Mit dem Falschen angelegt – Journalisten müssen zahlen

Unberechtigte Rassismus-Vorwürfe seitens Amerikas Leitmedien gegen einen 17-jährigen Schüler mit „Make America Great Again“-Kappe führten zu einer landesweiten Hasskampagne. Doch diesmal wehrte sich das Opfer. Nick Sandmann ging erfolgreich gegen die Verleumdungen vor: Zwei Zeitungen mussten Schadenersatz zahlen (darunter die „Washington Post“), sechs Klagen laufen noch.

Ein trommelnder Indianer tritt vor Nicholas Sandmann (links) und seine Mitschüler. Für Amerikas Linke war ohne Wissen über die Hintergründe dieses Fotos sofort klar, wie hier der "Gute" und wer der "Böse" ist.
© WIKIPEDIA

(Tichys Einblick) Zu seinem 18. Geburtstag bekam Nick Sandmann, wie sein Anwalt schrieb, ein ungewöhnliches Geschenk: Die „Washington Post“, die der Schüler wegen Verleumdung auf 250 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt hatte, einigte sich mit Sandmanns Rechtsvertreter außergerichtlich auf die Zahlung einer Summe, über die beide Seiten Stillschweigen bewahren. Sie dürfte deutlich unter den eher symbolisch geforderten 250 Millionen liegen – der Betrag orientierte sich an dem Kaufpreis, den Jeff Bezos für die „Washington Post“ gezahlt hatte. Aber der Betrag fällt vermutlich auch nicht klein aus. Damit ist die Auseinandersetzung Sandmanns mit den Medien noch nicht vorbei.

„I still have more to do“, schrieb Sandmann am Freitag. Und: „Wir haben uns mit der ‚Washington Post‘ und CNN geeinigt. Der Kampf ist nicht vorbei. Zwei erledigt. Sechs stehen noch bevor.“ (2 down. 6 to go).

Die Entschädigung bekam – beziehungsweise verlangt – der Teenager dafür, dass ihn Medien landesweit zu einer Hassfigur stempelten, zu einem arroganten Rassisten – wegen eines zunächst nur zwei Minuten langen Videos, das ein Ereignis extrem verzerrt darstellte.

 

Was war passiert?

Am 18. Januar 2019 nahm eine Gruppe von Schülern der Covington Catholic High School an dem „March for Life“ in Washington teil. Am Lincoln Memorial trafen die Jugendlichen auf Agitatoren der „Black Hebrew Israelites“, einer extremistischen Sekte, die in den USA mittlerweile auch für Mordanschläge verantwortlich ist. Die Black-Hebrew-Aktivisten begannen, die katholischen Schüler als „rassistischen Müll“ zu beschimpfen, die Jugendlichen reagierten, indem sie einen Schultanz aufführten.

In dieser Situation erschien Nathan Phillips auf der Szene, ein Mitglied des Stammes der Omaha, der an diesem Tag an dem „Indigenious Peoples March“ teilnahm. Um die Situation zwischen den Schülern und der Black-Hebrew-Sekte zu entspannen, begann Phillips zu trommeln und stimmte ein traditionelles Lied seines Stammes an. Dabei stand er auch dicht vor Nick Sandmann, der lächelte, um, wie er später sagte, zu zeigen, dass er nichts gegen Phillips Gesang hatte. Zu einem Wortwechsel zwischen beiden kam es nicht.

Trotzdem berichteten US-Medien wie die „Washington Post“, „New York Times“ und CNN landesweit, Sandmann und seine Mitschüler hätten sich über Phillips lustig gemacht, ihn verspottet und nachgeäfft. Ein weißer katholischer Schüler aus Kentucky mit einer „Make America Great Again“-Kappe, der einem Indianer scheinbar arrogant ins Gesicht grinst – das hielten viele aktivistische Journalisten für das ideale Bild des rassistischen, überheblichen Trump-Anhängers.

Kurz darauf erschien ein etwa 30-minütiges Video, das die gesamte Szene zeigte und von den Beschuldigungen nichts übrig ließ. Aber zu diesem Zeitpunkt war Sandmann schon gebrandmarkt, Kommentatoren erregten sich über ihn, Politiker der Demokraten wie Elisabeth Warren arbeiteten sich an ihm ab, die Diözese, zu der seine Schule gehörte, verdammte das Verhalten der Jugendlichen als unentschuldbar. Hunderte Aktivisten beschimpften den Teenager auf Twitter und drohten ihm Gewalt an. Dass Sandmann kein Eingeständnis seiner Schuld lieferte, stachelte den Furor gegen ihn noch zusätzlich an.

„Medien beeilten sich, den jungen Mann zu verdammen, begruben ihn unter einer Lawine falscher Anschuldigungen, und Cyber-Mobbing bedroht seinen Ruf und seine körperliche Sicherheit“, erklärte Sandmanns Anwalt.

Mit Hilfe seiner Eltern brachte der Schüler eine Serie von Verleumdungsklagen auf den Weg. Mittlerweile gilt die verzerrte Berichterstattung über den Vorfall am Lincoln Memorial als ein Fall des schweren Medienversagens in den Vereinigten Staaten.

In den USA sind weit höhere Entschädigungszahlungen möglich als in Deutschland – wo es ähnliche Fälle medialer Feldzüge aufgrund falscher Vorwürfe gegen einzelne Personen gab, etwa im Fall des angeblich rassistischen Kindermordes von Sebnitz, der in Wirklichkeit nie stattgefunden hatte.

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