Geschlechtergleichstellung: Erstmals rein weibliche Panzerbesatzungen in der israelischen Armee

Die weiblichen Panzersoldaten, die durch die Zahal im kommenden Jahr aufgestellt werden, sollen die ägyptische und jordanische Grenze gegen das Eindringen von Terrorkommandos verteidigen.

Soldatinnen auf dem Stützpunkt Shizafon ganz im Süden Israels © Simon AKSTINAT

Von Yaakov Lappin (JNS.org / Redaktion Audiatur)

Die im vergangenen Monat angekündigte Schaffung dieser Grenzabwehr-Panzerbesatzungen scheint auch die Notwendigkeit der IDF widerzuspiegeln, eine zusätzliche Anzahl männlicher Panzereinheiten bereitzustellen, die eine ganz andere Aufgabe haben werden: das Eindringen in feindliches Gebiet im Falle eines Landkrieges.

Das Grenzabwehrsystem der IDF ist auf Verteidigungsoperationen spezialisiert, die im Gegensatz zu den Kriegsdivisionen – den so genannten „Speerspitzen“-Divisionen der IDF – in der Lage sein müssen, tief in das Gebiet des Feindes vorzudringen und zahlreiche Ziele auf dem Weg dorthin zu zerstören und gleichzeitig der Infanterie in bebauten Gebieten Deckung zu geben.

„Tatsächlich benötigt die IDF hochqualifiziertes Personal in den Kampfeinheiten und in dieser Hinsicht herrscht immer ein Mangel,“ sagte Eitan Shamir, ehemaliger Leiter der Abteilung für nationale Sicherheitsdoktrinen im israelischen Ministerium für strategische Angelegenheiten und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Begin Sadat Center for Strategic Studies, am Dienstag gegenüber JNS.

Der IDF-Sprecher, Oberstleutnant Jonathan Conricus, sagte Reportern letzten Monat in einer Telefonkonferenz, dass die Grenzverteidigung eine der wichtigsten operativen Anforderungen der IDF sei. „Wir brauchen auf jeden Fall sämtliches qualifiziertes Personal das wir bekommen können und zwar einschließlich der Frauen“, betonte er.

 

Der Panzer kann Panzerabwehrraketen abwehren

Die neuen Besatzungen werden in Israels Kampfpanzer Merkava MK 4 eingesetzt, der über aktive Schutzsysteme verfügt, die ankommende Panzerabwehrraketen und Panzerfäuste abfangen – genau die Art von Waffen, mit denen Gegner wie ISIS auf der Sinai-Halbinsel bewaffnet sind.

Sie werden unter der 80. Division der IDF dienen, die neben der Stadt Eilat am Roten Meer, auch die südlichen Grenzen zu Ägypten und Jordanien schützt.

Es gab öffentliche Kontroversen um die Entscheidung, weibliche Panzerbesatzungen einzubeziehen und einige Kritiker stellten infrage, dass weibliche Soldaten bei den mit der Einheit verbundenen schweren physischen Belastungen, wie dem Laden von Panzergranaten, genauso fähig wären, wie ihre männlichen Kollegen.

Oberstleutnant Conricus sagte, dass die IDF eingehende medizinische Studien durchgeführt habe und keine nachteiligen Auswirkungen auf das weibliche Personal, welches an einem Pilotprogramm teilgenommen hat, festgestellt werden konnten. „Wir würden kein Programm durchführen, das aus medizinischer Sicht nachteilige Auswirkungen hätte“, sagte er.

Die endgültige Entscheidung, das Programm voranzutreiben, wurde von IDF-Stabschef Generalleutnant Aviv Kochavi nach einem langwierigen Beratungsprozess mit Militärpersonal, einschließlich medizinischer Offiziere, getroffen.

Das Pilotprojekt ergab auch gewisse Einschränkungen in Bezug auf die Kernfähigkeiten des gesamten Personals, die „angesprochen werden müssen“, sagte Conricus. „Das ist ein Schwerpunkt dessen, was wir in der nächsten Phase tun werden. Im Allgemeinen werden wir mit einem Plan fortfahren, der noch in diesem Jahr beginnen wird. Die erste Einstellung wird im August oder November erfolgen. Auf jeden Fall wird das Programm noch in diesem Jahr umgesetzt – eine zusätzliche Anzahl von Soldatinnen wird rekrutiert, um eine Ausbildung zu absolvieren und in den Kampfeinsatz südlichen Teil des Grenzwachtkorridors integriert zu werden.

Die Ausbildung der Teams wird auf dem Hauptstützpunkt des Panzerkorps, Shizafon, nördlich von Eilat, stattfinden.

 

Yaakov Lappin ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Begin-Sadat Center for Strategic Studies Dies ist eine überarbeitete Version eines Artikels, der am 17. Januar 2020 beim Jewish News Syndicate (JNS) veröffentlicht wurde. Übersetzung Audiatur-Online.

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