8. Mai 1945 – Als der Horror ein Ende hatte

© BEATA ZAWRZEL NurPhoto NurPhoto via AFP

Der 8.Mai 1945 ist der geschichtsträchtigste des an Gedenktagen wirklich nicht armen 20sten Jahrhunderts. Wenngleich er nicht das Ende des gesamten Weltkrieges war, war der 8. Mai doch der Tag der Kapitulation Nazi-Deutschlands mitsamt dem Zusammenbruch seiner faschistischen und menschenverachtenden Strukturen. Der Kollaps eines Systems einer bis dahin nie gekannten und vorstellbaren menschlichen Perversität. Nun hatte zwar das Leid durch die Verfolgung der Nazis ein Ende – aber nicht das Leid von Millionen von Menschen. Neben der Prosperität Europas begann eine Zeit neuer Konflikte. Das Ende des Dritten Reiches hat erhebliche Nachwirkungen bis in unsere Zeit, neben dem Beginn des Kalten Krieges auch der jüdische Exodus in das künftige Israel - gegen den Willen der nahöstlichen Kolonialmalmacht England. Die Momentaufnahme eines geschichtlichen Bruchpunkts. (JR)

Von Julian Marius Plutz

Kaum ein Film respektive eine Serie hat diesen Autor mehr geprägt wie die Episode „Why We Fight“ der Serie „Band of Brothers“. Diese handelt von der 101. Luftlandedivision der US-Armee und von einem Tag, der ihre Soldaten für immer verändern würde. Es ist April 1945, kurz vor dem Kriegsende, als die Easy Company bei einer Patrouille in einem Waldstück nahe Landsberg auf ein verstecktes Konzentrationslager stößt – ein Außenlager des KZ Dachau. Die Männer, die eben noch durch die idyllische bayerische Landschaft marschiert sind, sehen Bilder, die sie nie hätten sehen sollen: ausgemergelte Gestalten, kaum noch als Mensch erkennbar, taumeln ihnen entgegen oder liegen apathisch auf dem Boden.

Der Gestank von Fäulnis liegt schwer in der Luft. Die Häftlinge, Juden und andere Opfer der NS-Verfolgung, sind in einem Zustand, der die Vorstellungskraft der teilweise blutjungen GIs sprengt. Ihre Körper sind Skelette, die Haut spannt sich über hervorstehende Knochen, die Augen sind eingesunken, von Hunger und Krankheit gezeichnet. Viele können nicht einmal stehen, ihre Beine tragen sie nicht mehr. Lumpen hängen an ihnen, die einst Kleidung waren, jetzt nur noch Fetzen, die kaum Schutz bieten. Einige kriechen auf allen Vieren, andere liegen in Haufen aus Leichen und noch Lebenden, unfähig, sich zu rühren. Die GIs, hartgesottene Soldaten, die den Krieg in all seiner Brutalität kennen, stehen fassungslos da. Captain Nixon murmelt: „Was zum Teufel ist das?“ Es ist die Antwort auf die Frage, warum sie kämpfen, why we fight.

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