Schawuot – Gesetze und Bräuche

Moses mit den Zehn Geboten. Künstler Philippe de Champagne, 1648© WIKIPEDIA

Das Wochenfest Schawuot ist das jüdische Erntedankfest, da zu dieser Zeit der erste Weizen in Israel geerntet und zum anderen der Empfang der Zehn Gebote durch Moses am Berg Sinai gefeiert wird. Darüber hinaus ist Schawuot auch ein Wallfahrtsfest - zu biblischen Zeiten wurden Opfergaben, die in der Regel aus den Erstlingen der Ernte bestanden, zum Tempel von Jerusalem gebracht und dort den Priestern überreicht. Schawuot wird jedes Jahr am 6. Siwan gefeiert, sieben Wochen nach Pessach – daher der Name Wochenfest. Im gregorianischen Kalender fällt Schawuot auf die Monate Mai oder Juni. In Israel dauert das Fest einen Tag, in der Diaspora zwei Tage. (JR)

Lernen in der Schawuotnacht

In der ersten Schawuotnacht ist es Brauch, die ganze Nacht wachzubleiben, um Tora nach dem Buch Tikun Lejl Schawuot zu lernen. Dieses Buch enthält Verse aus jedem Wochenabschnitt, aus jedem Buch der Schriftlichen Tora (Tanach), das gesamte Buch Ruth, Ausschnitte aus jedem Traktat der Mischna, eine Liste der 613 Mizwot, und ausgewählte Stellen aus dem Sohar.

Eine Erklärung für diese Tradition ist, dass das jüdische Volk schlief, als G‑tt am Morgen des 6. Siwan die Tora geben wollte und Er selbst sie wecken musste. Um diesen Lapsus zu korrigieren, bleibt man die ganze Schawuotnacht wach. Die chassidischen Lehren weisen weiters darauf hin, dass das Schlafen des jüdischen Volkes ein fehlgeleiteter Versuch war, die Aufnahme der g‑ttlichen Tora mit dem unterbewussten, transzendenten Teil der Persönlichkeit vorzubereiten.

 

Zehn Gebote

Zu Schawuot feiern wir die Gabe der Tora am Berg Sinai. Die Juden, die am Sinai standen, bestätigten ihren Bund mit G‑tt, indem sie erklärten: „Wir werden tun und hören“. Die Tora betont aber: „Und nicht mit euch allein stelle Ich diesen Bund fest und diesen Eid, sondern mit dem, der hier mit uns heute steht vor dem Ewigen, unserem G‑tte, und mit dem, der nicht hier mit uns heute ist“ (Deut. 29:13-14). Der Talmud erklärt den zweiten Teil dieses Verses als deutliches Einbeziehen von allen zukünftigen Generationen der Juden.

Mit dem Lesen der Zehn Gebote bestärken wir erneut unseren Bund mit G‑tt und Seiner Tora. Säuglinge, kleine Kinder, ältere Personen, jeder der in der Lage ist, sollte daran teilnehmen.

Eine zentrale Rolle beim Geben der Tora nahmen die Kinder ein. Als G‑tt dem Volk Israel die Tora geben wollte, so erzählen unsere Weisen, forderte Er Bürgen für deren Einhaltung. „Himmel und Erde sollen unsere Bürgen sein“, sagten die Juden, aber G‑tt antwortete: „Diese werden nicht ewig bestehen“. „Die Vorväter sollen unsere Bürgen sein“, sagten die Juden, aber G‑tt antwortete: „Diese sind beschäftigt“. Erst als die Juden versprachen: „Unsere Kinder sollen unsere Bürgen sein“, stimmte G‑tt zu: „Diese sind exzellente Bürgen“.

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