Ausschreitungen in Schweden: Allahu Akbar und Molotowcocktails

Randalierende muslimische Migranten gefährden zunehmend die innere Sicherheit in Schweden
© Johan NILSSON / TT NEWS AGENCY / AFP

In Schweden überreagierten vornehmlich muslimische Migranten auf angedrohte Koranverbrennungen der rechten Randpartei „Stram Kurs“ mit tagelangen Krawallen und Gewaltexzessen. In einen mit vollkommen unbeteiligten Fahrgästen besetzten Bus wurde ein Molotowcocktail geworfen und der Tod der unschuldigen Insassen billigend in Kauf genommen. Indes werden in den öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland, wie gewohnt, die islamischen Täter verschwiegen und die Tatsachen verdreht. (JR)

Von Felix Perrefort

Die am Donnerstag, dem 14. April, kurz vor Ostern beginnende Eskalation umfasste brennende Fahrzeuge und Mülltonnen sowie auf Polizisten, Fahrzeuge, Rettungswagen und Polizeiwagen geworfene Steine und Molotowcocktails. Flankiert wurden die Ausschreitungen mitunter von Allahu-Akbar-Rufen. „Bild.de“ zog am darauffolgenden Dienstag Bilanz: „26 verletzte Polizisten, über 40 festgenommene Personen und 20 zerstörte Polizeiautos. 14 Personen, die nichts mit den Krawallen zu tun hatten, gerieten zwischen die Fronten und mussten medizinisch versorgt werden. Als die Polizei Warnschüsse abgab, wurden außerdem drei weitere Personen verletzt.“ Die angekündigten Koranverbrennungen, organisiert von dem Frontmann der rechtsextremen Kleinpartei „Stram Kurs“ (Harter Kurs), fanden schließlich gar nicht statt. Die Krawalle weiteten sich auf mehrere Städte aus. 

Indem sie den Anlass der Ausschreitungen statt die Täterschaft in den Vordergrund rückten, setzten die öffentlich-rechtlichen Medien neue Maßstäbe in Sachen Framing. „ZDFheute“ twitterte noch am Sonntag grob irreführend: „Ausschreitungen bei rechten Demos in Schweden“. Die Tagesschau meldete am selben Tag: „Rechte Demo genehmigt: Krawalle in schwedischen Städten“. Am Montag wurden als Täter von ihr dann „kriminelle Gangs“ benannt. 

Ob öffentliche Koranverbrennungen noch in den Schutz der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit fallen, darüber ließe sich trefflich streiten. Schließlich geht sie in ihrer Symbolik über zweifellos legitime Mohammed-Karikaturen weit hinaus, sie ist wesentlich aggressiver und erinnert zumindest an Bücherverbrennungen. Unmittelbar verantwortlich wären sie für tagelange Gewaltexzesse jedoch selbstredend nicht. 

 

Feuertod von Zivilisten in Kauf genommen

Interessant ist, dass in deutsch- und englischsprachigen Medien durchweg von einem „brennenden Objekt“ die Rede war, das in einen Bus in Malmö geworfen wurde. Man durfte sich fragen, was das wohl für ein Gegenstand gewesen sein mochte, der ein derart großes Fahrzeug komplett niederzubrennen vermag. In der schwedischen Presse wusste man es präziser:

„Ein Bus fing Feuer, nachdem Molotowcocktails hineingeworfen worden waren. Nach Angaben der Polizei befanden sich zu diesem Zeitpunkt Fahrgäste in dem Bus. Eine große Anzahl von jungen Leuten stürmte darauf zu, sagt Kim Hild, Pressesprecherin der Polizei Region Süd. Der Fahrer versuchte, das Feuer zu löschen, was ihm jedoch nicht gelang, der Bus wurde evakuiert. Es heißt, dass alle unverletzt geblieben sind, aber sie haben Angst.“

Gewalttätige „Gegendemonstranten“, wie es in nicht nur öffentlich-rechtlichen Medien verharmlosend hieß, nahmen also den Feuertod unbescholtener Zivilisten in Kauf. Das ist ein qualitativ neues Ausmaß an Gewalt, das man auch von linksradikalen Ausschreitungen nicht kennt, die sich nicht gegen die Zivilbevölkerung richten. Es spricht dafür, dass der entfesselte Mob nicht „nur“ den schwedischen Staat im Visier hatte, sondern die schwedische Gesellschaft; dass zwischen Staat, (Zivil-)Gesellschaft und einzelnen Akteuren nicht unterschieden wurde, sondern aus verletztem moslemischem Ehrgefühl die Gemeinschaft der „Ungläubigen“ bestraft werden sollte. Dazu passen auch die Allahu-Akbar-Rufe (siehe Video bei Bild.de). 

 

Polizist: „So etwas noch nie erlebt“ 

Um einen Eindruck vom Ausmaß der Gewalt zu bekommen, lohnt ein Blick auf die Schilderung eines schwedischen Polizisten. Sein Facebook-Beitrag wurde über 36.000-mal geteilt und handelt von den Ereignissen am 15. April. Er beschreibt ein Szenario, das er in seinen 16 Jahren als Polizeibeamter noch nie erlebt hat. Sogar Frauen und Kinder hätten Steine auf die Polizei geworfen. Die Wurfgeschosse seien extra klein und scharf gemacht worden, um lebensbedrohliche Verletzungen verursachen zu können. Er spricht von versuchtem Mord. 

Auf Warnschüsse sei nicht reagiert worden, ein Angreifer habe sich vor einen Kollegen gestellt und gerufen „Erschießt mich, erschießt mich!“, eine für ihn surreale Situation. Sein Appell richtet sich an die schwedische Politik, die einen neuen, schärferen Umgang mit solchen Migranten finden müsse. Er spricht sich zudem für das polizeilich und demokratisch geschützte Recht auf Meinungsfreiheit aus, das man – unabhängig von der Herkunft – in Schweden respektieren müsse. Wer es nicht tut, habe alternativ die Option, dort nicht zu leben. Er beendet seinen Beitrag mit den Worten: „Ich bin dankbar, dass ich und meine Kollegen doch noch lebend nach Hause gekommen sind.“

Am Donnerstag, dem 21. April, wurde dieser Augenzeugenbericht staatsanwaltlich bestätigt. In der schwedischen Tageszeitung „Svenska Dagbladet" war zu lesen: „Es gehe hauptsächlich um junge Männer, aber es gebe mehrere Videos, die zeigen, wie Kinder und ihre Mütter mitmachen, stellt die Staatsanwaltschaft nun fest. Kinder und Mütter warfen Steine zusammen. Die Mütter streichelten die Kinder und jubelten. Es fühlt sich völlig absurd an. Unter den jungen Männern nahmen Familien mit Kindern teil. Es ist völlig verrückt, dass sie ihre Kinder in eine solche Umgebung bringen, sagt Eva Nemec Nordh, Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Linköping, gegenüber SvD.“ Man vergleiche dies mit dem Eindruck, den Deutsche Medien weckten. Kleine Anekdote: Mein Vater dachte zwei Wochen später, als ich das Thema ansprach, zunächst wirklich, die Ausschreitungen gingen von Rechtsextremen aus. Das ist eben das, was hängen bleibt, wenn man nicht von vornherein kritisch an die absurd geframten Berichte herantritt.

 

Ein islamischer Gegensouverän

Es fehlt nicht nur in Deutschland an den Begriffen, diese Zusammenrottungen zu verstehen: Das war keine Gegendemo und auch nicht das Werk krimineller Gangs, sondern ein islamischer Gegensouverän, der sich als intergenerationale Volksgemeinschaft gegen die Prinzipien und Werte der bürgerlichen Gesellschaft richtete und verkündete: Eure Gesetze gelten für uns nicht! Dementsprechend forderte der Irak Schweden dazu auf, Handlungen zu unterlassen, die die Gesellschaft spalten oder religiöse Gefühle verletzen könnten. Nicht die Muslime wurden in die Pflicht genommen, sondern die Schweden, womit die Ausschreitungen unter der Hand legitimiert wurden und eine Täter-Opfer-Umkehr vorgenommen wurde.

So erklärte dann auch Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, auf Twitter, dass es sich bei den Tätern gar um Hooligans gehandelt habe, deren Verhalten gänzlich unislamisch gewesen sei. Die Koranverbrennungen, die nicht stattgefunden hatten, oder die Gewährung der Demonstrationen (es ist nicht ganz klar) verurteilte er als „weiteren Zivilisationsbruch“, ein Begriff, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet und zunächst auf Auschwitz verweist. Für seine Stellungnahme bekam der selbsternannte Vertreter der hiesigen Muslime übrigens drei Likes, zwei davon von Deutschen.

Die für europäische Verhältnisse extremen Krawalle werfen auch in Deutschland Fragen zur Migrationspolitik, zum Islam, der Religionsfreiheit und dem Umgang mit Rechtsextremen auf. Eine rationale Debatte erschweren deutsche Medien, wenn sie schon die triviale Faktenlage zu etwas machen, um das politisch gestritten werden muss. Es ist für sich nichts Neues, dass deutsche Journalisten sich in ihrer Darstellung der Wirklichkeit von ihrer Haltung derart treiben lassen, dass man mit einiger Berechtigung den Vorwurf der Manipulation erheben kann. Gerade bei solchen Exzessen so ideologisch vorzugehen, ist nichtsdestotrotz erschütternd. 

 

Felix Perrefort hat einen Master in Kulturwissenschaft, lebt in Berlin und arbeitet als Redakteur bei Achgut.com.

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