Exodus der Juden aus der Ukraine

70. Gedenkfeier zu Ehren der Opfer des NS-Massakers an Juden von 1941 in der Schlucht von Babi Jar© Sergei SUPINSKY / AFP

Eine Zäsur in der Geschichte des Judentums: Die Landkarte jüdischen Lebens in Osteuropa wird sich unweigerlich dramatisch verändern, da Juden aus der Ukraine fliehen und dies nicht nur wegen des russischen Angriffs.

Von Simone Schermann

un ir shteyt un kukt azoy sikh, mit ferleygte hent, un ir shteyt un kukt azoy sikh  – undzer shtetl brennt

und ihr steht und guckt nur, mit verschränkten händen, und ihr steht und guckt nur  – unser städtchen brennt

 

Mordechai Gebirtigs jiddisches Lied, im Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung geschrieben, ist heute brandaktuell.

 

Zu wenigen Ländern hat das jüdische Volk eine so intensive und gleichsam zwiespältige Beziehung wie zur Ukraine. Während des 1. Weltkriegs, im Holocaust und unter Stalin wurden die meisten ukrainischen Juden ermordet. Damit gingen auch die jüdische Kultur und das jüdische Erbe dieser Landschaft fast vollständig unter, die einst ein Zentrum des osteuropäischen Judentums war. Kaum eine andere Gegend Europas wurde in einem Gewaltmarsch der Geschichte im 20. Jahrhundert schlimmer heimgesucht als die heutige Ukraine.

Das NS- und das Sowjet-Regime ermordeten vierzehn Millionen Menschen auf dem Boden der Bloodlands (Timothy Snyder), der sich von Zentralpolen bis Westrussland, über der Ukraine, Weißrussland und die baltischen Staaten erstreckt. Die Opfer waren vor allem Juden, Weißrussen, Ukrainer, Polen, Russen und Balten.

Über Jahrhunderte war jüdisch-ukrainische Geschichte eine Chronik der Gewalt. Von Chmelnyzkyis Kosakenpogromen im 17. Jahrhundert über die Verfolgungen im Zarenreich bis in die moderne Ukraine zog sich der Judenhass wir ein roter Faden durch die Erzählung dieses Landes. Es ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal der Ukraine, aber sie hatte einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil mit welthistorischer Bedeutung: Golda Meir beschreibt in ihren Memoiren als bewusste Erinnerung, wie ihr Vater die Wohnungstür vernagelte, um die Familie vor einem Pogrom zu schützen.

Die „Neuordnung“ Europas wurde 1918 bei Kriegsende mit einem Pogrom-Orkan ungeahnten Ausmaßes für die Juden gefeiert. Wobei die Ukraine und Polen sich besonders „auszeichneten.“

Man ist daher zerrissen, wenn es um die Ukraine geht: Ehemals Herzstück jüdischer Kultur, ist sie auch Ort dunkelster Ereignisse, die geprägt sind von Flucht und Verfolgung, Pogromen und Vernichtung, Vertreibung und Exil. Eine geistige und multiethnische Kulturlandschaft, über die die Geschichte brutal hinweggefegt ist. Daher ist es traurige Ironie, dass das Land auf welches die Welt seit Wochen gebannt schaut, eine Landschaft ist, die offensichtlich immer erst durch ihre Zerstörung ins Blickfeld der Menschen gerückt wird.

Regionen wie Galizien, Podolien oder Wolhynien existieren nicht mehr auf der Landkarte. Ihre Städte Przemysl, Odessa, Lemberg, Czernowitz oder Kiew, ehemals Zentren jüdischer Kultur und jüdischen Geistes, sind wieder Brennpunkte der Kriegsgeschehen. Bis weit in die Moderne hinein waren sie das schlagende Herz des europäischen und des weltweiten Judentums. Die bald beklagte, bald verklärte Lebensweise des Shtetl der Ostjuden fand hier ihren Anfang  – und ihr Ende. Es wimmelte nur so von Denkern, originellen Theorien und Talenten. Eine einzigartige, auch deutschsprachige und weitgehend jüdisch geprägte Welt. Die Städte sind symbolische Gedächtnisorte für die erschütternde Tatsache, dass die Totalitarismen und Kriege des 20. Jahrhunderts nicht nur Millionen auf dem Gewissen haben, sondern auch ganze Landschaften und ihre multiethnische Kultur unwiederbringlich auslöschten.

 

Juden prägten die Ukraine

Ein Spezifikum des geistigen Lebens der damaligen Metropolen Czernowitz, Lemberg oder Kiew kam aus der starken Präsenz von Juden. Es gab Orthodoxe und Liberale, Chassiden und Haskala-Anhänger, Zionisten und Jiddischisten, Bundisten, Betaristen und Marxisten. Die Wiege des Chaissidismus liegt in Orten wie Kyiv (Kiew), Lviv (Lemberg), Brody oder Czernowitz, woher sich diese religiöse Gegenbewegung zum orthodoxen Judentum der Mitnagdim in die ganze Welt ausbreitete. Rabbi Israel Ben Eliezer - Ba´al Shem Tov  – der Begründer dieser mystischen, lebensbejahenden Bewegung ist in ukrainischer Erde beerdigt und revolutionierte die Orthodoxie mit seiner chassidischen Bewegung. Golda Meir war in Kyiv geboren, Jabotinsky in der Hafenstadt Odessa und Sholem Aleijchem im Shtel von Pereiaslav, im Süden von Kyiv. Menachem Mendel Schneerson, für die Chabad-Lubavitcher-Bewegung simpel nur „Der Rebbe“, wurde 1902 in der Hafenstadt Mykolaiv geboren. Die schlichten Holzsynagogen dieses Shtetl-Judentums sind für immer verloren, überleben höchstens als Garagen oder Wohnhäuser. Chassidische Gemeinschaften, die sich um ihre charismatischen Wunderrabbis – den Zaddkiks - sammelten gehören der Vergangenheit an. Das Ostjudentum als „eigene Kulturgemeinschaft“, mit seiner Sprache, Literatur und religiösen Gelehrsamkeit entspringt dieser Landschaft: der Typus des Ostjuden als „in sich abgeschlossene Kulturpersönlichkeit.“

Die endgültige Zerstörung dieser multiethnischen und multikulturellen Landschaft, von Städten wie Tscherniwizy (Czernowitz) – Orte, die Teil des mitteleuropäischen kulturellen Raums waren, brachte der Völkermord der Nazis mit sich, der dann abgelöst wurde vom menschenverachtenden Stalinismus. Unter Stalin wurden sämtliche Vereine und politischen Parteien aufgelöst, die multinationalen und vielsprachigen Presseorgane beschlagnahmt, Kirchen und Synagogen geschlossen, „volksfeindliche Elemente“ nach Sibirien verbannt, Millionen Ukrainer absichtlich ausgehungert.

An den abbröckelnden Wänden schimmern hinter dem sowjetischen Mörtel deutsche oder rumänische Inschriften durch, Namen von Firmen und Menschen, die nicht mehr existieren. Die architektonische Kulisse der k.u. k.  – Zeit blieb oft unversehrt, viele Häuserfassaden sind noch erkennbar und steinerne Zeitzeugen morbider und gleichzeitig idyllischer Nostalgie. Diese Städte lesen sich wie ein altes Pergament, dessen geheimnisvolle Zeichen von einer geistigen Welt zeugen, die Teil des historischen Gedächtnisses der heutigen Ukraine ist.

 

Juden verlassen die Ukraine

Seit Wochen von den kriegerischen Auseinandersetzungen bedroht, lassen ukrainische Juden wieder ihre Gemeinden zurück. Holocaustüberlebende fliehen, Juden, die aus den Lagern in ihre Heimat zurückkehrten, um die Grabsteine ihrer Eltern zu hüten; alte Traumata wiederholen sich. Boris Romantschenko, ein Überlebender der Konzentrationslager Buchenwald und Bergen-Belsen wurde in Charkiv durch einen russischen Angriff getötet. Bereits am 8. März 2022 berichtete die Jerusalem Post von der Ankunft einhundert jüdischer Weisenkinder in Israel, die über Rumänien aus Zhotomyr flohen. Drei El-AL Maschinen mit 300 Einwanderern aus der Ukraine landeten in Israel, Tausende werden erwartet. Jüdische Kinder sind erstmals seit dem 2. Weltkrieg wieder Flüchtlinge und emigrieren diesmal aber nach Israel.

Die Jerusalem Post vom 21.März 2022 spricht davon, dass sich die Landkarte Osteuropas komplett verändern wird, was jüdische Gemeinschaften anbelangt. Gemeindevertreter sprechen offen vom Anfang vom Ende jüdischen Lebens in der Ukraine. Professor Sergio Della Pergola, Spezialist für Statistik und Demographie, sieht 150.000 russische und 43.000 ukrainische Juden vom Zerfall ihrer Gemeinden bedroht. Laut israelischem „Law of Return“, hätten bis zu 200.000 ukrainische und rund 400.000 russische Juden ein Recht auf eine israelische Staatsbürgerschaft. Während die ukrainischen Juden um ihr Leben fliehen, befürchten russische Juden wieder Zustände aus der Zeit des „eisernen Vorhangs“, sodass 90 Prozent der jungen Juden Russland verlassen möchten.

In der ukrainischen Hauptstadt Kyiv seien bis vor kurzem von drei Millionen Einwohnern 110.000 Juden beheimatet gewesen, mit rund sechs aktiven Synagogen. In der grausam umkämpften Stadt Charkiv wären laut The European Jewish Congress (TEJC) 45.000 Juden wohnhaft gewesen, mit mindestens fünf aktiven Synagogen. In Odessa waren von einer Million Einwohnern rund 45.000 jüdischen Glaubens, die ein jüdisches Museum, zwölf jüdische Schulen und Kindergärten und fünf aktive Synagogen besuchten. TEJC beziffert die Gesamtzahl ukrainischer Juden auf 360.000-400.000, als viertgrößte jüdische Gemeinschaft weltweit.

Die Stadt Uman ist für das orthodoxe Judentum ebenso wichtig wie die Klagemauer in Jerusalem, da im 18. und 19. Jahrhundert der chassidische Gelehrte Rabbi Nachman von Brazlaw hier wirkte. Nach jahrzehntlangem Verbot zu Sowjetzeiten pilgern alljährlich tausende Chassidim zu seinem Grab; Uman geriet als eine der ersten ukrainischen Städte unter Artilleriebeschuss.

 

Ein kultureller Schatz geht verloren

Babyn Jar ist in das kollektive jüdische Gedächtnis eingebrannt: als größtes europäisches Massengrab des Holocaust. In nur zwei Tagen wurden 33.771 Juden erschossen und zum Teil noch lebendig verscharrt, beginnend am 29. September 1941, dem Tag des Yom Kippur. Weitere 100.000-150.000 Juden, sowjetische Soldaten, Ukrainer und Zigeuner wurden hier ermordet. Am 1. März 2022 wurde Babyn Jar zum Kriegsschauplatz, als eine russische Rakete das Gelände des Babyn Yar Holocaust Memorial Center (BYHMC) trifft, deren Überreste wenige hundert Meter neben der Synagoge gefunden werden. Diese im Herbst 2021 eingeweihte Synagoge, ist eine Reminiszenz an die schlichten Betstuben des Ostjudentums. Leicht über dem Boden schwebend, öffnet sie sich dem Auge der Besucher und Betenden wie ein Buch. Durch ihre Holzkonstruktion wirkt sie schlicht, aber diese zauberhafte Schönheit des symbolischen Bethauses wirkt durch ihre feine Malerei zerbrechlich und ausdrucksvoll. Die Darstellung symbolisiert den Verlust der Kultur des Ostjudentums und zeigt geradezu fühlbar die Verwundbarkeit in Zeiten des blutigen Krieges.

Die ARD berichtet im März von nächtlichen Ausgangssperren, aus Lviv und Mariupol seien in Czernowitz bereits weit über 42.000 Flüchtlinge angekommen, darunter 12.000 Kinder.

Czernowitz (rumänisch Cernauti, ukrainisch Tscherniwizy), einst multikulturelle, polyethnische Stadt mit einem halben Dutzend Völkerschaften: Deutsche, Juden, Ukrainer, Rumänen, Polen, Ungarn, Armenier - war ebenso polyglott. Rose Ausländer erinnert sich: „Der Spiegelkrapfen / in Pfeffer versulzt / schwieg in fünf Sprachen.“

Zeitungen erschienen in sechs Sprachen: Deutsch, Ukrainisch, Rumänisch, Polnisch, Jiddisch und Hebräisch. Und in drei Schriften: mit lateinischen, kyrillischen und hebräischen Lettern. Es wimmelte von religiösen Bekenntnissen und es gab allein 70 Synagogen. Neben zwei autochthonen Ethnien, den Ruthenen (Ukrainern) und den Rumänen, waren die Juden hier seit dem Mittelalter beheimatet.

Die erste ukrainische Zeitung Bukowina wurde von dem Dichter Osip Juri Fedkowitsch in Czernowitz gegründet, der auf Ukrainisch und Deutsch schrieb. Die erste Weltkonferenz für jiddische Sprache und Literatur, die 1908 in Czernowitz von Nathan Birnbaum organisiert wurde, versammelte Schriftsteller wie Izchak Leib Peretz, Sholem Ash und weitere Jiddischsprecher, die zur Blüte der jiddischen Literatur beitrugen.

Das Königreich Galizien und Lodomerien mit der Hauptstadt Lemberg (Lviv), größtes Kronland der Habsburg Monarchie, ist 1772 erfunden worden und im Ersten Weltkrieg wieder untergegangen.

Eine fremde Welt, von der die Kunde ausging, dass dort Schmutz und Armut, Trunksucht und Analphabetismus herrschte, rohe polnische Gutsbesitzer, die ihre ruthenischen Bauern wie Leibeigene behandelten und die Juden prügelten. Man staunte über die vielen Volksgruppen: Ruthenen, Polen, Juden, Rumänen, Zigeuner, unbekanntere Völkchen wie Huzulen, Bojken oder Lipowaner. 1904 bekam Lviv einen der modernsten Hauptbahnhöfe der österreichisch-ungarischen Monarchie, der mit seinen hohen, Glas bedeckten Hallen, den elegant vertäfelten Wartesälen und der elektrischen Beleuchtung jeden Lemberger mit Stolz erfüllten. Züge aus Wien, Berlin, Paris und London liefen hier ein. Die Speisekarten hatten keine nationalen Schranken, denn die Küche war jüdisch-polnisch-ruthenisch. Um 1900 waren von den 160.000 Bewohnern Lvivs rund 45.000 Juden, knapp 30.000 Ruthenen und der Rest waren Polen.

Das Attribut galitsyaner (Galizianer) war nicht zuletzt durch Joseph Roth zu einem Mythos geworden und ein Unterscheidungskriterium zu russisch-polnischen und litauischen Juden. Der Ehrentitel stand in jüdischen Kreisen, bei galitsyaner yidn, für Authentizität. Wiener Kultur und Stil trotzten gleichsam der sprichwörtlichen Armut, der „galizischen Not“, weshalb Karl Emil Franzos dem Armenhaus des Kaiserreichs den Namen „Halb-Asien“ gab.

Orte wie Czernowitz, Lemberg oder Czortkow sind versunkene Städte, deren Geschichten nur noch in der Literatur ihre geistigen Träger finden. Schriftsteller wie Soma Morgenstern, Bruno Schulz, Samuel Agnon, Joseph Roth, Paul Celan oder Karl Emil Franzos, haben mit ihrem literarischen Werk diese vernichtete Kulturlandschaft für ein paar wenig Interessierte konserviert. Als Leser kann man in einer imaginären Ortsbesichtigung die österreichischen Kronländer durchstreifen und durch die Augen dieser Schriftsteller die erloschene österreichische, polnische, ukrainische und jüdische Welt des Vielvölkerlandes wiederaufstehen lassen.

 

Spaltung und Verfolgung

1775 erhielt die k. u. k Monarchie die Bukowina, mit Czernowitz als Hauptstadt. Die Kulturmetropole im Osten der Donaumonarchie und Teile der einstigen Bukowina, gehören heute zur Ukraine. Nach der Zweiten Polnischen Teilung 1793, bei der Zarin Katharina II. Litauen, Weißrussland und mit Podolien ein großes Stück der Ukraine westlich des Dnjepr annektierte, drang Österreich 1795 auf eine weitere Teilung. Über die fortan nicht nur territorial gespaltene Ukraine östlich und mit Podolien westlich des Dnjepr herrschte nun das Zarenreich, das den Ruthenen jegliche nationale Eigenständigkeit absprach. Herabsetzend wurde sie „Kleinrussland“ genannt.

In den von Deutschland besetzten Gebieten, die bis 1939 zu Polen und der Sowjetunion gehört hatten, war der deutsche Besatzungsterror ungleich gnadenloser als in Westeuropa. Die Politik der erbarmungslosen Willkür und der verbrannten Erde, mit Hunger und Kälte, Verhaftungen und Hinrichtungen, Mord und Vertreibung war Alltag. Götz Aly beschreibt in seinem Buch Europa gegen die Juden eindringlich, dass 1939 rund 1,5 Millionen Juden auf dem Gebiet der heutigen Ukraine lebten, eine Million wurde von den Nazis und ukrainischen Helfern ermordet. Wer hier Juden versteckte, riskierte ausnahmslos das eigene Leben.

Die SS und ukrainische Hilfspolizisten „entjudeten“ das Dorf Samary am 30. Oktober 1942 gemeinsam. 74 Juden wurden exekutiert, darunter eine ukrainische Familie mit drei Kindern, die eine Jüdin versteckt hatte. Der Bürgermeister von Krementschuk, Sinica Versovskij, wurde erschossen, da er Befehle sabotiert und mit dem Oberpopen des Dorfes Juden taufte, um sie ins Einwohnerregister aufzunehmen. Lichtblicke inmitten maßlosen Terrors, die den Krieg auf die eine oder andere Art widerspiegeln. Diese Verhaltensweisen stehen stellvertretend für jene Ukrainer, Russen, Polen, Deutsche und auch Weißrussen, die in einer von Deutschen entmenschlichten Welt die innere Kraft aufbrachten, ihr Leben zu riskieren.

Die Jerusalem Post berichtete vom Schicksal der ukrainischen Jüdin Anna Zherber. Sie floh aus Charkiw, während ihre Großmutter sich weigert die Heimat zu verlassen. Die Zherbers haben Verwandte in Israel, Deutschland und den USA. Die Aussagen der jüdischen und der nichtjüdischen Ukrainer ähneln sich: „Wir wollen nicht evakuiert werden, weil dies unsere Heimat ist“, sagt Anna. „Die Ukraine ist ein unabhängiger Staat, indem wir in Frieden leben wollen.“

Ein in den sozialen Netzwerken viel verbreitetes Foto zeigt zwei jüdische Männer: Ein älterer, mit langem Bart steht neben einem jüngeren Mann. Beide mit Kippa, Gebetsschal, Gebetsriemen und in ukrainischer Armeeuniform, im tiefen Gebet vereint. Der Ukraine geht es um weitaus mehr als um ihr reines Staatsgebiet oder ihre Souveränität. Seit Beginn des russischen Überfalls kämpft sie auch um die jüdisch-ukrainische Identität.

Es zeugt von Zynismus und obszöner Geschichtsklitterung, wenn dasselbe Russland, das die Mullahs im Iran stützt, den syrischen Diktator im Amt hält und die Grabstätte Rabbi Nachmanns von Uman unter Feuer genommen hat, von der „Entnazifizierung“ der Ukraine faselt und einem souveränen Land mit einem demokratisch gewählten Präsidenten das Existenzrecht abspricht. Mitarbeiter der Gedenkstätte von Babyn Jar haben sich dem Kampf gegen Putin angeschlossen, der Kyiever Rabbiner Yaakov Bleich forderte die Bombardierung der russischen Militärkonvois und sprach im US-Nachrichtensender CNN von einem Vernichtungsfeldzug gegen die ukrainische Bevölkerung.

Aller Voraussicht nach sehen wir als Kollateralschaden neben der Flucht der ukrainischen Zivilbevölkerung vor der Nase der EU, vor den Augen der sogenannten zivilisierten Welt, auch die endgültige Vertreibung der ukrainischen Juden und das Ende dessen was wieder ein Zentrum des osteuropäisch-jüdischen Lebens geworden ist.

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