Lateinamerika: Iran mobilisiert die extreme Linke für Komplizenschaft

Iran und Nicaragua pflegen gute Beziehungen
© Alfredo Zuniga / AFP

Das radikal-islamische Mullah-Regime nutzt seine Netzwerke in Lateinamerika, um Regierungsbeiräte, lokale Muslime und einheimische Bewegungen zu infiltrieren. Damit will Teheran die Sanktionen umgehen und den Einfluss der USA in der Region untergraben. Europa ist sein williger Helfer, denn unter den Mullah-Komplizen sind ausgerechnet auch diejenigen sozialistischen Machthaber, beispielsweise aus dem von linker Regierung heruntergewirtschaftetem Venezuela, die unsere links-grünen Politiker unbeirrt weiter hofieren und unterstützen. (JR)

Andrew Jose/JNS.org

Der Iran hat es im Rahmen seiner Einflussnahme in Lateinamerika auf einheimische Muslime, potenzielle Konvertiten und linke Studenten abgesehen, so ein Experte während eines Webinars am 4. August.

Die Veranstaltung mit dem Titel „The IRGC’s Expanding Presence in Latin America“ (Die wachsende Präsenz der IRGC in Lateinamerika) wurde vom Endowment for Middle East Truth (Stiftung für die Wahrheit im Nahen Osten) organisiert.

Der Vortrag konzentrierte sich auf die Einflussnetzwerke des Irans, die das Land nutzt, um Regierungsbeiräte, lokale muslimische Bevölkerungen und einheimische Bewegungen zu infiltrieren.

Ottolenghi zufolge hat der Iran diese Netzwerke zu seinem Vorteil genutzt, um seine strategischen Interessen durchzusetzen, einschließlich der Umgehung von Sanktionen und der Untergrabung des Einflusses der USA in der Region.

Er sagte, dass sich die Einflussnahme des Irans nicht nur auf schiitische Muslime und potenzielle Konvertiten in Lateinamerika erstreckt, sondern auch auf „entrechtete“ Gruppen wie indigene Bewegungen, die „extreme Linke“ und befreundete Regime in Ländern wie Venezuela, Kuba und Bolivien.

Teheran baut dieses Netzwerk durch seine regionalen Soft-Power-Programme auf, z. B. durch Stipendien, bezahlte Reisen, Verlage, Kulturprogramme und die Ausbildung lokaler Geistlicher, so Ottolenghi.

Im Zentrum solcher Operationen steht die 15 Jahre alte Al-Mustafa International University in der iranischen Provinz Qom, die als „Hauptzentrum für die ideologische Indoktrination ausländischer Schüler, einschließlich Konvertiten“ dient, sagte er.

Al-Mustafa habe den Auftrag, Agenten für den Iran zu rekrutieren und Irans „revolutionäre Doktrin“ zu verbreiten, und stehe unter direkter Aufsicht des Obersten Führers des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, über die Ahlul Bayt World Assembly.

Im Dezember 2020 erklärte das US-Finanzministerium, dass die Universität mit ihren weltweiten Zweigstellen eine „Rekrutierungsplattform“ für die Quds-Truppe des Korps der Islamischen Revolutionsgarden sei, die „nachrichtendienstliche Informationen sammelt und Operationen durchführt, einschließlich der Rekrutierung für die von der IRGC-QF angeführten ausländischen Milizen, die für das Regime von Bashar Assad in Syrien kämpfen“.

Die Universität hat eine eigene Lateinamerika-Abteilung, die von Hojatoleslam Mohsen Rabbani geleitet wird, einem ehemaligen Kulturattaché der iranischen Botschaft in Argentinien, der beschuldigt wurde, ein Drahtzieher hinter den Bombenanschlägen auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA in Buenos Aires im Jahr 1994 zu sein, so Ottolenghi.

Ottolenghi zufolge gründen Studenten und Absolventen der Al-Mustafa lokale Medienzentren, Verlage, lokale kulturelle und schiitische muslimische Zentren und missionieren in Lateinamerika, um mehr Anhänger für das iranische Regime zu gewinnen.

Mit der Zeit, so Ottolenghi, werden diese Einrichtungen finanziell unabhängig und wachsen und bringen lokale Führungskräfte hervor, die dann zu Beratern von Regierungsfunktionären werden.

„Es gibt hier ein Konzept, das mit der Rekrutierung beginnt, mit der Ausbildung, der Bekehrung, der Indoktrination und der Auswahl der talentiertesten Personen fortfährt und sie dann für spezifische Aufgaben einsetzt, zu denen auch Einflussoperationen“ und die Förderung des Staatsterrorismus gehören, so Ottolenghi.

Ottolenghi fügte hinzu, dass der Iran beim Aufbau seines einflussreichen Netzwerks einen weiteren Bereich ins Visier nimmt – die Hochschulen, durch Stipendien, Austauschprogramme und Konferenzen. „Man kann nur so viele Menschen bekehren, aber man kann linke Studenten mobilisieren, die nicht unbedingt mit dem schiitischen Islam übereinstimmen, die jedoch radikale politische Ziele verfolgen, mit denen der Iran einverstanden ist“, sagte er.

Durch die akademischen Austauschprogramme und Reisen baut der Iran Verbindungen zu ideologisch auf derselben Linie liegenden Menschen auf, sagte Ottolenghi, „die die gleiche Weltanschauung des Irans in Opposition und Hass gegen Amerika teilen.“

 

Aus dem Englischen von Daniel Heiniger

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