Tefilla - Die Arbeit des Herzens

Dem Menschen stehen bei seinem Tun drei Vorgehensweisen zur Verfügung: Handlung, Sprechweise, Gedanken. Mizwot beziehen sich in erster Linie auf unsere Handlung. Tora und Tefilla werden beide im gleichen Maß durch Denken und Aussprechen jener heiligen Worte ausgeführt. Der Kern der Tefilla aber verbindet uns mit unseren innersten Gedanken, um zu entdecken, dass wir in G-ttes Bildnis erschaffen wurden und ein Teil von Ihm in uns lebt und uns belebt. Und so bezieht sich Tefilla in erster Linie auf unsere Gedanken.

Von Tzvi Freeman

Was ist Tefilla und was nicht

Eines der wichtigsten Elemente unserer Beziehung zum Schöpfer ist, „Ihm mit unserem ganzen Herzen zu dienen." Das Wort zu dienen wird auf hebräisch mit Awoda ausgedrückt und deutet auf anstrengende Arbeit hin. Doch mit welchen Bemühungen strengt sich das Herz beim G-ttesdienst an? Die klassische jüdische Antwort lautet: Tefilla – die Aktivität zur Erweckung der versteckten Liebe im Herzen, bis eine intime Vereinigung mit dem G-ttlichen hergestellt ist.

Die herkömmliche Übersetzung für Tefilla „Gebet" ist deshalb sehr ungenau, weil das Gebet zwei verschiedene Einheiten beinhaltet: Die mindere bittet die höhere Gewalt (hebräisch: Bakascha). Tefilla hingegen enthält beide Elemente und ist mehr als „nur ein Gebet": 1. die an den Ewigen gerichtete Bitte, und 2. die Bemühungen, dieser Bitte gerecht zu werden. „Verbindung" könnte besser auf ein Zusammenfügen von Geist und Verstand hinweisen, doch wird er bereits zur Übersetzung des Wortes Mizwa verwendet und besagt, dass eigentlich alle Gebote des Ewigen eine Verbindung herstellen. Wir sind uns in den meisten Fällen gar nicht des großen Unterschiedes bewusst, weil die Mizwa der Tefilla auch das Herz an ihrer Ausführung beteiligt, - und das Herz ist schließlich das zentrale Element jeder seelischen Verbindung!

Da aber beide Begriffe des Wortes „Tefilla" für einen praktizierenden Juden nicht allzu glücklich klingen, könnte es hilfreich sein, auf die altbewährten Quellen aus der jiddischen Sprache zurückzugreifen. Dort wird das Wort dawnen oft verwendet, – als ein Begriff mit gleichen Wurzeln wie das lateinische Wort „divinus" (G-ttlich) - und konjugiert wie ein deutsches Verben konjugiert.

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