Der Iran rekrutiert Terroristen in den USA nun auch über Sozialmedia

Per Internet kann der Iran seine dschihadistische Propaganda direkt in jedes Wohnzimmer schicken.
© AFP

Der islamische Terrorstaat wirbt Iraner und schiitische Muslime in den Vereinigten Staaten über soziale Medien an und vertuscht damit seine Spuren. Die Ermittler gehen oft von einem Einzeltäter ohne Verbindungen zu einem Terror-Netzwerk aus. Dabei steckt dahinter sehr häufig die dschihadistische Propaganda des Mullah-Regimes. Jüngsten Berichten zufolge stand Hadi Matar, der Angreifer auf Salman Rushdie, in Kontakt mit Mitgliedern der Islamischen Revolutionsgarde (IRGC) im Iran und bezog von dort seine Unterstützung. (JR)

Daniel Greenfield/Gatestone Institute

Die jüngste Anklage gegen ein Mitglied des IRGC-Terrornetzwerks des iranischen Regimes wegen der Aufforderung zur Ermordung des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters der USA, John Bolton, gab einen Einblick in die Art und Weise, wie der Iran ehemalige Mitglieder der Trump-Regierung ins Visier genommen hat.

Der IRGC-Agent knüpfte über soziale Medien eine Beziehung zu einem iranischen Amerikaner, indem er zunächst 10 000 Dollar für Fotos von Bolton anbot. Dabei handelt es sich um eine bekannte Form der Spionagetechnik, bei der ein ausländischer Spion einen Amerikaner dazu auffordert, eine scheinbar harmlose und legale Handlung vorzunehmen, bei der es sich häufig um Fotos handelt, z. B. von Personen oder Autos, die sich dann als Spionage im Auftrag einer ausländischen Macht herausstellen. Dem Sündenbock wird dann gesagt, dass er die Wahl hat, entweder schwerere Verbrechen zu begehen oder dem FBI gegenüber als Spion enttarnt zu werden.

Nun scheint es, dass der Iran denselben Trick aufgegriffen hat.

Online-Crowdsourcing befreit den Iran von der Notwendigkeit, die profitableren Terrornetzwerke zu riskieren. Es gibt Beweise dafür, dass der islamische Terrorstaat Iraner und schiitische Muslime in den Vereinigten Staaten über soziale Medien anwirbt, um seine schmutzige Arbeit zu erledigen, und ihnen dabei beträchtliche Geldsummen anbietet. Es ist nicht bekannt, ob der Rushdie-Anschlag auf diese Weise verübt wurde, aber die sozialen Medien des Täters waren voll mit iranischer dschihadistischer Propaganda. Das hätte ihn zu einem wahrscheinlichen Rekrutierungsziel gemacht.

Wenn der Iran daran arbeitet, seine eigene Version des Online-Trainings- und Rekrutierungssystems von Al-Qaida und ISIS zu kopieren, könnte die Bedrohung für die Amerikaner viel ernster sein als die Messerstecherei eines regimekritischen Schriftstellers in New York oder eines Mannes, der bei einer Verabredung in Nevada verführt wurde. Das ideale Szenario des islamischen Regimes für Atomwaffen wäre, sie mit plausibler Abstreitbarkeit zu zünden.

Im Moment würde Teheran es vorziehen, Anschläge zu verüben, indem es verfügbare ausländische Ressourcen kultiviert. Und wenn eine solche Fähigkeit erst einmal vorhanden und ausreichend getestet ist, könnte sie für terroristische Anschläge mit vielen Opfern eingesetzt werden.

Sogar für nukleare Angriffe.

 

Erpresserische Rekrutierung

Die Biden-Regierung hat es eilig, ein Abkommen mit dem Iran zu schließen, das dessen Atomwaffenprogramm legitimiert, während der IRGC weiterhin Terroranschläge in den Vereinigten Staaten plant. Obamas „bahnbrechender“ Vorschlag, das Atomabkommen vom Terrorismus abzukoppeln, ließ uns in schlechtem Glauben mit einem Regime verhandeln, das aus seiner Entschlossenheit, Amerikaner zu töten, keinen Hehl machte.

Crowdsourcing des Dschihad schafft weitere Distanz zwischen den staatlichen Sponsoren und Geldgebern des Terrorismus, den Tätern und ihren Opfern. Das Massaker im Schwulenclub Pulse und die Bombenanschläge beim Boston-Marathon ließen sich auf Einzelpersonen zurückführen, und dann nur noch entfernt auf die islamistischen Terrorgruppen, die Informationen und Ausbildung bereitstellten, und kaum noch auf die dahinter stehenden Regierungen.

Der Iran würde dieses Modell gerne replizieren, weil er weiß, dass wir selbst bei den schlimmsten Anschlägen wie dem 11. September nichts unternehmen werden, wenn es nur glaubhaft geleugnet werden kann. Fragen Sie einfach Katar und die Saudis.

Der Messeranschlag gegen den Schriftsteller Salman Rushdie durch einen libanesischen schiitischen Muslim aus New Jersey könnte der Höhepunkt der Bemühungen des Irans sein, Al-Qaida und ISIS zu imitieren, indem er sein eigenes Online-Terrornetzwerk aufbaut, um Anschläge in den Vereinigten Staaten von Amerika zu verüben. Jüngsten Berichten zufolge stand Hadi Matar, der Angreifer auf Rushdie, in Kontakt mit Mitgliedern des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) im Iran.

Die Russen und die Chinesen arbeiteten routinemäßig auf diese Weise (was auch dazu beiträgt, die große Zahl chinesischer Spione in Amerika zu erklären, da ihre Bürger, die in dieses Land kommen, gezwungen werden, Papiere zu unterschreiben, in denen sie sich verpflichten, mit den Geheimdiensten ihrer Herkunftsländer zusammenzuarbeiten, was zu einer Quelle von Druckmitteln und Erpressung wird), und es scheint nun, dass der Iran denselben Trick aufgegriffen hat.

Der IRGC-Agent versprach, dass der Iran 250.000 Dollar dafür zahlen würde, Bolton mit einem Auto anzufahren. Der IRGC behauptete, Bolton gehe oft allein im Park spazieren, was darauf hindeutet, dass die Iraner bereits ihre eigene Überwachungsoperation hatten, die sie nicht gefährden wollten.

 

Feige Anschläge

Die Anklageschrift und der Messeranschlag auf Rushdie werfen ein Licht auf einige mysteriöse Vorfälle, darunter eine iranische Frau aus Berkeley, die einen Amerikaner auf einer Dating-Website ansprach, sich mit ihm in einem Hotelzimmer in Henderson, Nevada, traf und ihm dann als „Rache an den US-Truppen für die Tötung von Qasem Soleimani“ in den Hals stach. Der Tod des IRGC-Terrorchefs war der Vorwand für verschiedene Terroranschläge gegen Militärangehörige und Mitglieder der Trump-Regierung.

Die Medien taten den Messeranschlag im März als merkwürdiges Verhalten ab. Medienberichte legten nahe, dass der Messerstecher psychisch krank war. Henderson liegt jedoch in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts Nellis, auf dem die MQ-9 Reaper stationiert ist: das gleiche Modell, mit dem Soleimani ausgeschaltet wurde. Der Anschlag schien ein systematischer Versuch zu sein, einen Drohnenpiloten der US-Luftwaffe ins Visier zu nehmen, ihn in ein Hotelzimmer zu locken, ihm die Augen zu verbinden und ihn dann zu töten. Es war ein Terrorplan, der nur deshalb lächerlich wirkt, weil er fehlschlug.

War der Messer-Anschlag auf Salman Rushdi wirklich die Tat eines Einzeltäters?
© AFP

Dies ist sicherlich nicht das erste Mal, dass der Iran versucht, für Attentate in den Vereinigten Staaten zu bezahlen. Vor einem Jahrzehnt planten IRGC-Agenten die Ermordung des saudischen Botschafters mit einer Bombe im Cafe Milano, einem angesehenen Restaurant in Washington, das von Senatoren besucht wird, indem sie einen iranischen Gebrauchtwagenverkäufer aus Texas für ein Komplott engagierten, das durch Treffen in Mexiko vorbereitet wurde.

Zehn Jahre später macht das Internet internationale Reisen überflüssig. Die iranischen Terroristen können schiitische Muslime in diesem Land anwerben, damit sie ohne Risiko Terroranschläge für sie verüben. Zumindest für den IRGC.

Das Scheitern der Al-Qaida-Terrorpläne nach dem 11. September inmitten der Invasion in Afghanistan veranlasste die Terrorgruppe, ihre Gründungsprämisse, als „Basis“ zu dienen, aufzugeben und den Terrorismus über das Internet zu organisieren. MySpace wurde einige Monate vor der Invasion des Irak gegründet. Ein Jahr später kam Facebook auf. Terror 2.0 brauchte länger als das Web 2.0, aber es war nicht mehr weit.

Die große Mehrheit der Terroranschläge von Al-Qaida und ISIS erforderte nicht mehr die teuren und gefährlichen Reise- und Ausbildungsvorbereitungen, die so viele frühere Operationen zunichte gemacht hatten. Die meisten Crowdsourcing-Terroranschläge scheiterten, weil die Dschihadisten ISIS und Al-Qaida kontaktierten, was das FBI auf den Plan rief, aber einige wenige, in Boston, San Bernardino, New York und Orlando, waren spektakulär erfolgreich. Dieselbe Crowdsourcing-Dynamik, die Uber und Airbnb zu milliardenschweren Unternehmen gemacht hatte, machte auch den Dschihad für terroristische Organisationen risikofrei und billig. Die Täter wurden als „einsame Wölfe“ tituliert, sie sind aber in Wirklichkeit die Uber-Fahrer des Dschihad.

Der Iran hat lange gebraucht, sich auf das Spiel einzulassen. Schiitische Muslime sind eine Minderheit, und der IRGC hat sich auf untergeordnete Terrorgruppen wie die Hisbollah, die PMU im Irak oder auch sunnitische Islamisten wie Al Qaida und Hamas verlassen, seine schmutzige Arbeit zu erledigen. Im Gegensatz zu Europa verfügt Amerika noch immer nicht über umfassende Terrornetzwerke, die über die der Hisbollah und der Muslimbruderschaft hinausgehen. Und die Hisbollah nutzt ihre Netzwerke als Geldschleuse für den Schmuggel von Drogen und Zigaretten. Das libanesische schiitische Dschihadistennetzwerk mag einen Teil der Überwachung durchführen, aber es will seinen Geldfluss aus Amerika nicht gefährden, der ihm auch eine gewisse Unabhängigkeit vom Iran verschafft.

Iranische Agenten haben bereits Attentate auf politische Dissidenten in Europa verübt, waren jedoch vorsichtig, wenn es darum ging, in den Vereinigten Staaten vor Ort Fuß zu fassen. Trotz unserer Schwäche und ihres Getöses fürchtet und respektiert der Iran uns immer noch mehr als Europa. Da Amerika immer schwächer und unsere Gesellschaft immer zerrissener wird, muss das nicht so bleiben.

Der allmähliche Anstieg des mit dem Iran in Verbindung stehenden Inlandsterrorismus ist eine Warnung, dass die Bemühungen des Irans, seine eigenen Kader schiitischer „einsamer Wölfe“ via das Internet auf die Beine zu stellen, funktionieren könnten. Und dass es noch schlimmer kommen kann.

 

Daniel Greenfield ist ein Shillman Journalism Fellow am David Horowitz Freedom Center. Dieser Artikel erschien zuvor im Front Page Magazine des Zentrums und wurde mit freundlicher Genehmigung des David Horowitz Freedom Center nachgedruckt.

 

Erstveröffentlichung bei Gatestone Institute. Reproduktion mit freundlicher Genehmigung.

 

Aus dem Englischen von Daniel Heiniger

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