CPAC Hungary 2023 – Der Alptraum linker Wokeisten
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hielt die Eröffnungsrede bei der CPAC-Konferenz in Budapest. © Alexander Zemlianichenko / POOL / AFP, AFP
In der ungarischen Hauptstadt trafen sich im Mai über 600 Teilnehmer zur „Conservative Political Action Conference“ (CPAC). Die Konservative Konferenz richtet sich gegen Wokeismus und die grüne und linke Zerstörung der westlichen Wertewelt in Europa und den USA. Sie dient zur Vernetzung sowie zum gegenseitigen Austausch wertkonservativer Politik. In den USA wird sie bereits seit 1974 von der Republikanischen Partei ausgerichtet. Ihre besondere Bedeutung spiegelt sich u.a. darin wider, dass die Eröffnungsrede von Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán gehalten wurde, in der er über den antihumanistischen Kulturkampf des Wokeismus referierte. (JR)
Der „Albtraum der Liberalen“ traf sich laut Miklós Szánthó, Direktor des Budapester Forschungsinstituts für Grundrechte (AJK), am 4. Und 5. Mai zur zweitägigen CPAC-Konferenz im Budapester Bálna- Veranstaltungszentrum am Pester Donauufer. Die AJK organisierte bereits zum zweiten Mal die CPAC Hungary zusammen mit der American Conservative Union (ACU). Über sechzig Referenten aus der ganzen Welt sprachen vor mehreren hundert hochrangigen Gästen. CPAC steht für „Conservative Political Action Conference – Konservative Konferenz für politische Aktion“ (CPAC) und wird seit 1974 veranstaltet. Die Konferenz wird vom konservativen Flügel der Republikaner ausgerichtet. 2022 feierte sie ihre europäische Premiere in Ungarns Hauptstadt Budapest. Das diesjährige Motto lautete „Together We Are Power!“, und über dem Eingang erwartete die Teilnehmer ein Torbogen mit der Aufschrift: „No Woke Zone“.
Prominente Gäste
Neben dem ehemaligen Ministerpräsidenten Sloweniens Janez Janša sprachen der ehemalige tschechische Premierminister Andrej Babiš und die als mögliche US-Vizepräsidentin unter Donald Trump gehandelte Kari Lake. Dabei waren noch Jorge Buxadé, Leiter der spanischen Vox-Delegation im EU-Parlament, und Jordan Bardella, der neue Vorsitzende des Rassemblement National. „Wir haben zum ersten Mal das Potential, die Stärke, Europa gemeinsam von innen heraus neu auszurichten, unsere Grenzen, unsere Werte, unsere Geschichte, unsere Souveränität zu verteidigen. Die Aufgabe ist groß, aber der Erfolg ist zum Greifen nah“, sagte Bardella den Teilnehmern. Ganz in seinem Sinne sprach Babiš von Brüsseler Demokraten, die in einem weltfremden Elfenbeinturm lebten und der europäischen Bevölkerung vorschreiben wollten, wie diese ihr Leben zu leben, zu denken und sich auch zu ernähren hätte. Ma denkt nur an die Insekten in den Lebensmitteln.
Per Videobotschaft ließ sich der ehemalige Präsident Donald Trump zuschalten und nannte Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán eine „großartige Führungspersönlichkeit“ und erklärte weiter, die Konservativen befänden sich in einem „historischen Kampf“ gegen „Marxisten, Globalisten und Kommunisten“ auf der ganzen Welt. Ebenso per Video eingespielt warnte der kürzlich von Fox News entlassene US-Politikkommentator Tucker Carlson die Teilnehmer: „Grüße an CPAC Ungarn und an alle Amerikaner im Publikum. Ihr seid sehr mutig. Ihr seid auf einer der Listen von Samantha Power, der Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung, gelandet. Das Außenministerium führt eine Liste, ihr seid in ein verbotenes Land gereist.“ Auch Matt Schlapp der Präsident der ACU unterstrich in seiner Ansprache, dass die USA sich vor kulturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen befänden und die aktuelle Regierung unter Präsident Joe Biden nicht nur die Situation und den Wohlstand des eigenen Landes bedrohe, sondern auch gleich die anderer Länder mit. Er warnte vor einem Ende der USA als Weltmacht, wenn diese sich nicht endlich auf ihre traditionellen Werte und Religion zurückbesinne.
Die CPAC zeichnet sich als „no woke zone“ aus.
Kulturkampf gegen den Wokeismus
Viktor Orbán sprach von einem Kulturkampf, in dem sich der Westen gegen die Globalisten befinde. Als eine Anspielung auf das Coronavirus führte Orbán den Wokeismus als einen progressiven Virus an, dessen Ziel es sei, mit Hilfe der Woke-Ideologie und der illegalen Migration, die Zerstörung der nationalen Identität herbeizuführen, auf deren Kultur ein jeder funktionierender Nationalstaat nun einmal basiere. Er zog Parallelen zum Kommunismus, der bereits in der Vergangenheit versucht habe, durch Unterteilung in verschiedene Minderheiten die Nation frei nach der Devise „divida et impera“ aufzuspalten und einzelnen Gruppen gegeneinander aufzubringen, was ihm schließlich den Machterhalt sichern sollte. Orbán kritisierte diesen Umstand in Bezug auf den Ukraine-Krieg, der mit einer „fortschrittlichen“ Außenpolitik den Bestand der westlichen Nationen bedrohe und diese wiederholt in Kriege leite.
Orbán warnte zudem davor, dass die Globalisten die Nation pulverisieren wollten, da diese die Achilles-Ferse der westlichen Länder sei. Dabei sei die Nation doch gerade „das Fundament der Freiheit – ohne Nation werden die Menschen zum Spielball globaler Eliten“. Illegale Migration und Gender seien Variationen dieses tödlichen Virus. Doch mit neuen konservativen Regierungen in Italien, Polen, und auch wieder Israel mit Benjamin Netanjahu habe die „Reconquista in Europa begonnen“, rief Orbán den Zuschauern zu, die ihm mit frenetischem Applaus zustimmten. Kommendes Jahr stünde die EU-Wahl an, wo es gelte, den Brüsseler Sumpf trocken zu legen. Auch wenn Ungarn nur ein kleines Land unter vielen sei, habe es sich zur Keimzelle des Widerstands entwickelt, und Orbán sagte, dass sich in Ungarn das Gegenmittel gegen den progressiven Virus befände.
Es fiel auf, dass sich Orbán zur Positionierung gegenüber Russland und zum Ukrainekonflikt zurückhielt. Viel mehr als, dass Ungarn für konsequente „Friedenspolitik“ stünde, sagte er nicht zur Thematik. Überhaupt schien die Meinung zum Ukraine-Krieg viele der anwesenden Teilnehmer zu spalten. Vor Orbán hatte der georgische Premier Irakli Gharibaschwili die russische Aggression verurteilt und zur vollen Unterstützung der Ukraine aufgerufen. Anders die Amerikanerin Kari Lake, die forderte, den Geldhahn für die Ukraine abzudrehen, Selenskyj und Putin an den Verhandlungstisch in Budapest zusammenbringen, um diesen bewaffneten Konflikt endlich zu beenden. Die USA hätten bereits mehr als 170 Milliarden für die Ukraine anstatt für amerikanische Kinder investiert. Dagegen sprach der ehemalige Ministerpräsident Sloweniens Janez Janša, bekannt für seine stark proukrainische Haltung, in seiner Rede von Parallelen des Sozialismus und der heutigen Zeit. Er betonte, dass man aus der Antike wisse, dass es zwei Arten gebe, eine Stadt einzunehmen: Durch die Zerstörung der Schreine oder über die Mauern. Im Johannes Evangelium steht: „Im Anfang war das Wort“, doch die Medien würden heutzutage mit ihrer Sprache nicht mehr die Realität abbilden. Als große Eckpfeiler einer Gesellschaft nannte er Nation, Religion, Familie und privates Eigentum, die die globalen Eliten versuchen würden zu zerstören. Glücklich im Anschluss zeigte sich der Vorsitzende von Portugals Rechtspartei Chega. „Nach meiner Rede in Budapest hatte ich das Vergnügen, mich ausführlich mit Matt Schlapp und dem mexikanischen konservativen Aktivisten Eduardo Verástegui zu unterhalten“, twitterte er und schrieb allen: „Wir haben in naher Zukunft noch viele Schlachten zu schlagen.
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