Tischa beAw – Was geschah am Neunten Aw?

Die Zerstörung des Tempels von Jerusalem von Francesco Hayez, 1867© Menahem KAHANA / AFP

Tischa beAw wurde in der Geschichte des Judentums immer wieder zum Schicksalstag. An diesem traditionellen jüdischen Fast- und Trauertag am 9. Tag des Monats Aw ereigneten sich viele schreckliche und schicksalshafte Ereignisse in der Geschichte des Judentums. Ein Hauptereignis ist auch die diesem Tag zugeordnete Zerstörung des Jerusalemer Tempels. Tischa beAw bildet zudem den Abschluss einer Trauerzeit von drei Wochen. (JR)

Eine historische Übersicht

Am 9. Aw (Tischa beAw) gedenken wir einer ganzen Liste so schlimmer Katastrophen die diesen Tag offensichtlich als verwünscht gelten lassen.

 

Chronologie der Katastrophen

Im Jahre 1313 vor dem Anfang der Zählung des bürgerlichen Kalenders: Die Israeliten sind in der Wüste, unmittelbar, nachdem sie den wundersamen Ausgang aus Ägypten erlebt haben und nun bereit sind, ins Versprochene Land hineinzugehen. Doch vorerst senden sie eine Kundschafterdelegation, die ihnen bei der Planung einer sorgfältige Kampfstrategie helfen soll. Doch die Spione kehren am 8. Aw zurück mit der Meldung, dass das Land uneinnehmbar ist.

In dieser Nacht des 9. Aw klagen die Israeliten, dass sie eher nach Ägypten zurückkehren als sich von den Kanaanitern abschlachten lassen würden. G-tt ist über diese öffentliche Misstrauensäußerung gegenüber Seiner Macht sehr unzufrieden und lässt infolgedessen jene Generation nie ins Land Israel hineingehen. Nur ihren Nachkommen wird dieses Privileg nach weiteren 38 Jahren Wüstenwanderung gewährt.

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