Zwischen Antisemitismus und Demokratie: Juden in der Perestroika

Sowjetische Juden begrüßten die Perestroika mit Hoffnung© Wikipedia/P. Markin

Die Perestroika in der UdSSR eröffnete eine neue Ära, in der sich nicht nur politische und wirtschaftliche Strukturen, sondern auch gesellschaftliche Identitäten neu formten. In diesem Wandel rückte die jüdische Gemeinschaft verstärkt in den Fokus, als sich erstmals Räume für kulturell-politische Selbstbestimmung und Religionsausübung öffneten. Während staatlicher Antisemitismus weiterhin latent präsent war, erlebte das jüdische Leben eine Wiedergeburt, die sich in neuen Organisationen, kulturellen Initiativen, einem Wiedererwachen des jüdischen Bewusstseins und einem die Selbstbestimmung dokumentierenden, massiven Auswanderungsprozess widerspiegelte. (JR)

Von Alexander Kumbarg

Mit dem Schlagwort Perestroika (russ. für „Umbau“) ist jener Zeitabschnitt in der UdSSR gemeint, der sich von 1985 bis in die Endphase der Sowjetunion (1991) erstreckt. Er war geprägt von Demokratisierung, Glasnost („Offenheit“), Meinungspluralismus, Liberalisierung, dem steigenden Einfluss des „menschlichen Faktors“ und der Hoffnung, dass universelle Werte über rein ideologische Klassenwerte gestellt werden könnten. Doch parallel zu diesen Hoffnungen setzte sich rasch der wirtschaftliche Niedergang fort, die Lebensmittel- und Konsumgüterversorgung brach vielfach zusammen, und die Läden waren streckenweise leer. Bis heute assoziieren viele ehemalige Sowjetbürger diese Epoche zugleich mit einer neuen geistigen Freiheit und mit alltäglichem Mangel.

Im März 1985 wurde Michail Gorbatschow, damals noch recht jung für einen Spitzenposten in der KPdSU, vom Plenum des Zentralkomitees zum Generalsekretär gewählt. Er erklärte, die alte Sowjetunion sei reformbedürftig, und rief die Konzepte der Perestroika und Glasnost aus. Obgleich die UdSSR den Kurs wechselte, stießen die Veränderungen auf massiven Widerstand – darunter von Personen, die noch stark in alten Denkmustern verhaftet waren, und von führenden Parteikadern, die ihre Machtposition nicht verlieren wollten.

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