Eisenberg, Silberberg oder Goldberg – die Welt der jüdischen Nachnamen

„Mandelbaum” war ein kostspieliger jüdischer Nachname.© WIKIPEDIA

Jüdische Familiennamen haben sich im Laufe der Geschichte entwickelt. Je nach Herkunft stammen die Nachnamen aus dem Talmud, dem Wohnort oder sind konnten im Rahmen der Emanzipationsgesetze im 18. und 19. Jahrhundert frei gewählt werden. So entstanden klangvolle Namen wie Mandelbaum, Rosenfeld oder Lilienthal, die vom Geist der Romantik beeinflusst waren.

Von Michael Selutin

Israel ist offensichtlich der große Schmelztiegel des jüdischen Volkes, aber weniger offensichtlich hilft die große Menge an Juden auch dabei, die Traditionen und Eigenheiten der verschiedenen Gruppen zu bewahren. Vor allem für religiöse Juden ist es in Israel möglich, eine Gemeinde zu finden, die genau die Tradition fortführt, die man vor seiner Einwanderung in Israel verlassen hat.

Als religiöser Aschkenasi gehe ich hier in Bet Shemesh in eine aschkenasische Synagoge und auch die meisten meiner Freunde sind Aschkenasim. Dazu gehört, dass die Menschen in meinem Umfeld typisch aschkenasisch-deutsche Nachnamen haben.

Die Lehrerin meiner Tochter heißt zum Beispiel Weissmandel, ein sehr schöner Name, vor allem wenn man versteht, was er bedeutet.

„Sarah, was bedeutet weiß auf Ivrit?“ fragte ich meine Tochter.

„Lawan“

„Richtig, und Mandel ist auf Ivrit Schaked, wie die Schkedim, die wir manchmal essen. Deine Lehrerin heißt also übersetzt Schaked-Lawan, eine weiße Mandel.“

„Wow!“

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