Muslimischer Terrorakt und Geiselnahme in texanischer Synagoge

Sogar für US-Präsident Joe Biden war schnell klar: Das war ein Terrorakt! Doch die deutschen Medien suchten noch Stunden später nach dem Tatmotiv. Beim islamischem Judenhass wird hier zu Lande gerne der Kopf in den Sand gesteckt.

Rabbi Charlie Citron-Walker im Gespräch mit Reportern nach dem Gedenkgottesdienst© Emil Lippe / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Von Miriam Sofin

Ein Islamist mit britischem Pass versuchte Mitte Januar dieses Jahres in den USA eine verurteilte al-Qaida-Terroristin freizupressen, indem er in einer Synagoge vier Personen als Geiseln nahm. Doch trotz der offenbar klaren Motivlage wurde er post mortem als psychisch krank erklärt. Wie konnte es dazu kommen?

Anders, als bei antisemitischer Gewalt, die von Rechtsextremisten ausgeht, übt sich die westliche Politik- und Presselandschaft bei islamisch motivierten Terrorakten gegenüber Juden größtenteils darin, die Täterideologie zu verschleiern oder zumindest unerwähnt zu lassen.

Am Samstagmorgen des 15. Januars drang der 44-jährige gläubige Muslim, Malik Faisal Akram, in die Synagoge der Congregation Beth Israel in Colleyville im US-amerikanischen Bundesstaat Texas ein. Dort nahm er den sich anlässlich des Schabbat-Gottesdienstes befindlichen Rabbi Charlie Cytron-Walker sowie drei weitere Gläubige während des gemeinsamen Gebets als Geiseln. 

Aufgrund der Corona-Pandemie zeichnete ein Livestream das Schreckensszenario via Zoom auf, bevor dieser abrupt abbrach. Auf den Aufnahmen ist zu hören, wie der bewaffnete Akram mehrfach droht: "Wenn irgendjemand versucht, das Gebäude zu betreten, ich sage euch, dann werden hier alle sterben!" Außerdem äußerte er wiederholt den Wunsch, selbst sterben zu wollen und forderte seine Familie auf, sie möge in diesem Fall nicht um ihn weinen. Er habe darüber hinaus rund um die Synagoge mehrere Bomben platziert, brüllte er immer wieder. Glücklicherweise stellte sich diese Behauptung bald als leere Drohung heraus. Nichtsdestotrotz wurde das Gelände rund um die Synagoge sofort weiträumig abgesperrt und die Menschen in den umliegenden Häusern vorsorglich evakuiert.

Der Geiselnehmer, welcher schnell als britischer Staatsbürger mit pakistanischen Wurzeln identifiziert werden konnte, forderte daraufhin im Kontakt mit dem FBI, den er über sein Handy hergestellt hatte, die Freilassung der ebenfalls pakistanischen Terroristin Aafia Siddiqui. Aufgrund ihrer Verbindungen zur islamischen Terrorgruppe al-Qaida trägt Siddiqui den Spitznamen "Lady al-Qaida".

Die umstrittene Neurowissenschaftlerin, die im Jahr 2010 in Manhattan wegen versuchten Mordes an US-Soldaten zu 86 Jahren Haft verurteilt wurde, sitzt seit bald 12 Jahren in einem texanischen Gefängnis ihre Strafe ab und das nur unweit von der Synagoge entfernt, in der sich die dramatischen Szenen der vierfachen Geiselnahme abgespielt haben.

Nach Angaben der US-Regierung wurde sie im Jahr 2008 vom US-Militär aufgrund des Terrorverdachts in Afghanistan festgenommen. Bei dem darauffolgenden Verhör konnte sie ein Sturmgewehr ergreifen und damit mindestens zwei Mal auf US-amerikanische Soldaten schießen. Diese Tat leugnen Siddiqui und ihre Familie jedoch bis heute und schaffen es immer wieder, Unterstützer aus dem islamistischen Milieu für sich zu mobilisieren. In diesem gilt die Pakistanerin bis heute als Opfer, dem unrechtmäßig ein Verbrechen angehängt wurde. Diese Ansicht äußerte auch Akram während seinen Verhandlungen mit dem FBI während seiner Geiselnahme.

 

Solidarität unter Terroristen

Der Freipressungsversuch der pakistanischen Akademikerin am 15. Januar war nicht der erste seiner Art. Bereits im Jahr 2013 forderten die Geiselnehmer von Ain Aménas in Algerien ihre sowie die Freilassung des ebenfalls in den Vereinigten Staaten inhaftierten ägyptischen Islamisten Omar Abd al-Rahman im Austausch gegen zwei US-Geiseln. Und auch im darauffolgendem Jahr 2014 versuchten Mitglieder der Terrorgruppe "Islamischer Staat" ihre Haftentlassung im Austausch gegen die damals 26-jährige Menschenrechtsaktivistin Kayla Mueller zu erzwingen, die leider ein Jahr später in der Gefangenschaft der Terrororganisation verstarb. 

Die erste Geisel von Colleyville konnte nach sechs Stunden und reichlich Überzeugungsarbeit des FBIs unverletzt in die Freiheit entlassen werden. Nach weiteren fünf Stunden warf der Rabbiner in einer günstigen Gelegenheit einen Stuhl auf den Mann, in dessen Gewalt er sich befand und floh unmittelbar darauf mit den zwei weiteren verbliebenen Geiseln aus dem Gebäude. Ein SWAT Team (taktische Spezialeinheit der Polizei) stürmte daraufhin die Synagoge und erschoss den Attentäter. Alle Opfer der Geiselnahme blieben zumindest körperlich unversehrt. 

Selbst einen Tag nach dem Verbrechen, als sowohl die Motivlage wie auch die Identität des Täters längst bekannt waren, berichtete die durch Zwangsgebühren finanzierte Tagesschau noch immer, das Motiv des Geiselnehmers, der Juden in einer Synagoge mit Gewalt festgehalten und bedroht hatte, um eine al-Qaida-Terroristin freizupressen, sei "unklar" und identifizierte ihn lediglich als "britischen Staatsbürger". Seinen pakistanischen Migrationshintergrund und Zugehörigkeit zum Islam empfand die wohl berühmteste Nachrichtensendung Deutschlands offenbar nicht als erwähnenswert. 

 

Diagnose an einem Toten

Und es kommt noch dicker: Nach neuestem Erkenntnisstand der ermittelnden US-Behörden gilt der liquidierte Attentäter heute offiziell als psychisch gestört. So habe der 44-Jährige ca. zehn Tage vor der Geiselnahme in der texanischen Synagoge die Moschee im nahe gelegenen Irving besucht und dort "einen seltsamen Eindruck gemacht". Das berichteten zumindest Mitarbeiter und Besucher der dort ansässigen islamischen Gemeinde gegenüber US-Medien. Er sei auffällig "aggressiv und provokant" aufgetreten, habe sich am Folgetag jedoch für sein Verhalten entschuldigt. Was genau er gegenüber seinen Glaubensbrüdern in der Moschee geäußert oder getan hat, ist nicht bekannt.

Die US-Ermittlungsbehörden haben mittlerweile einen genauen Zeitplan über die Bewegungsabläufe Akrams vor seiner Geiselnahme erstellt. Demnach sei er als britischer Staatsbürger mit einem Touristenvisum Ende Dezember 2021 legal in die USA eingereist und habe dort einige Zeit in Obdachlosenunterkünften verbracht. Sein Name stand auf keiner Beobachtungsliste, obgleich er im Jahr 2020 kurzzeitig ins Visier britischer Sicherheitsdienste geraten war. Am Morgen des 15. Januars habe er sich dann von einem Mitarbeiter einer Obdachlosenunterkunft mit dem Auto zur Synagoge bringen lassen. Rabbi Charlie Cytron-Walker gab nach seiner Flucht an: "Er wurde von jemandem abgesetzt, der aussah, als hätte er eine Beziehung zu ihm. Ich habe ihn in die Synagoge gelassen, da er offenbar Schutz suchte." Akram habe anfangs nicht bedrohlich gewirkt. Erst im Gebet habe er dann plötzlich eine Waffe gezogen. 

Jüdische US-Gemeinden sind seit der Geiselnahme in Texas in erhöhter Alarmbereitschaft. Auch die Organisation "Anti-Defamation League", die sich gegen die Diskriminierung und Diffamierung von Juden einsetzt, warnte vor zunehmenden Angriffen auf US-amerikanische Juden und deren Versammlungsräume.

Der Bruder des Attentäters teilte via Facebook mit, seine Familie sei "absolut am Boden zerstört" und entschuldigte sich bei den Opfern. Er bestätigte außerdem, dass dieser unter "psychischen Problemen" gelitten habe, auf die er aber nicht näher einging. Warum diese ihn ausgerechnet Juden angreifen und sich für die Befreiung einer verurteilten islamischen Terroristin einsetzen ließ, konnte er sich offenbar auch nicht erklären. 

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