Olympische Spiele in Frankreich: Hinter der Verhöhnung der westlichen Werte steckt eine zerstörerische Ideologie

Bei der Eröffnungsfeier wurde die olympische Flagge verkehrt herum aufgehängt.© MUSTAFA CIFTCI ANADOLU Anadolu via AFP
Aus Frankreich vernehmen wir derzeit den Abgesang auf die abendländische Kultur. Nicht nur, dass nach den Neuwahlen ein Block aus grün-linken Sozialisten den Wählerwillen pervertiert und die Macht an sich gerissen hat. Schon die Olympia-Eröffnungsfeier war ein Menetekel für das, was noch an - unsere westlichen Lebensgrundsätze verhöhnenden - Irrsinn kommen sollte. Die Verachtung christlich-jüdischer Werte, der Rechte der Frauen und der sportlichen Fairness offenbart den zersetzenden Geist des bei der Olympiade in Paris nahezu uneingeschränkt zur Geltung gekommenen grün-linken Wokismus. (JR)
Bei den Europawahlen Anfang Juni schnitt der Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen mit über 30 Prozent der Stimmen als stärkste Partei in Frankreich ab. Macrons Partei La République En Marche (LREM) und die Sozialisten erhielten zusammen weniger Stimmen als der RN. Wenn man die Stimmen anderer rechter Parteien zu den Ergebnissen des RN hinzurechnet, könnte ein vereinter rechter Block auf etwa 40% der Stimmen kommen, was dem Präsidenten angesichts seiner deutlich rechtsgerichteten Politik nur begrenzten Handlungsspielraum lässt. Noch in der Wahlnacht kündigte Macron Neuwahlen zum französischen Parlament an.
Der RN hat in der zweiten Runde der französischen Parlamentswahlen die Zahl ihrer Parlamentssitze verdoppelt. Ein Trostpreis, wenn man bedenkt, dass sie auf Platz drei, noch hinter Macron und der linksradikalen Koalition Neue Volksfront, gelandet ist.
Macron hat sich verkalkuliert
Macrons entschlossener Versuch, die Lage durch die Ankündigung nationaler Neuwahlen zu verbessern, nachdem seine Partei bei den Europawahlen schlecht abgeschnitten hatte, erwies sich als Fehlkalkulation.
Statt seine Position zu festigen, hat er sie weiter destabilisiert. Nun ist seine Partei (LREM) offiziell die zweitstärkste im Parlament, hinter der linksradikalen Koalition Neue Volksfront. Für Macron ist der zweite Platz kein Grund zur Freude, denn die Stimmen, die seine Partei im zweiten Wahlgang erhielt, waren nicht wirklich ihre. Damit ist der amtierende Präsident der größte Verlierer dieser Wahl.
All dies mag verwirrend erscheinen: Wie kann es sein, dass in einem demokratischen Prozess die drittstärkste Partei als Gewinner hervorgeht, während die zweitplatzierte Partei in Wirklichkeit die Verliererin ist, die durch geliehene Stimmen unterstützt wird? Die Situation wird verständlicher, wenn man sie im richtigen Kontext betrachtet.
Die Linke reagierte auf den Wahlaufruf mit der Bildung einer Koalition mit dem Namen Neue Volksfront. Diese bunt zusammengewürfelte Truppe umfasst Kommunisten, Sozialisten, Grüne, verschiedene Antipatrioten und sogar Islamisten. In Frankreich wird dieses Phänomen seit langem als „Islamo-Gauchisme“ bezeichnet. Was diese vielfältige Gruppe auf einer Liste zusammenbrachte, war der Wunsch, die Machtübernahme des RN zu verhindern.
Druck auf den Präsidenten
Das große Linksbündnis erhöhte den Druck auf Präsident Macron weiter. Die Rechte hingegen schaffte es nicht, einen solchen einheitlichen Block zu bilden. Éric Zemmour weigerte sich nicht nur, sich mit dem RN und Marine Le Pen zusammenzuschließen, sondern seine neugewählten Europaparlamentarier, die ein solches Bündnis öffentlich unterstützten, wurden aus seiner Partei „Reconquête!“ ausgeschlossen, darunter das neue Gesicht der französischen Rechten, Marion Maréchal. Auch die gaullistischen Republikaner schlossen sich dem rechten Bündnis nicht an. Diese einst mächtige Partei von Chirac und Sarkozy erhielt bei den Europawahlen nur knapp über sieben Prozent der Stimmen. Zwar plädierte Parteichef Éric Ciotti für ein rechtes Bündnis, wurde dafür aber aus der Partei ausgeschlossen. Mit ihm wurden auch der Jugendführer und mehrere neugewählte Abgeordnete ausgeschlossen. Damit waren die wichtigsten Konturen für die erste Runde der französischen Parlamentswahlen abgesteckt. Der Linken gelang es, eine heterogene Koalition zu bilden, auch die geschwächte Mitte trat geschlossen in den Wahlkampf, während die Rechte trotz ihrer dominierenden Partei gespalten blieb.
Im ersten Wahlgang erhielt der RN ca. 34% der Stimmen und lag somit klar in Führung. Auf dem zweiten Platz landete die linksgerichtete Neue Volksfront, gefolgt von Macrons LREM auf dem dritten Platz.
Es schien, als wäre der RN unaufhaltsam auf dem Weg zur stärksten Partei, möglicherweise sogar zur Wahl des Premierministers aus seinen Reihen. Die großen Medien interessierten sich zunehmend für Jordan Bardella, den Nachfolger von Marine Le Pen an der Spitze der Partei, was die Nervosität auf der linken Seite der politischen Landschaft weiter ansteigen ließ.
Um den Sieg gebracht
Der Sieg entglitt dem RN jedoch. Zwischen den beiden Wahlrunden wurde ein Abkommen zwischen den ehemaligen Erzfeinden Mélenchon und Macron geschlossen. Im Kampf gegen die Rechte fanden die Neobolschewisten und Neoliberalen eine gemeinsame Basis und bildeten effektiv ein Bündnis gegen die rechte Opposition. Sie einigten sich darauf, dass die schwächere Partei ihre Kandidaten zurückziehen würde, um den Kandidaten mit den besten Gewinnchancen in jedem Wahlkreis gemeinsam zu unterstützen. Der Kern dieser Vereinbarung war es, eine Stimmenaufteilung zu vermeiden und so den Kandidaten des RN auszuschalten. Dieses Bündnis wurde als Verteidigung der „republikanischen Werte“ bezeichnet. Dennoch erklärt sich daraus, warum die beiden führenden Kräfte wenig Anlass zur Freude hatten und warum ihre Abgeordneten als mit „geliehenen“ Stimmen gewählt gelten.
Kurz gesagt, die tatsächliche Vereinigung von Neobolschewisten und Neoliberalen, Islamisten und Säkularisten gegen die Rechte hat die Politik in Frankreich völlig untergraben. Diejenigen, die sich als Verteidiger der Demokratie präsentiert hatten, suchten in Wirklichkeit nach Wegen, die Demokratie zu untergraben, was in über 200 Wahlkreisen geschah.
Als Folge dieser Vereinbarung landete der RN auf dem dritten Platz, obwohl er die meisten Stimmen erhielt.
So hat der informelle Pakt zwischen Kommunisten, Sozialisten, Trotzkisten, Ökologen und Islamisten auf der einen und Technokraten und Liberalen auf der anderen Seite klar zum Ausdruck gebracht, wer als innerer Feind angesehen wird. Dies gilt natürlich nicht nur für Frankreich, sondern für den Westen im Allgemeinen. Dieser Feind ist und bleibt die Rechte, in Frankreich verkörpert durch den RN, oder in Deutschland durch die AfD.
Daher bleibt die Rechte die einzige politische Kraft, die sich mit Themen wie dem Scheitern des Multikulturalismus, der islamistischen Bedrohung, den durch unkontrollierte Einwanderung verursachten Problemen, den Auswirkungen der Globalisierung, dem Rückgang der inneren Sicherheit oder dem Zerfall der eigenen kulturellen Identität des Landes.
Fleischwerdung linker Verachtung
Wohin all dies führen kann, hat die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris aufgezeigt. Ob die Veranstalter das letzte Abendmahl Christi nach Leonardo Da Vincis Werk oder bloß eine Szene aus der griechischen Mythologie nachstellen wollten, sei hintenangestellt.
Die Olympischen Spiele sollen eigentlich über Politik hinausgehen und die weltweite Gemeinschaft fördern. Doch tatsächlich prägen Politik und nationale Rivalitäten die Spiele schon immer. Die Vorstellung, dass die Spiele über der Politik stehen, ist ein Mythos. Die Verachtung der Organisatoren gegenüber christlicher Symbolik ist nicht nur bloß ein Hirngespinst alter weißer Männer im Internet, sondern Fleischwerdung der politisch-linken Verachtung ihrer Ideologie gegen das christliche Abendland und seiner Zivilisation, die durch ein neues wokes, buntes und säkulares Weltbild, ersetzt werden soll. Auffällig ist, dass das Christentum, nicht aber der Islam, der Verachtung der Organisatoren erfährt.
Die Eröffnungszeremonie offenbarte eine Verachtung gegenüber dem christlichen Glauben und zeigte, dass die Prediger von Inklusion oft selbst ausschließend agieren. Alle gläubigen Menschen sollten empört sein, denn der Kulturkampf zielt nicht nur auf den christlichen Glauben, sondern auch auf jüdische Traditionen.
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