Gedenken an die Opfer des Terroranschlags auf koscheren Markt in Paris 2015
Führende Vertreter der jüdischen Gemeinde und französische Regierungsvertreter versammelten sich am 9. Januar anlässlich des siebten Jahrestags des Terroranschlags auf einen koscheren Supermarkt in Paris, um der Opfer zu gedenken und ihre Solidarität gegen antisemitische Gewalt zu bekunden.

Der damalige Premierminister Frankreichs Manuel Valls (rechts) mit dem Vorsitzenden des Consistoire central israélite Joel Mergui am Tag nach dem Anschlag.© KENZO TRIBOUILLARD / AFP
Die vom Repräsentativrat der jüdischen Institutionen Frankreichs (CRIF) organisierte Zeremonie fand vor dem Hyper Cacher statt, wo ein islamistischer Bewaffneter am 9. Januar 2015 vier jüdische Geiseln erschoss: Yohan Cohen, 20, Yoav Hattab, 21, Philippe Braham, 45, und François-Michel Saada, 63. Einige Tage vor dem Anschlag töteten zwei islamistische Attentäter ein Dutzend Menschen in der Satirezeitschrift Charlie Hebdo.
Mehrere französische Politiker waren bei der Gedenkfeier anwesend, darunter der ehemalige französische Premierminister Manuel Valls, der die Veranstaltung in den sozialen Medien als „wichtige Ehrung“ für die „Opfer des islamistischen Terrorismus“ bezeichnete. Ebenfalls anwesend waren Marlène Schiappa, Ministerin für Staatsbürgerschaft, Sophie Cluzel, Staatssekretärin für Menschen mit Behinderungen, Jean-Michel Blanquer, Minister für Bildung, Jugend und Sport, und Aurore Bergé, Abgeordnete aus der Partei des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Während der Zeremonie wurden auch Gedenkkerzen für andere französische Juden angezündet, die Opfer antisemitischer Gewalt wurden, darunter Sarah Halimi, eine pensionierte Ärztin, die 2017 verprügelt und aus ihrer Pariser Wohnung im dritten Stock geworfen wurde, und Mireille Knoll, eine ältere Holocaust-Überlebende, die 2018 in ihrer Pariser Wohnung erstochen und angezündet wurde.
Nach der Rezitation von Psalmen und dem Kaddisch, einem jüdischen Gebet für Verstorbene, schloss die Zeremonie mit einem Gebet für Frankreich, einer Schweigeminute und dem Abspielen der französischen Nationalhymne.
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Die unrühmliche Vergangenheit der deutschen Rüstungsindustrie
Die wiedererstarkende Kriegslust der vermeintlichen früheren Pazifisten der Ampelregierung und der geplante 100-Milliarden-Sonderfond für die Bundeswehr lassen die Aktien der Rüstungsindustrie in die Höhe schießen. Da lohnt sich ein Blick auf die Geschichte der deutschen Waffenhersteller und ihren wirtschaftlichen und ideologischen Verstrickungen mit dem Nationalsozialismus. Im Zweiten Weltkrieg profitierten sie von der NS-Kriegsmaschinerie und den billigen Zwangsarbeitern. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der eingesetzten, fast durchweg jüdischen KZ-Häftlinge waren durch und durch unmenschlich. Die Schuldigen wurden nach dem Krieg so gut wie nie zur Verantwortung gezogen und kannten kaum ein Unrechtsbewusstsein. (JR)