Alija mit 89
Australisch-jüdischer Milliardär Sir Frank Lowy: „In Israel fühle ich, dass ich zu Hause bin. Das ist alles.“
Sir Frank Lowy will nach einer atemberaubenden Karriere seinen Lebensabend in Israel verbringen. Den laut „Forbes“ 6,5 Milliarden Dollar schweren Unternehmer verbinden nicht nur seine jüdischen Wurzeln mit dem Land.
„Ich fühle, dass ich zu Hause bin. Das ist alles. So einfach ist es“, sagte Sir Frank Lowy in einem Interview des israelischen Fernsehsenders „Kanal 12“ vergangene Woche, nach seiner Alija. Lowy ist Gründer der „Westfield Group“, die weltweit Einkaufszentren betrieb und die er 2017 für 33 Milliarden Dollar verkaufte. Sie ist nun Teil der Unibail-Rodamco-Westfield SE. Anfang dieses Jahres ist Lowy nach Israel eingewandert und fühlt nun, dass er dort „zu Hause“ ist.
Geboren 1930 in der heutigen Slowakei sah es für Lowy nicht nach einer steilen Karriere aus: Er kam ins Budapester Ghetto. Sein Vater verschwand bei dem Versuch, einen Ausweg für die Familie zu finden. Auf abenteuerliche Weise schlug Lowy sich in das Mandatsgebiet Palästina durch. Dort schloss er sich der zionistischen paramilitärischen Organisation Hagana an, die später in der israelischen Armee aufging. In ihren Reihen kämpfte er im israelischen Unabhängigkeitskrieg. Als junger Soldat habe er „keinen Penny“ gehabt. Die anderen hätten Hummus und Falafel gegessen, aber er konnte es sich nicht leisten.
Im Jahr 1952 wanderte er mit seiner Mutter nach Australien aus, änderte seinen Namen von Pinchas in Frank und begann seine Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Karriere. Später wurde er von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen „für seinen Beitrag zur Wirtschaft des Vereinigten Königreichs durch sein von ihm gegründetes Unternehmen Westfield und seine großen Investitionen in das Vereinigte Königreich“.
Jahrelang vom Vater keine Spur
Sein Leben lang litt Lowy darunter, nichts über das Schicksal seines verschwundenen Vaters zu wissen – bis er 1991 in Kalifornien einen Mann traf, der mit seinem Vater in Budapest gewesen war. Von ihm erfuhr der inzwischen steinreiche Australier, dass die Nazis seinen Vater auf dem Weg nach Auschwitz ermordeten, nachdem er sich wiederholt geweigert hatte, seinen Gebetsschal und die Gebetsriemen abzugeben. Mit diesem Wissen ließ Lowy einen Zugwaggon zu einem Denkmal für Auschwitz umbauen, wo er 2013 das Trauergebet für seinen Vater sprechen konnte.
Frank Lowy war Israel nach seiner Auswanderung stets verbunden geblieben. Er spendet beispielsweise schon viele Jahre für Keren Hayesod, eine Organisation, die Spenden für Israel sammelt.
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