Gesetze und Bräuche des Pessachfestes

Matze, handgemacht in Jerusaslem© JACK GUEZ / AFP

Der Auszug aus Ägypten ist eine wesentliche Grundlage des jüdischen Glaubens, denn zum ersten Mal offenbarte sich Gott in der Welt einem ganzen Volk mit großen Zeichen und Wundern. Mit dem Exodus wurde deutlich, dass Gott Israel zu seinem Volk erwählt hat, um sein Wort in der Welt zu offenbaren. Das Pessachfest und der Sederabend stärken unsere Identität und unseren Glauben. Für diejenigen, die Wert auf ein koscheres Fest legen oder einfach nur unsere Tradition kennenlernen möchten, biete ich eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Gebote. (JR)

Von Rabbiner Igor Mendel Itkin

Das Verbot von Chametz (Gesäuertes) an Pessach

Fünf Getreidearten: Weizen, Gerste, Dinkel, Hafer und Roggen ergeben Chametz, wenn sie nach der Ernte mit Wasser in Berührung kommen oder wenn ihr Mehl mit Wasser geknetet und der Teig nicht innerhalb von 18 Minuten gebacken wird.

Chametz darf während der acht Tage des Pessachfestes nicht gegessen werden. Wer an Pessach Chametz in seinem Besitz hat, verstößt gegen zwei Verbote und ein Gebot: 1. Es soll nicht zu sehen sein, wie es heißt: „es darf nichts Gesäuertes bei dir zu sehen sein“ (Ex. 13:7). 2. Es soll nicht zu finden sein, wie es heißt: „Sieben Tage soll Sauerteig nicht gefunden werden in eueren Häusern“ (Ex. 12:19). 3. Das Gebot Sauerteig zu entfernen, wie es heißt: „Gleich am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern entfernen“ (Ex. 12:15).

 

Beseitigung von Chametz vor Pessach

Nach der Tora würde es ausreichen, Chametz zu beseitigen, indem wir es in unserem Bewusstsein „annullieren" und auf all unseren Chametz verzichten. Auf diese Weise können wir die Verbote „nicht zu sehen" und „nicht zu finden" von Chametz umgehen. Das bedeutet, dass das Chametz zwar physisch noch vorhanden ist, aber rechtlich nicht mehr uns gehört.

Warum genügt es trotzdem nicht, das Chametz nur im Bewusstsein zu annullieren? Warum müssen wir es tatsächlich suchen und physisch vernichten? Die Rabbiner lieferten zwei Erklärungen. Erstens, weil Chametz das ganze Jahr über im Haus ist und wir uns so sehr daran gewöhnt haben, dass wir aus Gewohnheit das Verbot vergessen und es essen könnten. Zweitens gibt es Grund zu der Annahme, dass ein Mensch nicht wirklich all sein Chametz für wertlos erklären und sein Eigentum daran aufgeben würde, besonders wenn damit ein großer finanzieller Verlust verbunden ist. Deshalb haben unsere Weisen entschieden, dass jeder Mensch sein Haus und seinen Besitz nach Chametz durchsuchen und es vollständig vernichten muss, anstatt es einfach für null und nichtig zu erklären.

Sie können diesen Artikel vollständig in der gedruckten oder elektronischen Ausgabe der Zeitung «Jüdische Rundschau» lesen.

Vollversion des Artikels

€ 1,75 inkl. MwSt.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Hier können Sie

die Zeitung abonnieren,
die aktuelle Ausgabe oder frühere Ausgaben kaufen
oder eine Probeausgabe der Zeitung bestellen,

in gedruckter oder elektronischer Form.

Vollversion des Artikels

€ 1,75 inkl. MwSt.
Zugang erhalten

Sehr geehrte Leser!

Die alte Website unserer Zeitung mit allen alten Abos finden Sie hier:

alte Website der Zeitung.


Und hier können Sie:

unsere Zeitung abonnieren,
die aktuelle oder alte Ausgaben bestellen
sowie eine Probeausgabe bekommen

in der Druck- oder Onlineform

Unterstützen Sie die einzige unabhängige jüdische Zeitung in Deutschland mit Ihrer Spende!

Werbung


Alle Artikel
Diese Webseite verwendet Cookies, um bestimmte Funktionen zu ermöglichen und das Angebot zu verbessern. Indem Sie hier fortfahren, stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu. Mehr dazu..
Verstanden