Chanukka – Warum wir das Lichterfest feiern
Mit den acht Lichtern wird an das Öl-Wunder erinnert. © SAEED QAQNur Photo NurPhoto via AFP
„Chanukka“ bedeutet „Einweihung“ und bezieht sich auf die Restitution des jüdischen Tempels in Jerusalem nach dem erfolgreichen Makkabäer-Aufstand und dem Sieg über die syrisch-hellenistische Fremdherrschaft 164 v.d.Z.. Chanukka ist deshalb auch ein Fest der Freude, der Geschenke für die Kinder und des Wunders. In diesem schrecklichen Jahr müssen jüdische Menschen, darunter auch Kinder, das Chanukka-Fest in der grauenvollen Willkür der ruchlosen Mörder und Verbrecher aus Gaza fern von ihren Familien durchleiden. Das stimmungsvolle und wunderschöne Lichterfest ist in diesem Jahr nicht denkbar, ohne dass alle Juden dieser Welt für eine schnelle und vollständige Befreiung der jüdischen Kinder und Erwachsenen beten und auf ein entsprechendes, sehr baldiges, neues Wunder von Chanukka hoffen. (JR)
Die Hintergründe der Ereignisse um Chanukka könnten Bibliotheken füllen. Ich versuche eine kurze Zusammenfassung mit dem Augenmerk auf Religion und Geschichte. Nach der Zerstörung des Tempels waren die Juden 70 Jahre im babylonischen Exil. Anschließend eroberten die Perser das babylonische Reich und ließen die Juden nach Israel zurückkehren. Dort angekommen bauten sie den 2. Tempel, das war um das Jahr 520 v.d.Z. Dann kam Alexander der Große aus Mazedonien und eroberte das ganze Perserreich, er kam sogar bis nach Indien. Sowohl Josephus als auch der Talmud berichten von Alexanders Begegnung mit den Juden. Die meisten Forscher halten sie jedoch aus historischen Gründen für eine Fiktion.
Alexander der Große starb plötzlich im Alter von nur 33 Jahren in Babylon, ohne einen Erben zu hinterlassen. Manche vermuten, dass er vergiftet wurde, andere, dass Malaria die Ursache war, wieder andere, dass er an einem Syndrom litt, das zu Nervenzerstörung und Muskelschwäche führte. Sein riesiges Reich wurde unter seinen Generälen aufgeteilt. Für Israel änderte sich nicht viel, es wechselte nur den Herrscher und musste seine Steuern nicht mehr an die Perser, sondern an die Griechen zahlen. Genauer gesagt an die Ptolemäer. Ptolemaios war ein General Alexanders des Großen, der einen Teil seines Reiches, das von Ägypten bis zum Libanon reichte, an sich gerissen hatte. Ein anderer Feldherr war Seleukos, der Syrien, den Irak und Kleinasien, die heutige Türkei, bekam.
Die Zeit der Hellenisierung
Es begann die Zeit der Hellenisierung. Die griechische Kultur und Lebensweise begannen einen großen Einfluss auf alle Kulturen auszuüben. Die Menschen des hellenistischen Kulturkreises, darunter auch Israel, sprachen, lasen und schrieben in den Städten des Mittelmeerraumes griechisch und machten sich mit griechischen Gegenständen, Praktiken und Sitten vertraut. Im modernen Sinne also eine Assimilation an die Kultur der Eroberer. Das Judentum als Religion blieb jedoch auch unter den hellenisierten Juden frei von griechischen Einflüssen. Die Hellenisierung war ein sozialer, kein religiöser Prozess. Zwar kam es in anderen Religionen zu einer Vermischung der lokalen Religion mit der griechischen, doch blieb das Judentum davon unberührt.
Das Zentrum der Hellenisierung waren die großen Städte. In Alexandria wurde die Tora ins Griechische übersetzt, da die Juden dort kein Hebräisch mehr verstanden. Auch in Jerusalem entwickelte sich eine Oberschicht von Juden, die der griechischen Lebensweise zugeneigt war. Im Zentrum der Jerusalemer Aristokratie stand die Familie der Tobiaden. Diese Familie hatte vom ptolemäischen König das Recht erhalten, die Steuern in Israel einzutreiben. Dadurch wuchsen die Macht und der Reichtum dieser Familie. Es kam zu einem Konflikt zwischen der Familie der Tobiaden und dem damaligen Hohepriester Onias II, dem Sohn des Schimon ha-Zadik. Der Hohepriester war nicht nur für die Religion zuständig, sondern auch politischer Führer und diplomatischer Vertreter der jüdischen Gemeinde. Es ging also um Macht. Die Familie der Tobaiden war die Verliererin in diesem Konflikt.
Israel stand unter der Herrschaft der Ptolomäer, und den Juden ging es gut, doch das änderte sich im Jahr 218 v.d.Z. Der syrische König Antiochos III., dessen Großvater ein General Alexanders war, eroberte Israel und belagerte Ägypten. Die Juden in Jerusalem halfen ihm dabei, öffneten ihm die Tore und feierten seinen Sieg. Als Gegenleistung erließ er ihnen für drei Jahre die Steuern und bestätigte das Amt des Hohepriesters, der auf seiner Seite war, um die Familie der Tobiaden und ihre Steuereintreibung für den ptolemäischen König, also den Feind des Antiochos, zu beenden. Antiochos hatte auf Veranlassung des Hohepriesters verboten, unkoschere Tiere nach Jerusalem zu bringen, und hat generell die traditionelle Lebensweise der Juden gestärkt.
Nur ein kurzer Frieden
Doch es blieb nicht lange friedlich. Antiochos III. wollte sein Reich vergrößern, doch die Römer machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Die Römer verlangten vom König viel Geld, das er nicht bezahlen konnte. Also plünderte er die Tempel seines Reiches. Das war keine gute Idee, denn als er einen Tempel im heutigen Iran plündern wollte, wurde er von der Volksmenge getötet. Und damit fingen die Schwierigkeiten an.
Sein Sohn Antiochos IV. bestieg 175 v.d.Z. den Thron. Er erbte die Schulden seines Vaters gegenüber dem wachsenden Römischen Reich, brauchte viel Geld und das so schnell wie möglich. Zu dieser Zeit war der Hohepriester in Jerusalem Onias III. Er hatte einen Bruder namens Jason. Wahrscheinlich hieß er Joschua, aber weil er dem Hellenismus anhing, nannte er sich Jason. Dieser Jason ging zum König Antiochos und machte ihm ein Angebot. Er bot ihm viel Geld, wenn er an Stelle seines Bruders Hohepriester würde. Antiochos war erfreut, willigte ein und nahm das Angebot an. Der König erlaubte auch, dass Jerusalem eine griechische Polis wurde, in der nur die hellenisierte Oberschicht das Bürgerrecht erhielt. Außerdem baute Jason ein Gymnasium, das ist ein Ort an dem man nackt Sport treibt, das griechische Wort gymnos bedeutet nackt. Das Buch der Makkabäer berichtet, wie die Priester ihren Dienst im Tempel verließen, um im Gymnasium Leibesübungen zu machen. Die Griechen verspotteten die Juden, weil sie ihre beschnittenen Penisse sahen, die Juden schämten sich und stellten ihre Vorhaut durch einen schmerzhaften Prozess wieder her.
Jason wurde durch Antiochos zum Hohepriester erhoben und hatte damit das höchste Amt inne, was er dazu nutzte, Jerusalem mit Unterstützung der jüdischen Aristokratie zu einer griechischen Polis zu machen. Jason hatte einen Diener, der Menelaus hieß. Dieser Menelaus tat dasselbe, was Jason getan hatte. Er ging zum König Antiochos und sagte: „mach mich zum Hohenpriester und dafür zahle ich dir mehr als Jason“. Und so geschah es. Jason wurde verjagt und an seiner Stelle wurde Menelaus zum Hohepriester ernannt. Das Problem war nur: Menelaus stammte gar nicht aus einer Priesterfamilie, er war kein Kohen. Aber das war dem König völlig gleichgültig. Jetzt hatte Menelaus ein Problem: Er konnte dem König nicht so viel Geld zahlen, wie er versprochen hatte. Da tat er etwas, was man nicht tun sollte. Er raubte den Tempel aus. Ein Hoherpriester, der nicht einmal ein Kohen ist, bedient sich am Tempelschatz, um seine privaten Schulden zu begleichen.
Das Judentum stand im Weg
Im Jahre 170 v.d.Z. wollte König Antiochos die Schwäche Ägyptens ausnutzen. Er sammelte seine Soldaten und marschierte los. In der Zwischenzeit sammelte Jason, der alte Arbeitgeber des Menelaos, seine Truppen und nahm Jerusalem ein. Die Bevölkerung unterstützte ihn gegen den verhassten Menelaos. Wie schon bei seinem Vater griffen die Römer in den Konflikt ein und zwangen Antiochos, sich aus Ägypten zurückzuziehen.
Gedemütigt und zornig kehrte der König nach Hause zurück, und als er hörte, dass Jerusalem sich gegen ihn auflehnte, platzte er fast vor Wut. Er eroberte Jerusalem zurück, tötete Tausende von Juden, setzte den Menelaos wieder ein, raubte aus dem Tempel die Menora, den goldenen Tisch und den Altar und baute neben dem Tempel eine Festung, in die er griechische Soldaten postierte. Diese Festung war höher als der Tempelberg, so dass die griechische Garnison das Geschehen um den Tempel herum kontrollieren konnte. Den Makkabäern gelang es, die Festung erst im Jahr 142 v.d.Z. einzunehmen und zu zerstören; das sind 25 Jahre nach ihrer Errichtung.
Wie kam es eigentlich dazu, dass Antiochos 167 v.d.Z. das Religionsedikt erließ, in dem er alles Jüdische, wie Tora-Lernen, Beschneidung usw., unter Todesstrafe stellte? Elias Bickermann war einer der bedeutendsten jüdischen Historiker des 20. Jahrhunderts. 1937 schrieb er in Berlin ein Buch, das die gesamte Altertumswissenschaft auf den Kopf stellte. Er nannte es »Der Gott der Makkabäer«. Bickermann zeigte, dass nicht Antiochos die Idee hatte, die jüdische Religion zu verbieten, sondern Menelaus, der Hohepriester. Menelaus hatte viele Anhänger in der Jerusalemer Aristokratie. Sie sahen im Judentum ein Hindernis, das sie von den Griechen trennte. Kulturell waren sie schon Griechen, aber das Volk hing noch an der Religion der Väter, und genau das, so hatte Menelaus gegenüber Antiochos beklagt, sei die Wurzel allen Übels, die Anhänger der Religion seien für den Aufstand verantwortlich, man könne ihn nur brechen, indem man die Religion verbiete. Wie konnten diese jüdischen Verbrecher so skrupellos gegen die Religion ihrer Väter vorgehen?
Bickermann schreibt: „Der Verzicht auf die Tora wurde den hellenisierten Juden dadurch erleichtert, dass sie das Gesetz des Menschen Moses war. Schon die vergleichende Religionswissenschaft der Griechen lehrte, dass sich viele Gesetzgeber von Zarathustra bis Lykurg in gleicher Weise wie Moses auf göttliche Inspiration berufen hatten. Wenn man sich also den Heiden anschloss, verstieß man nicht gegen ein göttliches Gebot, sondern nur gegen eine menschliche Vorschrift“. Mit anderen Worten, sie erklärten ihre Religion rational: Wir sind nichts Besonderes, andere Religionen hatten auch große Männer als Gründer. Alles Märchen und Mythen.
Im Banne einer nichtjüdischen Umwelt
Bickermann zieht Parallelen zu seiner Zeit und sieht eine Ähnlichkeit zwischen den hellenisierten Juden und den liberalen Juden: „Ein hellenisierter Jude konnte diesen Ergebnissen der griechischen Wissenschaft ebenso wenig ausweichen wie ein aufgeklärter Jude von heute den Ergebnissen der wissenschaftlichen Bibelkritik… Die Reformatoren unter Antiochus Epiphanes erinnern an die jüdische Reformbewegung der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts, als Männer wie G. Riesser, A. Geiger und I. Einhorn die Sabbatreform, die Aufhebung der Speisegesetze vorschlugen und die Beschneidung für unverbindlich erklärten. Auch sie standen im Banne einer nichtjüdischen Umwelt und waren beeindruckt von den Theorien der (protestantischen) Wissenschaft über die Entstehung des Pentateuch“.
Menelaus und seine Anhänger wussten genau, wo sie die Juden treffen mussten. Alle Juden wurden gezwungen, Schweine zu opfern, die Torarollen wurden verbrannt und die Einhaltung des Schabbats verboten, was die griechischen Autoren ohnehin als törichte Nichtstuerei verurteilten. Auch die Beschneidung, das Zeichen des Bundes zwischen Juden und Gott, wurde verboten. Die jüdische Religion war Antiochos gleichgültig, er sah in der Ablehnung der Juden eine Ablehnung der seleukidischen Herrschaft und nur darum ging es ihm, so Bickermann: „Einem Antiochos Epiphanes, der die Lehrvorträge der Epikureer Besuchte, wird es ziemlich gleichgültig gewesen sein, ob man sich in Jerusalem wie in Hierapolis des Schweinefleisches enthielt oder diese Kost, dem griechischen Geschmack entsprechend, bevorzugte. Den Reformisten, die aus dem Judentum hervorgegangen waren, erschien aber naturgemäß jedes Jota im Gesetz nicht weniger bedeutsam als den Orthodoxen, und sie übertrafen wie alle Religionsreformatoren an Intoleranz die Altgläubigen, indem sie die »Rückständigen« blutig verfolgten“.
25 Jahre Aufstand
Damit ist Chanukka kein Konflikt zwischen allen Juden und allen Griechen, es ist kein Konflikt zwischen Judentum und Hellenismus. Als der Aufstand 176 v.d.Z. ausbrach, lebten die meisten Juden nicht in Judäa. Sie lebten überall in der hellenistischen Welt. In Nordafrika, in Kleinasien, in Babylonien und waren von der Verfolgung nicht direkt betroffen. Die Anführer des Aufstandes waren die Priesterfamilie der Hasmonäer. Am Ende des 25 Jahre dauernden Aufstands errichteten sie einen autonomen jüdischen Staat, der größer war als das Reich König Salomos. Sie waren es auch, die ihn regierten. Die erste Person aus der Familie, die den Aufstand anführte, war Matisjahu. Seine 5 Söhne waren Jehuda, Elazar, Jonathan, Schimon und Jochanan. Die Hasmonäer sind auch unter einem anderen Namen bekannt, nämlich Makkabäer. Makkabäer ist der Beiname von Jehuda und kommt vom hebräischen, was Hammer bedeutet. Später wurde der Beiname Jehudas auf die ganze Familie übertragen.
Die Errungenschaften der Hasmonäer waren nicht nur für die jüdische Geschichte von großer Bedeutung, sondern hatten auch Auswirkungen auf die gesamte Menschheit. Der erfolgreiche Aufstand der Hasmonäer sicherte den Fortbestand der jüdischen Religion und trug zum entscheidenden Einfluss des Monotheismus auf die abendländische Kultur und Geschichte bei. Durch die Politik der Hasmonäer nach dem Aufstand hörte das jüdische Volk auf, eine Nebenrolle in der Geschichte zu spielen, und übte seinen Einfluss über Generationen hinweg aus.
Matisjahu weigerte sich, in Modi'in ein heidnisches Opfer darzubringen, und löste damit einen Aufstand gegen den Erlass des Antiochus IV. aus, der die Einhaltung des jüdischen Gesetzes unter Androhung der Todesstrafe verbot. Nach dem Tod von Matisjahu 166 v.d.Z. übernahm sein Sohn Jehuda die Führung des Aufstandes. Er errang eine Reihe von Siegen gegen das seleukidische Heer.
Triumph und Fest
Aufgrund des ungleichen Kräfteverhältnisses zu Beginn des Aufstandes verfolgte Jehuda die Strategie, direkte Konfrontationen mit dem regulären Heer der Seleukiden zu vermeiden. Stattdessen griff er den Feind aus dem Hinterhalt an, um Verwirrung zu stiften. In einer frühen Schlacht gelang es ihm, eine kleine syrische Streitmacht unter dem Befehl von Apollonius zu besiegen, der dabei sein Leben verlor. Jehuda übernahm Apollonius' Schwert, das er bis zu seinem eigenen Tod als ein Symbol der Rache führte. Später gelang es dem jüdischen Anführer, den zahlenmäßig überlegenen Feind in einer entscheidenden Schlacht bei Beth-Zur zu bezwingen. Dieser Triumph ebnete den Weg nach Jerusalem, wo Jehuda an der Spitze seiner Armee einzog. Dort reinigte er den entweihten Tempel und feierte am 25. Kislew des Jahres 164 v.d.Z. ein achttägiges Fest. Dieses Fest entwickelte sich später zum dauerhaften Fest, Chanukka.
Jehuda setzte sich weiterhin für die Autonomie Judäas ein und errang weitere Siege gegen die seleukidischen Truppen. Im Jahr 161 v.d.Z. schloss er ein Bündnis mit Rom. Obwohl sein Tod in einer Schlacht die Fortschritte auf dem Weg zur Unabhängigkeit verlangsamte, setzten seine Brüder Jonathan und Schimon seine politische Agenda fort. Zwischen 143 und 142 v.d.Z. erkannte der griechische König Demetrius II. die Unabhängigkeit Israels an. 140 v.d.Z. wurde Schimon zum Hohenpriester, Herrscher und Befehlshaber des jüdischen Volkes und machte diese Ämter erblich. Sein Sohn Jochanan Hyrkanos (134-104 v.d.Z.), setzte die territoriale Expansion fort. Er eroberte Idumäa, Samaria und Teile Transjordaniens und zwang die Idumäer gewaltsam zum Judentum.
Römische Annexion und Zerstörung des Tempels
In seiner Regierungszeit fiel das judäische Reich in eine innere Krise, ausgelöst durch die Spaltung zwischen den Hasmonäern und den Pharisäern, von denen die Rabbiner mehr oder weniger die Nachkommen waren. Jochanans Sohn Aristobulos I. (104-103 v.d.Z.) war der erste Hasmonäer, der sich den Königstitel verlieh. Unter seinem Bruder Alexander Jannai (103-76 v.d.Z.) erreichte der hasmonäische Staat seinen Höhepunkt an Macht. Jannai annektierte die gesamte Meeresküste von der ägyptischen Grenze bis zum Berg Karmel, mit Ausnahme von Aschkelon. Er dehnte seine Herrschaft auch auf einige griechische Städte in Transjordanien aus und strebte nach absoluter Autorität sowohl als König als auch als Hohepriester. Diese Doppelrolle brachte ihn in einen offenen Konflikt mit den Pharisäern. Die Frau von Jannai, Salome Alexandra oder Schlomzion (76-67 v.d.Z.), setzte die Außenpolitik ihres Mannes fort, schloss jedoch in inneren Angelegenheiten Bündnisse mit den Pharisäern, um die Spaltung im Reich zu mildern.
Das Hasmonäerreich endete mit der römischen Annexion 63 v.d.Z. durch den Feldherrn Pompeius, ausgelöst durch einen Bruderzwist zwischen den Söhnen Janais. Für die Juden begann unter römischer Herrschaft ein neues Kapitel, das über zahlreiche Konflikte zum Krieg und schließlich zur Zerstörung des Zweiten Tempels führte. Heute steht nicht mehr der militärische Sieg der Makkabäer im Mittelpunkt, sondern das Ölwunder, das sich bei der Restaurierung des Tempels ereignete, als ein Krug Öl für acht statt nur für einen Tag reichte. Das Ansehen der Makkabäer geriet mit der Zeit in Verruf. Sie kämpften für die Freiheit, wurden aber selbst zu Unterdrückern ihres Volkes. Das höfische Leben machte sie machthungrig und korrupt, was schließlich zum Verlust der Unabhängigkeit für 2000 Jahre bis zur Staatsgründung 1948 führte. Trotzdem sind sie dem jüdischen Bewusstsein als Helden in Erinnerung geblieben. Dank ihnen feiern wir heute ein schönes Fest und danken Gott, dass wir wieder in Unabhängigkeit und Freiheit leben können.
Sehr geehrte Leser!
Die alte Website unserer Zeitung mit allen alten Abos finden Sie hier:
alte Website der Zeitung.
Und hier können Sie:
unsere Zeitung abonnieren,
die aktuelle oder alte Ausgaben bestellen
sowie eine Probeausgabe bekommen
in der Druck- oder Onlineform
Werbung
Judentum und Religion