20 Jahre nach 9/11: Westliche „Regenbogen- Nationen“ von Taliban gedemütigt

Die Blamage des Westens und die Katastrophe für das afghanische Volk könnte nicht größer sein: Zwei Jahrzehnte nach der Vertreibung der Taliban, die den Attentätern vom 11. September 2001 Unterschlupf gewährten, zieht sich die „woke“ regenbogen-flaggende Weltmacht USA vom Hindukusch zurück – gedemütigt von Mittelalter-Islamisten mit veralteten Waffen und Sandalen. Doch schon stehen die Zeichen auf Anerkennung der islamischen Taliban-Barbaren durch westliche Bessermensch-Politiker, die im eigenen Land noch immer die falsche Legende von der Integration propagieren (JR).

Die brennenden Twin Towers des World Trade Centers© HENNY RAY ABRAMS / AFP

Von Michal Kornblum

Die Terroranschläge vom 11. September waren eine Zäsur für die moderne, westliche Welt. Angesichts dieser unvorstellbaren Brutalität, den tausenden Opfern und der um sich wütenden Zerstörung besonders in New York als Symbol des freien Westens, war die Welt nach 9/11 nicht mehr dieselbe. Ich erinnere mich noch gut, wie ich im Vorschulalter vor dem Fernseher saß und diese starken, massiven Türme des World Trade Centers einstürzen sah. Bilder, die man sich zuvor nur in einem Actionfilm mit Altersbeschränkung hätte vorstellen können. Seitdem hat sich unsere Welt verändert. Aus den Anschlägen resultierte nicht nur ein gestiegener Sicherheitsanspruch, sondern auch ein höheres Bewusstsein für die Gefahr des islamistischen Terrors. Noch im Oktober 2001 begann die USA eine Militäroperation in Afghanistan, um das dortige Taliban-Regime zu stürzen und gegen die für die Anschläge verantwortliche Terrorgruppe Al-Qaida zu kämpfen.

Wie ist die Lage heute, genau 20 Jahre später?

Die USA und auch die anderen westlichen Verbündeten wie Deutschland ziehen ihre Kräfte diesen Sommer aus Afghanistan ab. Die Taliban kontrollieren quasi das komplette Land. Wir sehen Bilder von verzweifelten Menschen am Flughafen, die versuchen das Land zu verlassen. Was ist also die Bilanz von 20 Jahren Afghanistan? Dieser Krieg konnte den Westen und seine Werte nicht nach Afghanistan bringen. Auf der anderen Seite stehen die zahlreichen ermordeten, verletzten und traumatisierten Soldaten, ihre Familie und auch Zivilisten, deren Opfer nun so unnütz scheint. Es ist eine Kapitulation des freien Westens vor dem islamistischen Regime der Taliban.

Was sagt das aus, wenn es im ersten Jahr der Präsidentschaft eines neuen US-Präsidenten zu einem solchen Szenario kommt? Es ist schwer zu sagen, was wäre, wenn der Truppenabzug unter Trump stattfinden würde. Trump war als Präsident bereits in Verhandlungen zum geregelten Truppenabzug, während unter Biden nun Chaos herrscht und die Weltmacht USA von den Taliban in die Knie gezwungen wird. Trump hat in seiner Präsidentschaft viel Diplomatie bewiesen. Man denke zum Beispiel an die Friedensverhandlungen in Nahost oder die neu entstandenen diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und einigen arabischen Ländern, bei denen Präsident Trump als Vermittler einen wesentlichen Anteil am Erfolg dieser neuen Bündnisse hat. Nach diesen Betrachtungen ist es unverständlich, dass das Image Bidens, zumindest in Deutschland, wesentlich besser als das Trumps ist, obwohl es in Trumps Regentschaft keine Desaster dieses Ausmaßes gab.

Über 80 % sind gar keine „Ortskräfte“

Hat die deutsche Politik die Lage mal wieder falsch eingeschätzt? Altkanzler Helmut Schmidt erklärte bereits 2009 im Gespräch mit Hans-Ulrich Jörges, dass der Afghanistankrieg nicht zu gewinnen sei. Auch der Journalist und Afghanistanexperte Peter Scholl-Latour sagte 2014: „Der Krieg in Afghanistan ist verloren – das sollten wir uns eingestehen, und wir sollten uns überlegen, wie wir da rauskommen.“ Das alles kommt also keineswegs überraschend. Aber – wie so oft in Deutschland – wurden diese Überlegungen zum geordneten Abzug nicht angestellt. Man bekommt wieder das Gefühl, dass die Politik aus arroganten Dilettanten besteht und, dass Expertenstimmen ignoriert werden. Dazu kommt die Intransparenz der Bundesregierung in Bezug auf die Personen, die ausgeflogen wurden. Wie jetzt bekannt wurde, sind nur 138 von 4.587 aus Kabul ausgeflogenen Menschen Ortskräfte. Zusammen mit ihren Familien machen sie nur 16,4 % aller nach Deutschland Ausgeflogenen aus. Wer aber sind die über 80 %, die auch mit an Bord waren? Versucht die Bundesregierung in Anbetracht der anstehenden Wahlen eine erneute Flüchtlingskrise zu vertuschen?

Wie wird Deutschland nun mit dem „neuen“ Afghanistan umgehen? Es ist nicht auszuschließen, dass die Taliban offiziell anerkannt werden. Die Bundesregierung hat den Taliban bereits jetzt 100 Mio. Euro für „humanitäre Zwecke“ zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um Steuergelder, von denen wir nicht genau wissen, wo sie landen und die wir gerade dieses Jahr gut hier in Deutschland gebrauchen könnten. Diese 100 Mio. Euro könnten z.B. die Flutopfer in Deutschland sicherlich ebenfalls gut verwenden. Es wurde eine radikalislamische Terrorgruppe zum Verhandlungspartner erklärt. Gerade hier in Deutschland sind es oft diejenigen, die eine Annäherung an islamisch-radikale Führungen wie den Iran oder nun die Taliban anstreben, die gleichzeitig für vermeintliche Homo- und Frauenrechte und gegen „antidemokratische“ Parteien kämpfen. Während sie hier aber Unwichtigkeiten wie das Gendern, korrekte Toilettenpiktogramme für alle Geschlechter oder auch „Ampelweibchen“ statt Ampelmännchen fordern, wird die Situation der tatsächlichen Frauenrechte in muslimischen Ländern ignoriert. Die Anerkennung der Taliban, bei denen der Wert der Frau gegen null geht (mit Homosexualität brauchen wir gar nicht erst anzufangen), würde die Scheinheiligkeit der hiesigen Politiker umso mehr beweisen. Der radikale Islam, der von deutschen Traumtänzern verniedlichend als „kulturelle Bereicherung“ gesehen wird, verachtet alles, wofür der Westen steht.

Der Westen muss sich selbst schützen

Was ist also das Fazit nach 20 Jahren 9/11 und dem darauffolgenden Afghanistan-Krieg?

Zerstörung, zahlreiche Opfer, Menschen, die ihr ganzes Leben diesem Krieg gewidmet haben, hohe wirtschaftliche Ausgaben und auf der anderen Seite ein Land, in dem nun Terror regieren wird, als hätte es die Bemühungen der letzten 20 Jahre nicht gegeben. War es richtig einen Krieg zu beginnen, den man nicht gewinnen konnte? Einen Krieg, der schon lange verloren war, und von dem klar war, dass es nur genau so lange einigermaßen ruhig bleiben würde, wie die USA und andere westliche Länder vor Ort sind und als Weltpolizei fungieren? Wir können anderen, insbesondere islamischen Ländern nicht durch militärische Aktionen und Kriege unsere westlichen Werte anerziehen. Diese Werte, so sieht es aus, muss sich die dortige Bevölkerung selber erkämpfen und erarbeiten.

Anstatt also zu versuchen die Demokratie zu exportieren, sollte der Westen besser sich selber und seine Werte schützen, Sicherheit für seine Bürger schaffen und dem wachsenden Islamismus in westlichen Teilen der Welt Einhalt gebieten.

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