Haus der Kulturen der Welt: Der Missbrauch der toten Juden

Eine Konferenz mit dem Titel „Hijacking Memory – Der Holocaust und die Neue Rechte“ im Berliner Haus der Kulturen der Welt triefte nur so vor Israel-Hass und Geschichtsrevisionismus. Linke Intellektuelle störten sich nicht daran, dass Israel als Kindermörder und die Schoah - der millionenfache Mord an unschuldigen jüdischen Kindern, Frauen und Männern – als „irgendein jüdisches Psychodrama“ betitelt wurden. Perfider geht es nicht. (JR)

Die linke Erinnerungskultur missbraucht die toten Juden für ihre neue Opfer-Ideologie© WIKIPEDIA

Von Simone Schermann

Linke und ultranationalistische Muslime fordern den Schlussstrich in der Schoah-Debatte. Ihr Judenhass hat System. Der Massenmord an den Juden wird mitnichten nur für den Antizionismus ausgebeutet: Ziel eines linken, abgehalfterten, steuerfinanzierten Kulturbetriebes, ist die Endlösung Israels und der Schoah-Debatte als Rundumschlag, bei dem Israel- und Judenfeinde die Repräsentanten Deutschlands sind.

Hinter uns liegen die „Wochen des Judenwahns“, der unerbittlich zur linksdeutschen kulturellen Tradition mutiert ist: ein Frontalangriff auf das gesamte Judentum. Israel-Hass beim Katholikentag, in der Evangelischen Hochschule Freiburg und in Kassels „Documenta.“ Die Gemeinsamkeiten hätten Goebbels ein Lächeln ins Gesicht gezaubert: „judenreine“ Veranstaltungen, Judenhass und Schlussstrichdebatten.

Zwischen Holocaust-Cartoon-Wettbewerb und Documenta-Nazi-Karikaturen oszillierend sind Claudia „Hamas“ Roth und Mullah-Gratulant Steinmeier vollends ideell vereint mit dem Iran, Hamas und BDS. Bei „wollt ihr die totale antisemitische Kunstfreiheit“ gewinnt Deutschland! Der zur Schau gestellte Antisemitismus der indonesischen Documenta-„Kulturmacher“ ist dabei nur das Spiegelbild einer Gedankenwelt der linken Ampel-Koalition. Ob Grüne oder SPD: die hässlichen Fratzen auf dem „Kunstwerk“ sind ihr Alter Ego. Juden sehen so nicht aus, außer im Stürmer, im Islam und als Produkt eines schamlos antisemitischen, deutschen „Kunstbetrieb“-Geschmacks.

Die wissenschaftliche Konferenz im Haus der Kulturen der Welt (HKW) Anfang Juni 2022 stand im Zeichen von: „Hijacking Memory,“ über die politische Vereinnahmung des Holocaust-Gedenkens durch die „Neue Rechte“ sinnierend. Organisiert von der Freien Universität Berlin, malerisch an der Spree gelegen, im Herzen Berlins, wenige Gehminuten vom Reichstag entfernt.

Bereits der Konferenztitel lässt einen Debatten-Linksruck erwarten, aber das Israel-Deutschland-Panel, zu dem auch Avraham Burg (einst linker Knesset-Sprecher) und Omri Boehm (israelischer Philosoph) gehörten, übertraf den prophetischen Satz von Henryk Broder, dass aus dem Antisemitismus noch etwas werden könne, wenn die sich selbst hassenden Juden nur seiner annehmen, um Längen. Burg sprach vom Gedenken, dass er mit „einem reichen Bankkonto verglich, das die israelische Regierung für Profitzwecke verwendet“, während Boehms Sorge dem deutschen „Erinnerungsdruck“ und der unterdrückten Israelkritik galt, was für ihn zur politischen Erklärung zum Existenzrecht Israels führe.

Der Werbetext zur Konferenz spiegelt den ideologischen Wahn besessener, linker Israelhasser wider, die sich der Deutschen liebstes Kind bemächtigen: der Deutungshoheit über den Holocaust.

Zu lesen ist: „Das Gedenken an den Holocaust gilt seit vielen Jahren als wichtiges Mittel, um einem Wiedererstarken von exkludierendem Nationalismus und der Verfolgung von Minderheiten vorzubeugen. Die Erinnerung an den Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden wurde so zur Grundlage einer Politik universeller Menschenrechte.“

Das Andenken an meine ermordete Familie wird zum Präparat für linke „Präventionspolitik“ pervertiert, die sich auch gegen Israel richtet. Gedenken an ermordete Juden als Prophylaxemittel. Erinnern als „Grundlage“ für „universelle Menschenrechte.“ Die Kaltschnäuzigkeit dieser Formulierung macht sprachlos. Der perfekte deutsche Judenmord wird für die Allgemeinheit ausgeschlachtet, sechs Millionen ermordete Juden werden zum globalisierten Substrat, zur angewandten Politik-Taktik, an der sich die Welt bedient. Bei der „Schoa für alle“ ist das Perfide: Die Toten werden gegen die Lebenden in Stellung gebracht. Gegen Israel, konservative Juden und andere Nationen eingesetzt, wenn sie sich gegen „verfolgte Minderheiten“ – gemeint ist der Islam - zu wehren wagen.

 

Antiisraelische Narrative

Den Auftritt des „Palästinenser“-Aktivisten Tareq Baconi nennt der polnische Historiker Jan Grabowski (Teilnehmer der Tagung) in dem polnischen Online-Magazin, Jewish.Pl, einen „Frontalangriff auf Israel.“ Baconis Agitation beschwor das antisemitische Narrativ vom kindermordenden Israel herauf und die „Allianz der Zionisten mit extremen Kräften.“ Yad Vashem sei „auf den blutigen Ruinen palästinensischer Dörfer errichtet“ und der Holocaust „irgendein jüdisches Psychodrama.“

Bereits hier applaudierte „ein riesiges Amphitheater voller Menschen,“ so der Historiker, „lang und mit lebhaftem Enthusiasmus.“ Baconi erwies dem jubelnden Publikum eine Ehrenpause und fuhr fort, Kompromissversuche seiner israelischen Vorredner hart zurückzuweisen: „Es werden die Palästinenser sein, nicht die kolonialen Siedler und Zionisten, die die Friedensbedingungen diktieren.“ Der endlose Beifallsturm als Höhepunkt am Ende der Hetzrede, der Anblick von rund 200 Deutschen, Studenten, Professoren, Journalisten, die voller Hass gegen Israel enthusiastisch applaudierten, war für Grabowski schockierend. Das „mit eigenen Augen zu sehen,“ im Herzen Berlins, entsetze ihn, der Anblick erinnere ihn an die Passage aus Goebbels Tagebüchern, die Goebbels nach seiner Sportpalastrede aufschrieb. „Wenn ich ihnen sagen würde, sie sollen von den Balkonen herunterspringen, dann würden sie springen!“ (frei zitiert).

In der WELT kritisierte Grabowski die „militante Propaganda“ von Tareq Baconi und die fehlende Balance der Tagung, da kein keine pro-israelische Stimmen geladen waren. Live dabei zu sein, wie die deutsche Intelligenzija, die Aussagen, Shoah sei ein „jüdisches Psychodrama,“ mit euphorischem Beifall honoriert, ängstige ihn. Selbst polnischer Jude, spricht er von „Angst an diesem Samstagnachmittag in Berlin“ – als eine „selbstgerechte Linke“ meinte, „die moralische Oberhand zur Verurteilung Israels zu besitzen.“ „Wenn ich mir an einem sonnigen Nachmittag in Berlin anhören muss, wie der Holocaust zum „jüdischen Psychodrama“ heruntergespielt wird, während Deutsche dem zujubeln, dann muss ich sagen: Für mich ist das tödlicher Ernst,“ so der Historiker.

Wie können Juden noch ruhig schlafen, während der Traum von Deutschland, in vergifteter, geifernder Akklamation „deutscher Intellektueller,“ im Israel-Hass vereint versinkt, der sich wie ein eliminatorisches Geschwür im Land verbreitet?

Linke Verschwörungstheoretiker und Holocaust-Verharmloser, die zwischen Juden und Nazis keinen Unterschied mehr sehen wollen und einseitige Nahostkonflikt-Parteinahme gehen eine gefährliche Allianz ein. Schoah wird als rassistisches „Unterdrückungsinstrument“ heruntergespielt, Gedenken als Eliteprojekt von Weißen, zur Unterdrückung von muslimischen Minderheiten degradiert. Die Mörderbanden von Hamas, Hisbollah, Iran, BDS und gewaltbereite Muslime auf Deutschlands Straßen sind die Profiteure, wenn Hautfarbenkundler, die nach totalitären, radikalen und rassistischen Prinzipien nachträgliche Opferhierarchie betreiben: ganz im Sinne einer Neuauflage der NS-Rassenkunde. Die Berliner Tagung betreibt dunkelsten Geschichtsrevisionismus, mit einer Schlussstrichdebatte, bestehend aus polemischer „Israelkritik“ und „Schuldkult“-Phrasen, womit muslimische Antisemiten mit ihren linken Brüdern Israel den Todesstoß geben möchten.

 

Juden als Erinnerungszwangsarbeiter

Die Konferenz enthüllte böswilligste Absichten, die unverkennbar zeigen, das Gedenken nur ein perfides Theater war: Sie ist das endgültige Bekenntnis, dass „Erinnern“ die höchste Form von Vergessen ist. Während linke Israel-Auslöscher und Juden-Vernichter die Instrumentalisierung der ermordeten Juden benötigen wie ein Zeitgeist-Junkie seinen täglichen Schuss! In der Opferolympiade hat der Jude bis vor kurzem den ersten Platz belegt. Seine Selbstemanzipation in Israel ist aber unerwünscht, Juden als Kämpfer und Sieger sind unsympathisch und unwillkommen. Vielleicht darf sich der Jude im Ranking wieder hocharbeiten, wozu er sich nur als Opfer der „neuen Rechten“ gehorsam in die eingezäunte Opferecke begeben soll.

Die konservative Aktivistin Candace Owens bringt es auf den Punkt und fordert in ihrem Buch „Blackout“ den endgültigen Ausbruch der Schwarzen aus den Plantagen der Demokraten: „Das kontroverseste, was ich jemals getan habe, war, die Entscheidung zu treffen, mit meinem Gehirn zu denken, anstatt mit meiner Hautfarbe.“

Wie schwarze Amerikaner von Demokraten nur als bemitleidenswerte Opfer geschätzt werden, sind Juden nur so lange von Interesse, wie sie mit ihrer Opfer-Mentalität politisch brauchbares Material abgeben: als Erinnerungszwangsarbeiter für die Vergangenheitsbewältigung der Deutschen. Die Juden sind immer noch die Zwangsarbeiter, da sie nicht wagen, aus dem ewigen Opferstatus auszubrechen, den Regierungen für sie konstruiert haben.

Die seit Jahrzehnten stumpfsinnig betriebene Holocaust-Verarbeitungsindustrie hat sich für die Fraktion der alles als gegeben Hinnehmenden und ewig Duldenden als Fehlinvestition erwiesen. Was wird die Schlussfolgerung der Juden sein? Werden Juden den Schlussstrich unter der Schoa federführend mitziehen, wenn es nur aus dem Munde der „richtigen“ Partei kommt? Werden sie auch zu Mit-Vollstreckern in der Israel-Vernichtung werden?

Stolpersteine sind pflegeleicht - man kann sie blank polieren - denn sie widersprechen nie. Man pflastert toten Juden liebevoll „goldene Gehwege“ aus Solpersteinen und gedenkt ihnen anstandslos – denn zum Glück sind sie alle weg. Deutschland will sich der Erinnerung entledigen und parallel Israels Schlussstrich: die totale deutsche Vergangenheitsbewältigung!

Es kommt der Tag, wenn der perfekte, industrielle Massenmord an den europäischen Juden zur deutschen Kunst- und Meinungsfreiheit avanciert: Progressiv und freiheitlich-moralisch seiner Zeit voraus.

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