch Waffen verursacht, die von „palästinensischen“ Terrorgruppen in einem Haus gelagert wurden.

Im April 2020 wurden bei einem weiteren „Unfall“ im Scheich-Radwan-Viertel von Gaza-Stadt ein „palästinensischer“ Mann getötet und drei weitere verletzt. Auch hier wurde die Explosion offenbar durch Waffen verursacht, die der Hamas und dem PIJ gehören.

Vier Monate später wurden vier PIJ-Milizionäre getötet, als eine Rakete, mit der sie hantierten, versehentlich östlich von Gaza-Stadt explodierte. Die Milizionäre bereiteten sich offenbar darauf vor, die Rakete von einem Wohngebiet im Gazastreifen nach Israel abzufeuern.

 

Schweigen aus Angst

Die meisten Bewohner des Gazastreifens sind zu verängstigt, um die „palästinensischen“ Terrorgruppen dafür zu kritisieren, dass sie Waffen in Wohngebieten lagern. Nach der Explosion in Bet Hanoun verurteilten jedoch zahlreiche „Palästinenser“ die Terrorgruppen dafür, dass sie das Leben unschuldiger Zivilisten gefährden. Dazu die ägyptische Zeitung Al-Masry Al-Youm:

„Nutzer sozialer Medien und betroffene Bürger übten scharfe Kritik am Islamischen Dschihad für sein rücksichtsloses Verhalten und seine mangelnde Sorge um die Sicherheit unschuldiger Zivilisten, weil er Sprengstoff in den Häusern von Bürgern versteckt und gelagert hat, was bereits in der Vergangenheit viele Opfer gefordert hat.“

Die Zeitung zitierte einen nicht identifizierten Zeugen mit der Aussage, die Explosion in Bet Hanoun habe sich in einem Haus ereignet, das einer Familie gehört, die für ihre engen Beziehungen zur Hamas und zum Islamischen Dschihad bekannt sei.

Maysara Alkafarna, eine „Palästinenserin“, die in dem Gebiet lebt, in dem sich die Explosion ereignete, unternahm einen ungewöhnlichen und mutigen Schritt, indem sie die „palästinensischen“ Terrorgruppen wegen ihrer Missachtung der Sicherheit der „Palästinenser“ im Gazastreifen kritisierte.

In einem Beitrag auf Facebook, schrieb Alkafarna:

„Bis wann wird diese Missachtung für das Leben der Menschen weitergehen? Warum sollen die Herzen einer ganzen Nachbarschaft vor lauter Angst getötet werden und ihr Geschrei den Himmel erreichen? Ist es nicht schon genug, dass sie in Hunger und Armut leben? An unsere Führer: Genug von eurer Sorglosigkeit. Ihr habt uns zerstört. Wir sind kein Feld für Übungsgelände.“

Das „Al-Mezan Center for Human Rights“ forderte unterdessen eine Untersuchung der Explosion. Die Organisation teilte mit, dass ein dreistöckiges Haus vollständig zerstört wurde, während sechs benachbarte Häuser teilweise beschädigt wurden, darunter eine Schule, ein Jugendclub und eine Polizeistation.

„Das Al-Mezan-Zentrum für Menschenrechte betrachtet die Explosion mit Besorgnis“, hieß es in einer Erklärung und wies darauf hin, dass sich bereits in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle in Wohngebieten im Gaza-Streifen ereignet hätten.

„Diese Vorfälle verletzen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht. Al-Mezan bekräftigt seine Forderung nach einer umfassenden und ernsthaften Untersuchung dieser Vorfälle sowie nach der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse und der Ergreifung der notwendigen Maßnahmen, um ein Wiederauftreten zu verhindern.“

 

Treffen in Ägypten: Neue Wahlen der „Palästinenser“?

Die Explosion im Gazastreifen ereignete sich in einer Zeit, in der sich die Führer der Hamas, des Islamischen Dschihad und anderer „palästinensischer“ Gruppierungen in den kommenden Wochen in Ägypten treffen sollen, um die Vorbereitungen für die Durchführung neuer allgemeiner Wahlen zu besprechen. Es ist nicht geplant, dass die „palästinensischen“ Fraktionen über die Folgen der Explosion sprechen, vor allem weil es als eine Blamage für die Terrorgruppen angesehen wird, die Häuser von Zivilisten als Waffenlager zu nutzen.

Die Hamas hat ihre Bereitschaft bekundet, an den kommenden Wahlen teilzunehmen. Sie hofft, Ihren Sieg von 2006 bei den Parlamentswahlen zu wiederholen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Hamas plant, an den Wahlen teilzunehmen, während sie gleichzeitig weiterhin Waffen in Wohngebieten im Gaza-Streifen lagert.

Die Hamas kann sich beruhigt zurücklehnen, denn sie weiß, dass es der internationalen Gemeinschaft egal ist, ob noch mehr „Palästinenser“ den Preis für „Unfälle“ zahlen, die durch Sprengstoff und Raketen verursacht werden, die in den Häusern von „Palästinensern“ gelagert werden. Wäre die Explosion in Bet Hanoun von Israel verursacht worden, hätten sich die internationalen Medien überschlagen, um über ein weiteres israelisches „Kriegsverbrechen“ zu schimpfen. Vielleicht ist es an der Zeit, Postings wie die von Alkafarna zu beachten – Postings, die den wahren Feind benennen: Hamas, der „Palästinensische islamische Dschihad“ und andere „palästinensische“ Terrorgruppen.

 

Khaled Abu Toameh ist ein preisgekrönter arabisch-israelischer Journalist.

 

Übersetzung: Audiatur Online

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